Leseprobe zu - Verlag Dr. Otto Schmidt
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Rechtsstellung bei Wechsel der Gesellschafter §16<br />
Abs. 3iVm §16Abs. 3GmbHG in der Weise erwirbt, dass er sein Recht auch<br />
nach Bedingungseintritt <strong>zu</strong> Lasten des Ersterwerbers behält 1 .Dies ist <strong>zu</strong> bejahen<br />
2 ;der Zweiterwerber kann hier nicht weniger geschützt werden, als wenn<br />
er unmittelbar vom Nichtberechtigten erwerben würde 3 .Die Gesellschafterliste<br />
ist zwar <strong>zu</strong>m Zeitpunkt seines Erwerbs nicht unrichtig, fungiert aber<br />
gleichwohl als Rechtsscheinträger im Hinblick auf die im Zeitpunkt des<br />
Bedingungseintritts eintretende Nichtberechtigung. Ein Schutz des Ersterwerbers<br />
gegen vereitelnde Zwischenverfügungen lässt sich durch einen Widerspruch,<br />
den der Veräußerer bewilligt, gewährleisten 4 (da<strong>zu</strong> noch unten<br />
Rn 70 ff; <strong>zu</strong>r Fristproblematik unten Rn 78 f). Zum Schutz durch Sat<strong>zu</strong>ngsgestaltung:<br />
Reymann GmbHR 2009, 343, 348 ff; <strong>zu</strong>r Vertragsgestaltung:<br />
D. Mayer ZIP 2009, 1037, 1051.<br />
4. Rechtsgeschäftlicher Erwerb<br />
§16Abs. 3setzt einen „Erwerb durch Rechtsgeschäft“ voraus. Unverständlich<br />
ist der im Schrifttum vielfach <strong>zu</strong> lesende Satz, dass es „auf die Wirksamkeit<br />
des Rechtsgeschäfts nicht ankomme“ 5 .Das Gegenteil ist der Fall: ohne<br />
wirksames Rechtsgeschäft auch kein gutgläubiger Erwerb 6 .ImÜbrigen gelten<br />
die aus §§ 892, 932ff BGB bekannten Grundsätze: Ausgeschlossen ist ein gesetzlicher<br />
Erwerb (Rn 65) und es muss ein Verkehrsgeschäft vorliegen (Rn 66).<br />
Bei gesetzlichem Erwerb findet generell kein gutgläubiger Erwerb statt, insbesondere<br />
nicht bei Gesamtrechtsnachfolge durch Erbfolge gemäß §§ 1922 ff<br />
BGB 7 ,Umwandlung gemäß §§ 2ffUmwG 8 oder bei Begründung von Gütergemeinschaft<br />
gemäß §1416 BGB 9 ,weiterhin nicht bei Übertragung im Wege<br />
64<br />
65<br />
1Ausführlich Reymann GmbHR 2009,<br />
343ff.<br />
2Wie hier Vossius DB 2007, 2299, 2301;<br />
Greitemann/Bergjan FS Pöllath, 2008,<br />
S. 271, 286; Klöckner NZG 2008, 841,<br />
842; Wachter in Römermann/Wachter,<br />
GmbH-Beratung nach dem MoMiG,<br />
GmbHR-Sonderheft 2008, S. 51, 61;<br />
wohl auch Wicke §16Rn20; sympathisierend<br />
auch Heidinger in Heckschen/Heidinger,<br />
GmbH, §13Rn141.<br />
3Abweichend jedoch Preuß ZGR 2008,<br />
676, 691 f; Weigl MittBayNot 2009, 116,<br />
117f; Zessel GmbHR 2009, 303, 305;<br />
D. Mayer ZIP 2009, 1037, 1050; wohl<br />
auch Oppermann ZIP 2009, 651, 653;<br />
tendenziell ablehnend, aber offen Reymann<br />
GmbHR 2009, 343 ff.<br />
4Gestaltungsvorschlag bei Wachter in<br />
Römermann/Wachter, GmbH-Beratung<br />
nach dem MoMiG, GmbHR-Sonderheft<br />
2008, S. 51, 61; Greitemann/Bergjan FS<br />
Pöllath, 2008, S. 271, 287; Wälzholz<br />
MittBayNot 2008, 425, 436; vgl auch<br />
Oppermann ZIP 2009, 651, 654.<br />
5SoD. Mayer DNotZ 2008, 403, 420;<br />
Kort GmbHR 2009, 169, 174; Vossius<br />
DB 2007, 2299, 2300.<br />
6Wie hier Wicke §16Rn20; Heidinger<br />
in Heckschen/Heidinger, GmbH, §13<br />
Rn 142; vgl weiter Palandt/Bassenge<br />
§892 BGB Rn 3mwN: „Das Rechtsgeschäft<br />
muss wirksam sein“.<br />
7 Wachter ZNotP 2008, 378, 394.<br />
8 Wicke §16Rn18.<br />
9 Palandt/Bassenge §892 BGB Rn 3;<br />
MünchKomm/Wacke §829 BGB<br />
Rn 36.<br />
Bayer | 553