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Leseprobe zu - Verlag Dr. Otto Schmidt

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Rechtsstellung bei Wechsel der Gesellschafter §16<br />

fahrlässig) nicht erkannt wurde. 1 Dies würde indes das gesetzgeberische Ziel<br />

konterkarieren; der Erwerber soll ja gerade von einer umfangreichen due diligence<br />

entlastet werden (oben Rn 49). Daher wird man eine due diligence nur<br />

dann verlangen müssen, wenn Verdachtsmomente vorliegen 2 .Dieses Ergebnis<br />

liegt auch auf der Linie der Rechtsprechung <strong>zu</strong> §932 BGB und <strong>zu</strong> §442 BGB 3 .<br />

Der gute Glaube muss in Anlehnung an die allgemeinen Grundsätze <strong>zu</strong><br />

§§ 892, 932 BGB grundsätzlich im Zeitpunkt der Vollendung des Rechtserwerbs<br />

vorliegen 4 ,dhimZeitpunkt der Wirksamkeit der Abtretung. Erfolgt<br />

diese jedoch aufschiebend bedingt, soist grundsätzlich der Zeitpunkt der Einigung,<br />

nicht der des Bedingungseintritts maßgeblich 5 .Eine weitere Ausnahme<br />

gilt im Falle des §892 Abs. 2BGB 6 .Guter Glaube im Zeitpunkt der<br />

Einigung (Bedingung) bzw der Antragstellung (§ 892 Abs. 2BGB) soll jedoch<br />

dann nicht ausreichen, wenn über den Bedingungseintritt bzw die Grundbucheintragung<br />

hinaus noch weitere Erfordernisse fehlen, wie insbesondere<br />

die Erteilung einer privat- oder öffentlichrechtlichen Genehmigung 7 ,oder<br />

wenn der Bedingungseintritt noch in den Händen der Parteien liegt 8 .<br />

Das Schrifttum <strong>zu</strong> §16Abs. 3 folgt grundsätzlich dieser Auffassung 9 ,hält es<br />

indes generell für unschädlich, wenn der gute Glaube <strong>zu</strong> einem Zeitpunkt<br />

zerstört wird, in dem die Parteien auf die Herbeiführung der Wirksamkeit der<br />

Abtretung keinen Einfluss mehr haben, so insbesondere auch dann, wenn<br />

eine (zB kartellrechtliche) Genehmigung noch aussteht und erst nach Eintritt<br />

der Bösgläubigkeit erteilt wird 10 . Einigkeit besteht jedoch, dass der gute<br />

Glaube bei Einigung über die Abtretung nicht ausreicht, wenn die vollstän-<br />

68<br />

69<br />

1S.Rodewald GmbHR 2009, 196, 199<br />

(strukturelles Dilemma).<br />

2 Kort GmbHR 2009, 169, 176; D. Mayer<br />

DNotZ 2008, 403, 422; Götze/Bressler<br />

NZG 2007, 894, 898; Zessel GmbHR<br />

2009, 303, 304; Heidinger in Heckschen/Heidinger,<br />

GmbH, §13Rn116.<br />

3Richtig Klöckner NZG 2008, 841, 845.<br />

4BGH NJW 2001, 359, 360.<br />

5 Jauernig §892 BGB Rn 21; Palandt/<br />

Bassenge §932 BGB Rn 14; Kindl in<br />

Bamberger/Roth §932 BGB Rn 14;<br />

Staudinger/Gursky (2002) §892 BGB<br />

Rn 197; für Eigentumsvorbehalt auch<br />

BGH 30, 374, 377.<br />

6BGH NJW 2001, 359, 360; Palandt/<br />

Bassenge §892 BGB Rn 25; Münch-<br />

Komm/Wacke §892 BGB Rn 54.<br />

7Grundlegend Lutter AcP 164 (1964),<br />

122, 169 f, 175 f; Staudinger/Gursky<br />

(2002) §892 BGB Rn 196; Palandt/<br />

Bassenge §892 BGB Rn 25; Jauernig<br />

§932 BGB Rn 18, §892 Rn 20;<br />

MünchKomm/Wacke §892 BGB<br />

Rn 57; RGRK/Augustin §892 BGB<br />

Rn 114; aA RG 125, 53, 56; 142, 59, 63;<br />

Soergel/Stürner §892 BGB Rn 38.<br />

8 So Flume AT II §382dS.687;<br />

Staudinger/Gursky (2002) §892 BGB<br />

Rn 197.<br />

9 Unentschieden allerdings Wicke §16<br />

Rn 23.<br />

10 Götze/Bressler NZG 2007, 894, 898;<br />

D. Mayer DNotZ 2008, 403, 422;<br />

Vossius DB 2007, 2299, 2303; Wachter<br />

ZNotP2008, 378, 396; Zessel GmbHR<br />

2009, 303, 304; Kort GmbHR 2009,<br />

169, 176; Gottschalk DZWiR 2009, 45,<br />

51.<br />

Bayer | 555

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