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Leseprobe zu - Verlag Dr. Otto Schmidt

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§16 Rechtsstellung bei Wechsel der Gesellschafter<br />

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71<br />

dige Kaufpreiszahlung <strong>zu</strong>r Bedingung für den Rechtsübergang gemacht wird<br />

und vor dieser Zahlung der Erwerber bösgläubig wird 1 .Inder Praxis wird eine<br />

solche Zahlung regelmäßig erst dann erfolgen, wenn alle Genehmigungen<br />

vorliegen; die Streitfrage hat dann keine Auswirkung auf das Ergebnis.<br />

6. Widerspruch<br />

a) Allgemeines: Ein gutgläubiger Erwerb ist ausgeschlossen, wenn der Gesellschafterliste<br />

ein Widerspruch <strong>zu</strong>geordnet ist. Technisch erfolgt diese Zuordnung<br />

dadurch, dass der elektronisch eingereichte (vgl §12Abs. 2Satz 1HGB)<br />

Widerspruch mit der Gesellschafterliste im Registerordner so verbunden<br />

wird, dass ein Abruf der Liste ohne Widerspruch nicht möglich ist; zweckmäßigerweise<br />

sollte der Widerspruch der Liste vorangestellt werden 2 .ImRegelfall<br />

wird sich der Widerspruch jedoch nicht gegen die ganze Liste, sondern<br />

nur gegen eine bestimmte Eintragung richten; insoweit muss der Widersprechende<br />

sein Ziel nicht nur im Eintragungsverfahren (da<strong>zu</strong> unten Rn 73f) präzisieren<br />

3 (vgl §9Abs. 1Satz 3HRV), sondern diese Präzisierung muss auch<br />

im Rahmen der Zuordnung des Widerspruchs <strong>zu</strong>r Gesellschafterliste erfolgen,<br />

damit der Rechtsverkehr nicht irritiert wird. Weiterhin muss technisch<br />

sichergestellt sein, dass der Widerspruch im Falle der Einreichung einer geänderten<br />

Gesellschafterliste auch diesem neuen Dokument <strong>zu</strong>geordnet wird,<br />

solange keine Löschung des Widerspruchs erfolgt ist (da<strong>zu</strong> unten Rn 75) 4 .<br />

b) Wirkung des Widerspruchs: Der Widerspruch zerstört den guten Glauben<br />

nach §16Abs. 3, lässt hingegen die Legitimationswirkung des §16Abs. 1 unberührt<br />

5 .Ebenso wenig wird dem eingetragenen Berechtigten die Möglichkeit<br />

genommen, seinen Geschäftsanteil materiell wirksam <strong>zu</strong> veräußern 6 ;inder<br />

Praxis können sich dann aber der Nachweis des Rechtsübergangs und die Eintragung<br />

des Erwerbers in die Gesellschafterliste gemäß §§16Abs. 1, 40 erschweren<br />

(<strong>zu</strong>m Schadensersatzanspruch: unten Rn 76). Wird der Widerspruch<br />

vor der Vollendung des Rechtserwerbs der Gesellschafterliste <strong>zu</strong>geordnet,<br />

dann kann nach den allgemeinen Grundsätzen <strong>zu</strong> §892 BGB kein gutgläubi-<br />

1SoGötze/Bressler NZG 2007, 894, 898;<br />

D. Mayer DNotZ 2008, 403, 422;<br />

Vossius DB 2007, 2299, 2303; Wachter<br />

ZNotP 2008, 378, 396.<br />

2 Vossius DB 2007, 2299, 2303; Heidinger<br />

in Heckschen/Heidinger, GmbH, §13<br />

Rn 117.<br />

3Abweichend Wachter in Römermann/<br />

Wachter, GmbH-Beratung nach dem<br />

MoMiG, GmbHR-Sonderheft 2008,<br />

S. 51, 60.<br />

4Da<strong>zu</strong> Wicke NotBZ 2009, 1, 15.<br />

5BegrRegE BR-<strong>Dr</strong>ucks 354/07, S. 89<br />

(„Ein solcher Widerspruch zerstört die<br />

Gutglaubenswirkung …, allerdings<br />

nicht die relative Gesellschafterstellung<br />

…“); Kort GmbHR 2009, 169, 175;<br />

Harbarth ZIP 2008, 57, 60; D. Mayer<br />

DNotZ 2008, 403, 422; Heidinger in<br />

Heckschen/Heidinger, GmbH, §13<br />

Rn 118; Carlé DStZ 2008, 709, 714.<br />

6BegrRegE BR-<strong>Dr</strong>ucks 354/07, S. 89;<br />

Harbarth ZIP 2008, 57, 60; Wachter<br />

ZNotP 2008, 378, 396; Heidinger in<br />

Heckschen/Heidinger, GmbH, §13<br />

Rn 118.<br />

556 | Bayer

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