Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt

Rz. III 429
Teil III: Steuerrecht
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nen Verstoß gegen Art. 3GGallerdings nur für Fallkonstellationen gesehen,
in denen in der Übergangsrechnung durch die Umgliederung des
EK 45 in positives EK 40 und negatives EK 02 KSt.-Minderungspotenzial
vernichtet wurde (sog. Umgliederungsfalle).
Den verfassungswidrigen Umgliederungseffekt zeigt nachfolgendes Fallbeispiel:
Summe EK 45 EK 40 EK 02 EK 04
31.12.2000 3100 1100 1000 0 1000
Umgliederung EK 45 –1 100
1100 ×27/22 1350
1100 ×5/22 1 –250
Bestand vor Saldierung 3100 0 2350 –250 1000
Saldierung –250 +250
Endbestand 3100 0 2100 0 1000
Effekt: 1100 EK 45 wird umgegliedert in 1100 EK 40
Minderungsguthaben vorher 1100 ×15/55 =300
Minderungsguthaben nachher 1100 ×10/60 =183
Diese Vernichtungvon KSt.-Guthaben durch §36Abs. 3und Abs. 4KStG
idF des StSenkG 1 ist mit dem Grundgesetz nicht vereinbar 2 .
Es bleibt nun abzuwarten, wie der Gesetzgeber die Vorgaben des BVerfG
umsetzen wird.
1. Grundlagen
IV. Das Körperschaftsteuerguthaben
Für alle handelsrechtlichwirksam beschlossenenoffenen Gewinnausschüttungen
(nicht vGA), die in den Jahren ab 2002 abgeflossen sind, minderte
sich die KSt. des Abflussjahres um 1/6 des Ausschüttungsbetrages (§ 37
1Gesetz v. 23.10.2000, BGBl. I2000, 1433.
2BVerfG v.17.11.2009 –1BvR 2192/05, DStR 2010, 434 =GmbHR 2010, 368 m.
Komm. Prinz; anders zuvor BFH v. 31.5.2005 –IR107/04, BStBl. II 2005, 884 =
GmbHR 2005, 1446, alle anhängigen Rechtsbehelfe in dieser Frage wurden bis zur
Entscheidung des BVerfG ruhend gestellt.
III 170 |
Neumann