Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt

Rz. III 424
Teil III: Steuerrecht
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Die steuerliche Gesamtbelastung hat sich in diesem Fall im Vergleich zur alten Rechtslage
erhöht, weil bei der GmbH unabhängig von der Sachbehandlung beim Gesellschafter
eine Hinzurechnung iH von 16,25 %der Miet- und Pachtzinsen erfolgt. Dadurch
wirkt sich die Betriebsaufspaltung letztlich ungünstiger aus. Mit Wirkung ab dem Erhebungszeitraum
2010 wurde der Finanzierungsanteil in Immobilienmieten (§ 8Nr. 1
Buchst. eGewStG) allerdings von 65 %auf 50 %abgesenkt. Dies führt zu einer Hinzurechnung
iH von nur noch 12,5 %der Miet- und Pachtzinsen und eine Steuerbelastung
der Miet- und Pachtzinsen von 1,75 %statt der bisherigen 2,27 % 1 .Die Gesamtsteuerbelastung
beläuft sich damit im Jahr 2010 statt auf 50,77 auf 50,25 Punkte.
Das Blatt wendet sich allerdings, wenn man unterstellt, dass der Gesellschafter
in Bezug auf die GmbH-Beteiligung Finanzierungskosten aufwendet.
Da die Anteile an der Betriebskapitalgesellschaft Betriebsvermögen
des Besitzunternehmens darstellen, findet zwingend das Teileinkünfteverfahren
Anwendung. Infolge dessen sind die Finanzierungskosten hier nicht
nach §20Abs. 9EStG vom Abzug ausgeschlossen, sondern zu 60 %abziehbar.
Dies ist aber nur dann ein Vorteil der Betriebsaufspaltung, wenn
der Gesellschafter nicht ohnehin nach §32d Abs. 2Nr. 3EStG zum Teileinkünfteverfahren
optieren will oder kann (zur Option s. Rz. III 752ff.).
Beispiel 3
Die GmbH mietet das Betriebsgrundstück für 100 per anno vom Gesellschafter an. Es
liegt eine Betriebsaufspaltung vor. Der Gesellschafter hat im Zusammenhang mit den
Anteilen Finanzierungskosten von 60 per anno.
GmbH VZ 2007 VZ 2009
Gewinn nach Mietaufwand 0,00 0,00
KSt. (2007 nach GewSt.-Aufwand) 0,00 0,00
SolZ 0,00 0,00
GewSt.-Hebesatz (400 %)
GewSt.-Ertrag 0,00 0,00
GewSt.-Ertrag nach Hinzurechnung 16,25 2,27
Steuerbelastung bei der GmbH 0,00 2,27
1Bei einem Hebesatz von 400 %.
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Neumann