Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt

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Rz. III 341 Teil III: Steuerrecht 342 343 344 345 Schema berücksichtigt nicht die besonderen Hinzurechnungen und Kürzungen im Rahmen der körperschaftsteuerlichen Organschaft. 2. Sphärenabgrenzung Mit Urteil vom 4.12.1996 1 (bezüglich Aufwendungen für eine Segelyacht) hat der I. Senat des BFH die Existenz einer außerbetrieblichen Sphäre bei einer GmbH verneint. Die Sphärenabgrenzung vollzieht sich danach ausschließlich im Bereich des §8Abs. 3KStG.Die Entnahmeregelung des §6Abs. 1Nr. 4EStG ist auf Kapitalgesellschaften nicht projizierbar, weil hier keine Vermögenswerte von einem betrieblichen Vermögensbereich in einen anderen –nicht betrieblichen –Vermögensbereich desselben Rechtsträgers überführt werden können. Es kommt also immer zwingend zu Wertübertragungen in das Eigentum eines Dritten (hier des Gesellschafters) und damit zu einer Ausschüttung 2 . 3. Nichtabziehbare Aufwendungen §10KStG enthält einen Katalog von Aufwendungen, die bei der Einkommensermittlung der Kapitalgesellschaft keine Berücksichtigung finden dürfen. Da die dort genannten Aufwendungen dem Grunde nach Betriebsausgaben sind 3 , bemüht der BFH hier das Instrumentarium der sog. außerbilanziellen Gewinnkorrekturen 4 . §10KStG ist demnach eine Gewinnermittlungsvorschrift 5 .Die Aufzählung ist nicht erschöpfend. Weitere Abzugsverbote ergeben sich zB aus §4Abs. 5ff. EStG, §3cEStG, §160 AO und §9Abs. 1Nr. 2KStG. Zwischen den nichtabziehbaren Aufwendungen iS des §4Abs. 5EStG und der vGA iS des §8Abs. 3KStG gibt es kein Rangverhältnis.Nach der Rechtsprechung des BFH sind beide Vorschriften solange nebeneinander 1BFH v. 4.12.1996 –IR54/95, GmbHR 1997, 317; ebenso BFH v. 8.7.1998 –IR 123/97, BB 1998, 2350 =GmbHR 1998, 1134. 2Zumöglichen weiteren Folgerungen für die Praxis s. Gosch, NWB F. 4, S. 4165; Hoffmann, INF 1997, 362. 3SoBFH v. 21.11.1967 –IR115/66, BStBl. II 1968, 189 zur Behandlung der VSt. bei der KSt. 4BFH v. 21.10.1981 –IR149/77, BStBl. II 1982, 177. 5BFH v. 21.10.1981 –IR149/77, BStBl. II 1982, 177. III 142 | Neumann

3. Laufende Ertragsbesteuerung Rz. III 346 anwendbar, wie ihre Rechtsfolgen nicht voneinander abweichen 1 .Allerdings schließt §4 Abs. 5Satz 1Nr. 4EStG es nicht aus, dass zugleich eine andere Ausschüttung iS des §27KStG (Abfluss der Vorteilszuwendung an den Gesellschafter) anzunehmen ist 2 . Die Finanzverwaltung hat sich der Rechtsprechung des BFH zur Hinzurechnung einer vGA außerhalb der Bilanz angeschlossen 3 . a) Nichtabziehbare Steuern (§ 10 Nr. 2KStG) aa) Abzugsverbot Zu den nichtabziehbaren Steuern gehören zum einen die Steuern vom Einkommen: • die Körperschaftsteuer der GmbH, • der Solidaritätszuschlag zur Körperschaftsteuer 4 , • die Kapitalertragsteuer auf von der GmbH bezogene Kapitalerträge, • nicht jedoch die auf eigene Gewinnausschüttungen der GmbH erhobene Kapitalertragsteuer, denn sie fällt unter die nach §12 Nr. 3 EStG nichtabzugsfähigen Steuern vom Einkommen der Gesellschafter 5 (das Einkommen der Gesellschaft darf sie wegen §8Abs. 3KStG allerdings trotzdem nicht mindern); und zum anderen die sonstigen nichtabziehbaren Steuern: • die Erbschaftsteuer 6 , • die Umsatzsteuer auf vGA 7 , 346 1BFH v. 4.12.1996 –IR54/95, GmbHR 1997, 317 und BFH v. 7.2.2007 –IR 27–29/05, GmbHR 2007, 660. 2Soausdrücklich BFH v. 4.12.1996 –IR54/95, GmbHR 1997, 317; in dem Urteil v. 7.2.2007 –IR27–29/05, GmbHR 2007, 660 hatte der BFH nur wegen des Verböserungsverbots die Herstellung der Ausschüttungsbelastung verneint. 3BMF v. 28.5.2002 –IVA2-S2742 -32/02, GmbHR 2002, 606. 4BFH v. 9.11.1994 –IR67/94, BStBl. II 1995, 305 =GmbHR 1995, 394. 5BFH v. 22.1.1997 –IR64/96, BStBl. II 1997, 548 =GmbHR 1997, 667. 6BFH v. 14.9.1994 –IR78/94, BStBl. II 1995, 207. 7§10 Nr. 2KStG; Allerdings kommt es nicht zu einer erneuten Hinzurechnung der USt., soweit als Bemessungsgrundlage der vGA der gemeine Wert unter Einbeziehung der Umsatzsteuer angesetzt wurde (Hollatz in HHR, EStG/KStG, §10 KStG Rz. 65). GH Lfg. 133 Juli 2010 Neumann | III 143

3. Laufende Ertragsbesteuerung Rz. III 346<br />

anwendbar, wie ihre Rechtsfolgen nicht voneinander abweichen 1 .Allerdings<br />

schließt §4 Abs. 5Satz 1Nr. 4EStG es nicht aus, dass <strong>zu</strong>gleich<br />

eine andere Ausschüttung iS des §27KStG (Abfluss der Vorteils<strong>zu</strong>wendung<br />

an den Gesellschafter) an<strong>zu</strong>nehmen ist 2 .<br />

Die Finanzverwaltung hat sich der Rechtsprechung des BFH <strong>zu</strong>r Hin<strong>zu</strong>rechnung<br />

einer vGA außerhalb der Bilanz angeschlossen 3 .<br />

a) Nichtabziehbare Steuern (§ 10 Nr. 2KStG)<br />

aa) Ab<strong>zu</strong>gsverbot<br />

Zu den nichtabziehbaren Steuern gehören <strong>zu</strong>m einen die Steuern vom<br />

Einkommen:<br />

• die Körperschaftsteuer der GmbH,<br />

• der Solidaritäts<strong>zu</strong>schlag <strong>zu</strong>r Körperschaftsteuer 4 ,<br />

• die Kapitalertragsteuer auf von der GmbH bezogene Kapitalerträge,<br />

• nicht jedoch die auf eigene Gewinnausschüttungen der GmbH erhobene<br />

Kapitalertragsteuer, denn sie fällt unter die nach §12 Nr. 3<br />

EStG nichtab<strong>zu</strong>gsfähigen Steuern vom Einkommen der Gesellschafter 5<br />

(das Einkommen der Gesellschaft darf sie wegen §8Abs. 3KStG allerdings<br />

trotzdem nicht mindern);<br />

und <strong>zu</strong>m anderen die sonstigen nichtabziehbaren Steuern:<br />

• die Erbschaftsteuer 6 ,<br />

• die Umsatzsteuer auf vGA 7 ,<br />

346<br />

1BFH v. 4.12.1996 –IR54/95, GmbHR 1997, 317 und BFH v. 7.2.2007 –IR<br />

27–29/05, GmbHR 2007, 660.<br />

2Soausdrücklich BFH v. 4.12.1996 –IR54/95, GmbHR 1997, 317; in dem Urteil v.<br />

7.2.2007 –IR27–29/05, GmbHR 2007, 660 hatte der BFH nur wegen des Verböserungsverbots<br />

die Herstellung der Ausschüttungsbelastung verneint.<br />

3BMF v. 28.5.2002 –IVA2-S2742 -32/02, GmbHR 2002, 606.<br />

4BFH v. 9.11.1994 –IR67/94, BStBl. II 1995, 305 =GmbHR 1995, 394.<br />

5BFH v. 22.1.1997 –IR64/96, BStBl. II 1997, 548 =GmbHR 1997, 667.<br />

6BFH v. 14.9.1994 –IR78/94, BStBl. II 1995, 207.<br />

7§10 Nr. 2KStG; Allerdings kommt es nicht <strong>zu</strong> einer erneuten Hin<strong>zu</strong>rechnung der<br />

USt., soweit als Bemessungsgrundlage der vGA der gemeine Wert unter Einbeziehung<br />

der Umsatzsteuer angesetzt wurde (Hollatz in HHR, EStG/KStG, §10<br />

KStG Rz. 65).<br />

GH Lfg. 133 Juli 2010<br />

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