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Leseprobe zu - Verlag Dr. Otto Schmidt

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§16 Rechtsstellung bei Wechsel der Gesellschafter<br />

43<br />

44<br />

sondern nur der Veräußerer als Empfänger auf Erstattung un<strong>zu</strong>lässiger Einlagenrückgewähr<br />

gemäß §31Abs. 1 1 ;die Solidarhaftung gemäß §31Abs. 3<br />

traf hingegen auch den Erwerber 2 .Ebenso erstreckte sich die Erwerberhaftung<br />

auch auf mitgliedschaftliche Regressansprüche von Mitgesellschaftern 3 .<br />

Nach §16Abs. 2nFhaftet der Erwerber eines Geschäftsanteils –sofern und<br />

sobald er nach §16Abs. 1ordnungsgemäß legitimiert ist (oben Rn 19ff) –„für<br />

Einlageverpflichtungen, die [im Zeitpunkt der Aufnahme der geänderten Gesellschafterliste<br />

in das Handelsregister] rückständig sind,… neben dem Veräußerer“.<br />

Obgleich nunmehr (enger) von „Einlageverpflichtungen“ statt von<br />

„Leistungen“ gesprochen wird, soll mit der Neuregelung lediglich die bisherige<br />

Regelung in §16Abs. 3aF„aufgegriffen“ und allein der zeitliche Anknüpfungspunkt<br />

geändert werden 4 .Daher wird im Schrifttum trotz des veränderten<br />

Wortlauts bislang einmütig davon ausgegangen, dass die bisherige<br />

Rechtslage durch die Umformulierung nicht geändert wurde 5 .Dies ist <strong>zu</strong>treffend.<br />

Der Gesetzgeber hat zwar nicht die Formulierung „rückständige Leistungen“<br />

aus §16Abs. 2RefE übernommen, jedoch die Änderung des Wortlauts<br />

auch nach Hinweis auf die Problematik 6 nicht erläutert. Dies spricht für<br />

eine weite Auslegung iSd bisherigen Rechtslage. Die Haftung ist zwingend<br />

und kann durch die Sat<strong>zu</strong>ng weder ausgeschlossen noch gemildert werden 7 .<br />

Rückständig ist eine Leistung, wenn sie im Zeitpunkt der Aufnahme der Gesellschafterliste<br />

in das Handelsregister (oben Rn 21) fällig ist (<strong>zu</strong>r Fälligkeit:<br />

§19Rn8ff) und gleichwohl nicht bewirkt wurde 8 .Dies gilt auch für eine <strong>zu</strong><br />

Unrecht nicht geleistete Sacheinlage; doch schuldet der Erwerber hier nur<br />

Geld 9 .Bei einheitlichen unteilbaren Leistungen richtet sich die Fälligkeit<br />

nach dem vereinbarten Ablieferungstermin 10 .<br />

116. Aufl Rn 17; §31Rn7;B/H/Hueck/<br />

Fastrich §31Rn9;Scholz/H. P. Westermann<br />

§31Rn15; R/S-L/Pentz §31<br />

Rn 8; Ulmer/Habersack §31Rn15;<br />

aA Ulmer/M. Winter/Löbbe §16<br />

Rn 34; Michalski/Heidinger §31Rn20;<br />

Limmer ZIP 1993, 412, 414.<br />

2 Scholz/H. Winter/Seibt §16Rn40;<br />

Reichert/Weller §16Rn85; Ulmer/<br />

M. Winter/Löbbe §16Rn43; B/H/<br />

Hueck/Fastrich §31Rn21; R/A/<br />

Altmeppen §31Rn18; Ulmer/Habersack<br />

§31Rn46mwN.<br />

3 Grunewald ZGR 1991, 452, 464; ausführlich<br />

Ulmer/M. Winter/Löbbe §16<br />

Rn 38.<br />

4BegrRegE BR-<strong>Dr</strong>ucks 354/07, S. 86 f.<br />

5 Wicke §16Rn12; D. Mayer DNotZ<br />

2008, 403, 405 f; vgl auch schon<br />

Götze/Bressler NZG 2007, 894.<br />

6 Götze/Bressler NZG 2007, 894<br />

(<strong>zu</strong>m RegE).<br />

7 Heidinger in Heckschen/Heidinger,<br />

GmbH, §13Rn66; <strong>zu</strong> §16Abs. 3aF:<br />

Ulmer/M. Winter/Löbbe §16Rn62.<br />

8 BGH NJW 1996 1284, 1285 f.<br />

9 Sodie ganz hM <strong>zu</strong>r AG: KK/Lutter<br />

§54AktG Rn11mwN; aA Limmer<br />

ZIP 1993, 412, 414.<br />

10 RG 84, 75, 76 (Rübenanbau und -ablieferung);<br />

vgl weiter Reichert/Weller<br />

§16Rn83; Ulmer/M. Winter/Löbbe<br />

§16Rn43; Heidinger in Heckschen/<br />

Heidinger, GmbH, §13Rn65.<br />

544 | Bayer

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