Leseprobe zu - Verlag Dr. Otto Schmidt
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Rechtsstellung bei Wechsel der Gesellschafter §16<br />
ger Erwerb mehr stattfinden 1 .Dies ist bei der aufschiebend bedingten Abtretung<br />
<strong>zu</strong> beachten 2 .<br />
c) Widerspruch im Einvernehmen von Veräußerer und Erwerber: Auch der<br />
im Einvernehmen zwischen Veräußerer und Erwerber eingetragene Widerspruch<br />
(<strong>zu</strong>r Bewilligung: Rn 73) ist <strong>zu</strong>lässig, und zwar auch dann, wenn objektiv<br />
keine Unrichtigkeit gegeben ist 3 ,sondern (1) der Erwerber –speziell<br />
bei aufschiebend bedingtem Erwerb (da<strong>zu</strong> bereits oben Rn 63) vor Zwischenverfügungen<br />
des Veräußerers geschützt sein will bzw (2) der Veräußerer einen<br />
späteren Rückerwerb sichern möchte, speziell bei der treuhänderischen Abtretung<br />
des Geschäftsanteils (<strong>zu</strong>r Treuhand: §15Rn89ff).<br />
d) Zuordnung eines Widerspruchs: Die Zuordnung eines Widerspruchs erfolgt<br />
entweder auf Grund einer Bewilligung des Eingetragenen, gegen dessen Eintragung<br />
in der Gesellschafterliste sich der Widerspruch richtet, oder auf<br />
Grund einer einstweiligen Verfügung (§ 16 Abs. 3Satz 4). Eine einstweilige<br />
Verfügung hat <strong>zu</strong>r Vorausset<strong>zu</strong>ng, dass der Antragsteller einen Anspruch auf<br />
Einreichung einer korrigierten Liste und damit seine wahre Gesellschafterstellung<br />
glaubhaft machen kann 4 .Eine Gefährdung seines Rechts muss der<br />
Widersprechende hingegen nicht glaubhaft machen (§ 16 Abs. 3Satz 5). Antragsgegner<br />
ist der angeblich unrichtig in der Gesellschafterliste Eingetragene<br />
5 .Wird hingegen der Widerspruch vom Eingetragenen bewilligt (vgl. bereits<br />
oben Rn 72), dann sind keine weiteren Nachweise <strong>zu</strong> führen und auch vom<br />
Registergericht nicht <strong>zu</strong> prüfen.<br />
Aus diesem Regelungs<strong>zu</strong>sammenhang folgt, dass allein derjenige, der geltend<br />
macht, er sei anstelle des Eingetragenen der wahre Inhaber des Geschäftsanteils,<br />
einen Widerspruch im Rahmen eines einstweiligen Verfügungsverfahrens<br />
beantragen kann 6 , nicht hingegen sonstige <strong>Dr</strong>itte wie insbesondere<br />
Mitgesellschafter 7 oder Geschäftsführer. Die Geschäftsführer haben jederzeit<br />
das Recht und die Möglichkeit, eine geänderte Gesellschafterliste ein<strong>zu</strong>reichen<br />
8 ;vor allem aber können sie nicht einerseits glaubhaft machen, dass ein<br />
Anspruch auf Änderung der Gesellschafterliste besteht, andererseits aber unter<br />
Hinweis auf eigene Haftungsgefahren die Erfüllung dieses Anspruchs ab-<br />
72<br />
73<br />
74<br />
1 Palandt/Bassenge §892 BGB Rn 23;<br />
Staudinger/Gursky (2002) §892 BGB<br />
Rn 176.<br />
2 Götze/Bressler NZG 2007, 894, 899;<br />
Wachter ZNotP 2008, 378, 397.<br />
3Da<strong>zu</strong> Wicke NotBZ 2009, 1, 15;<br />
Wachter ZNotP 2008, 378, 397; anders<br />
wohl Weigl MittBayNot 2009, 116, 117;<br />
Link RNotZ 2009, 193, 219.<br />
4BegrRegE BR-<strong>Dr</strong>ucks 354/07, S. 89;<br />
Harbarth ZIP 2008, 57, 60; Kort<br />
GmbHR 2009, 169, 175.<br />
5 Wicke §16Rn25; Heidinger in Heckschen/Heidinger,<br />
GmbH, §13Rn120;<br />
Handelsrechtsausschuss des DAV<br />
NZG 2007, 735, 739.<br />
6Soauch dezidiert Handelsrechtsausschuss<br />
des DAV NZG 2007, 735, 739.<br />
7Insoweit auch Harbarth ZIP 2008, 57,<br />
61; zweifelnd auch D. Mayer DNotZ<br />
2008, 403, 423; Heidinger in Heckschen/Heidinger,<br />
GmbH, §13Rn119.<br />
8Soauch Handelsrechtsausschuss des<br />
DAV NZG 2007, 735, 739.<br />
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