Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt
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3. Laufende Ertragsbesteuerung Rz. III 364<br />
• Ferner setzt der Spendenab<strong>zu</strong>g die Freiwilligkeit der Leistung voraus,<br />
dh. die Zuwendung darf nicht auf einer rechtlichen oder einer freiwillig<br />
eingegangenen Verpflichtung beruhen 1 .<br />
• Esmuss eine Zuwendungsbestätigung 2 von einem <strong>zu</strong>r Entgegennahme<br />
von Spenden berechtigten Empfänger vorliegen, die sich auf einen<br />
Freistellungsbescheidbezieht, der nicht älter sein sollte als 5Jahre 3 .<br />
• Die Zuwendung darf keine verdeckte Gewinnausschüttung darstellen,<br />
denn §8Abs. 3KStG hat Vorrang vor §9KStG. Als Beispiel hierfür<br />
käme zB eine Zahlung <strong>zu</strong>r Erfüllung einer nach §153a Nr. 2StPO<br />
gegen den Gesellschafter verhängten Geldauflage in Betracht.<br />
• Ein weiteres Beispiel ist eine Spende einer GmbH an einen Verein,<br />
in dem der Mehrheitsgesellschafter der GmbH Mitglied ist. Wenn<br />
der Gesellschafter ein persönliches Interesse an Zuwendungen an den<br />
Verein hat und die Spende der Höhe nach außerhalb des üblichen Spendenrahmens<br />
der GmbH liegt, ist die Zuwendung als vGA an<strong>zu</strong>sehen 4 .<br />
Auch wenn die Spende der GmbH keinen (erkennbaren) Vorteil für den<br />
Gesellschafter hat, ist die Annahme einer vGA nicht ausgeschlossen. Es<br />
kommt nicht darauf an, ob die Spende den Gesellschafter von einer<br />
Schuld befreit, oder ihm eigene Aufwendungen erspart 5 .<br />
Im Rahmen des §9Abs. 1Nr. 2KStG sind grundsätzlich alle Zuwendungen,<br />
also Spenden und Mitgliedsbeiträge, abziehbar. Einschränkend <strong>zu</strong> diesem<br />
Grundsatz bestimmt §10b Abs. 1Satz 3EStG 6 ,dass Mitgliedsbeiträge<br />
an Körperschaften, die<br />
• den Sport (§ 52 Abs. 2Nr. 21 AO),<br />
• kulturelle Betätigungen, die in erster Linie der Freizeitgestaltung dienen,<br />
• die Heimatpflege und Heimatkunde (§ 52 Abs. 2Nr. 22 AO) oder<br />
• Zwecke iS des §52Abs. 2Nr. 23 AO<br />
364<br />
1Vgl. Frotscher in Frotscher/Maas, §9KStG Rz. 23.<br />
2Die Zuwendungsbestätigung hat Beweisfunktion. Sie entfaltet keine eigenständige<br />
Bindungswirkung für das Anerkennungsverfahren.<br />
3S.BMF v. 13.12.2007 –IVC4-S2223/07/0018 –DOK 2007/0582656, BStBl. I<br />
2008, 4(EStH 2009 Anh. <strong>37</strong>, I); bei Be<strong>zu</strong>gnahme auf eine vorläufige Bescheinigung<br />
sollten 3Jahre nicht überschritten werden.<br />
4FGSchl.-Holst. v. 16.6.1999 –I3<strong>38</strong>/96, rkr., EFG 2000, 193 =GmbHR 2000, 347.<br />
5FGBWv.30.7.1998 –6V<strong>38</strong>/97, GmbHR 1998, 12<strong>38</strong>.<br />
6IdF des JStG 2009.<br />
GH Lfg. 133 Juli 2010<br />
Neumann |<br />
III 151