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B. Historische Entwicklung <strong>de</strong>s UmwStG Rz. 6–8 Einführung<br />

Vermögens <strong>de</strong>r umgewan<strong>de</strong>lten Kapitalgesellschaft vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. 1 § 15 KStG<br />

blieb daneben für die Verschmelzung von Kapital- auf Kapitalgesellschaften bestehen.<br />

Nach <strong>de</strong>m UmwStG 1957 2 durfte die übertragen<strong>de</strong> Kapitalgesellschaft bei <strong>de</strong>r Umwandlung<br />

in eine Personengesellschaft die Buchwerte ansetzen, die Übernehmerin<br />

hatte die Werte lt. Schlussbilanz <strong>de</strong>r Übertragerin zu übernehmen. Entstand ein<br />

Übernahmegewinn, so konnte die Übernehmerin diesen ermäßigt versteuern o<strong>de</strong>r ihn<br />

dadurch neutralisieren, dass sie die übernommenen Buchwerte auf <strong>de</strong>n Buchwert <strong>de</strong>r<br />

untergehen<strong>de</strong>n Beteiligung abstockte. Entstand ein Übernahmeverlust, wur<strong>de</strong>n die<br />

übernommenen Buchwerte auf <strong>de</strong>n Buchwert <strong>de</strong>r untergehen<strong>de</strong>n Beteiligung aufgestockt.<br />

3 Außer<strong>de</strong>m galt § 15 KStG für die Verschmelzung von Kapital- auf Kapitalgesellschaften<br />

weiter.<br />

Mit <strong>de</strong>m UmwStG 1969 4 wur<strong>de</strong>n in das UmwStG neben Regeln für die Umwandlung<br />

von Kapitalgesellschaften in Personengesellschaften erstmals auch solche für<br />

die Umwandlung von Kapital- auf Kapitalgesellschaften sowie die Einbringung von<br />

Betrieben, Teilbetrieben und Mitunternehmeranteilen in eine Kapitalgesellschaft<br />

und in eine Personengesellschaft aufgenommen. 5 Bei <strong>de</strong>r Umwandlung von Kapitalgesellschaften<br />

konnte die übertragen<strong>de</strong> Gesellschaft die Buchwerte ansetzen, woran<br />

die übernehmen<strong>de</strong> Gesellschaft gebun<strong>de</strong>n war. Ein eventuell entstehen<strong>de</strong>r Übernahmegewinn<br />

blieb unberücksichtigt (ab 1973 galt diese Regelung nur, wenn die Übernehmerin<br />

an <strong>de</strong>r Übertragerin schachtelprivilegiert beteiligt war; im Übrigen wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Übernahmegewinn unter Zugrun<strong>de</strong>legung von Teilwerten ermittelt und ermäßigt<br />

besteuert). Und auch ein Übernahmeverlust wirkte sich nicht aus. Die Regelungen zu<br />

<strong>de</strong>n Einbringungstatbestän<strong>de</strong>n ähnelten bereits <strong>de</strong>n heutigen Regeln. 6 Trotz <strong>de</strong>r<br />

erstmaligen Regelung auch <strong>de</strong>r Umwandlung von Kapital- auf Kapitalgesellschaften<br />

im UmwStG blieb die Regelung <strong>de</strong>s § 15 KStG für die Verschmelzung von Kapitalgesellschaften<br />

auf Kapitalgesellschaften bestehen.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Körperschaftsteuerreform 1977 (Einführung <strong>de</strong>s Anrechnungsverfahrens)<br />

wur<strong>de</strong> das UmwStG 1969 durch das UmwStG 1977 ersetzt. 7 Das Gesetz stellte<br />

sicher, dass auch bei <strong>de</strong>r Umwandlung und Verschmelzung von Kapitalgesellschaften<br />

keine doppelte steuerliche Belastung <strong>de</strong>s Gewinns bei <strong>de</strong>r Gesellschaft und beim<br />

Anteilseigner entstand. 8 Für die Umwandlung einer Kapitalgesellschaft auf eine an<strong>de</strong>re<br />

Kapitalgesellschaft sah das UmwStG 1977 für die Übertragerin wahlweise <strong>de</strong>n<br />

Buchwert- bzw. Teilwertansatz vor, was von <strong>de</strong>r Übernehmerin zu übernehmen war.<br />

Ein sich bei <strong>de</strong>r Übernehmerin ergeben<strong>de</strong>s Übernahmeergebnis blieb steuerneutral.<br />

§ 15 KStG wur<strong>de</strong> aufgehoben. Für die Umwandlung einer Kapitalgesellschaft in bzw.<br />

auf ein Personenunternehmen dagegen war <strong>de</strong>r Teilwertansatz bei <strong>de</strong>r Übertragerin<br />

obligatorisch, wobei <strong>de</strong>r Übertragungsgewinn zwar in <strong>de</strong>r Regel steuerfrei gestellt<br />

wur<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r daraus regelmäßig resultieren<strong>de</strong> Übernahmegewinn aber steuerpflichtig<br />

7<br />

8<br />

1 Dazu R. Thiel, FS Flume, 288 f., Schmitt, Grundlagen <strong>de</strong>s Umwandlungssteuerrechts (noch<br />

nicht veröff.).<br />

2 BGBl. I 1957, 1713.<br />

3 Dazu R. Thiel, FS Flume, 289 f.; Schmitt, Grundlagen <strong>de</strong>s Umwandlungssteuerrechts (noch<br />

nicht veröff.).<br />

4 BGBl. I 1969, 1163.<br />

5 Zum UmwStG 1969 R. Thiel, FS Flume, 291 f.; Schmitt, Grundlagen <strong>de</strong>s Umwandlungssteuerrechts<br />

(noch nicht veröff.).<br />

6 Bis zum UmwStG 1969 hatte die Rechtsprechung im Einzelfall ertragsteuerneutrale Einbringungsvorgänge<br />

zugelassen. Vgl. z.B. BFH vom 16.12.1958 – I D 1/57, BStBl. III 1959, 30 (dazu<br />

auch BMF v. 9.2.1998, DStR 1998, 292); BFH vom 24.3.1959 – I 295/57 U, BStBl. III 1959, 289;<br />

BFH v. 8.12.1971 – I R 219/69, BStBl. II 1972, 377; BFH vom 26.1.1977 – VIII R 109/75, BStBl. II<br />

1977, 283 zur Einbringung in Kapitalgesellschaften und BFH vom 3.7.1952 – IV 48/52 U,<br />

BStBl. III 1952, 256; BFH vom 21.8.1961 – I 32/61, BStBl. III 1961, 500; BFH v. 28.1.1976 – I R<br />

84/74, BStBl. II 1976, 744 zur Einbringung in Personengesellschaften.<br />

7 BGBl. I 1976, 2461.<br />

8 Dazu R. Thiel, FS Flume, 293 ff.; Schmitt, Grundlagen <strong>de</strong>s Umwandlungssteuerrechts (noch<br />

nicht veröff.).<br />

Röd<strong>de</strong>r 5

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