Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt
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Rz. I 1418<br />
Teil I: Gesellschaftsrecht<br />
1419<br />
1420–1430<br />
1431<br />
<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> ändern und so die Kompetenz wieder an sich <strong>zu</strong> ziehen 1 .Ebenso ist<br />
eine vorrangige Einzelfallentscheidung der Gesellschafterversammlung als<br />
Sat<strong>zu</strong>ngsdurchbrechung möglich. Die Sat<strong>zu</strong>ng kann auch dem fakultativen<br />
Aufsichtsrat die Weisungsbefugnis gegenüber Geschäftsführern übertragen<br />
2 .Die Gesellschafterkompetenz kann jedoch nicht von der Zustimmung<br />
eines <strong>Dr</strong>itten, der nicht Gesellschaftsorgan ist, abhängig gemacht werden 3 .<br />
Der Gesellschafterversammlung darf die Stellung als oberstes Organ nicht<br />
genommen werden 4 .Abgesehen von den zwingenden Kompetenzen der<br />
Gesellschafterversammlung für Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen, Umwandlungen<br />
und dergl. (s. Rz. I1431) bedeutet dies, dass die Gesellschafterversammlung<br />
einen Kernbestand eigener Zuständigkeit behält 5 und sich im Übrigen<br />
bei Übertragung durch Sat<strong>zu</strong>ngsänderung wieder verschaffen kann. So<br />
kann sie trotz der Einrichtung anderer Überwachungsorgane Maßregeln<br />
<strong>zu</strong>r Prüfung und Überwachung der Geschäftsführung iS von §46<br />
Nr. 6GmbHG treffen 6 .Jedenfalls kann der Gesellschaftsvertrag den Gesellschaftern<br />
nicht das Recht nehmen, die Wahrnehmungder an andere Gesellschaftsorgane<br />
übertragenen Befugnisse <strong>zu</strong>überwachen 7 .Außerdem besteht<br />
auch im Falle einer verdrängenden Zuständigkeitsregelung eine<br />
Ersatz<strong>zu</strong>ständigkeit der Gesellschaftergesamtheit, wenn das <strong>zu</strong>r Entscheidung<br />
berufene Organ handlungsunfähig ist 8 .<br />
Einstweilen frei.<br />
II. Besondere Zuständigkeiten<br />
1. Kraft Gesetzes zwingende Kompetenzen<br />
Folgende durch Beschlussfassung aus<strong>zu</strong>übende Aufgaben sind der Gesellschaftergesamtheit<br />
zwingend <strong>zu</strong>gewiesen und können auch durch den Gesellschaftsvertrag<br />
nicht auf andere Organe übertragen werden:<br />
1 K. <strong>Schmidt</strong> in Scholz, GmbHG, 10. Aufl. 2007, §45Rz. 9.<br />
2 Zöllner/Noack in Baumbach/Hueck, GmbHG, 19. Aufl. 2010, §<strong>37</strong>Rz. 27.<br />
3 K. <strong>Schmidt</strong> in Scholz, GmbHG, 10. Aufl. 2007, §45 Rz. 9; Lenz in Michalski,<br />
GmbHG, 2. Aufl. 2010, §<strong>37</strong>Rz. 17.<br />
4 Bayer in Lutter/Hommelhoff, GmbHG, 19. Aufl. 2009, §45Rz. 11.<br />
5 K. <strong>Schmidt</strong> in Scholz, GmbHG, 10. Aufl. 2007, §45Rz. 10.<br />
6 Zöllner in Baumbach/Hueck, GmbHG, 19. Aufl. 2010, §46Rz. 51.<br />
7 Koppensteiner in Rowedder/<strong>Schmidt</strong>-Leithoff, GmbHG, 4. Aufl. 2002, §45Rz. 16.<br />
8 K. <strong>Schmidt</strong> in Scholz, GmbHG, 10. Aufl. 2007, §45Rz. 11; Bayer in Lutter/Hommelhoff,<br />
GmbHG, 17. Aufl. 2009, §45Rz. 13.<br />
I 772 |<br />
Wälzholz