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Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...

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Gewerbeverlust Anm. 184e–184g § 10a<br />

wohl DÇtsch in DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8c KStG Rz. 59b, 30 und DÇrr, NWB<br />

2009, 184 [189]: Parallelwertung <strong>zu</strong>r Erwerbereigenschaft, da „dieselbe Person“<br />

nichts anderes ist als ein mittelbarer Erwerber). Dies entspricht der Rechtsprechung<br />

des BFH <strong>zu</strong> § 8 Abs. 4 KStG aF. (s. Anm. 221). Folgt man dem, so<br />

wåre der Begriff der „Person“ anders aus<strong>zu</strong>legen als der des (Åbertragenden<br />

bzw. Åbernehmenden) „Rechtstrågers“, was gewisse Gestaltungsspielråume<br />

erÇffnete (da<strong>zu</strong> Beispiel (2) bei Anm. 184g).<br />

Da das Gesetz auf „dieselbe Person“ abstellt, wåren MehrmÅtterkonstruktionen<br />

nach dem Wortlaut nicht begÅnstigt. Danach reichte es nicht aus, wenn<br />

184f<br />

dieselben Personen im gleichen Beteiligungsverhåltnis am Åbertragenden<br />

und Åbernehmenden Rechtstrågern beteiligt sind, obwohl es auch in diesem<br />

Fall nicht <strong>zu</strong> einer wirtschaftlichen Ûbertragung von Verlusten kommt (Bien/<br />

Wagner, BB 2009, 2627 [2629]; Frotscher in Frotscher/Maas, § 8c KStG<br />

Rz. 106). Nicht begÅnstigt wåren daher insbesondere Ûbertragungen an oder<br />

durch die Konzernspitze. Leitbild der Konzernklausel ist somit eine Anteils-<br />

Åbertragung zwischen Schwestergesellschaften mit einem Alleingesellschafter<br />

in einem (mindestens) dreistufigen Konzernaufbau, da neben der Verlustgesellschaft<br />

und dem Åbertragenden und Åbernehmenden Rechtstråger <strong>zu</strong>såtzlich<br />

noch „dieselbe Person“ an dem Åbertragenden und Åbernehmenden<br />

Rechtstrågern <strong>zu</strong> 100 % beteiligt sein muss. Das Fehlen einer BegÅnstigung<br />

bei AnteilsÅbertragungen unter Beteiligung der Konzernspitze wird in der Literatur<br />

Åberwiegend als unbewusste LÅcke angesehen, die aufgrund des gesetzgeberischen<br />

Willens (s. Anm. 184a) im Wege einer teleologischen Auslegung<br />

bzw. Analogie <strong>zu</strong> schließen sei, wenn eine Verschiebung von Verlusten<br />

auf Dritte ausgeschlossen ist (Eisgruber/Schaden, Ubg 2010, 73 [78]; Eisgruber<br />

zitiert nach Viskorf, DStR 2010, Beihefter <strong>zu</strong> Heft 7, 1 [2]; Scheipers/Linn, Ubg<br />

2010, 9; Sistermann/Brinkmann, DStR 2009, 2633; DÇrr, NWB 2009, 184 [188];<br />

Neyer, BB 2010, 1055 [1057]; Franz, BB 2010, 991 [998 f.]; Haßa/Gosmann,DB<br />

2010, 1198 [1199]; Breuninger/Ernst, GmbHR 2010, 561 [563]; Frotscher in<br />

Frotscher/Maas, § 8c KStG Rz. 107; aA DÇtsch in DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8c<br />

KStG Rz. 59h; Bien/Wagner, BB 2010, 923 [930 f.]; Lang in Ernst & Young, § 8c<br />

Rz. 120 ff.).<br />

Beispiele:<br />

184g<br />

(1) Konzernspitze ist die bÇrsennotierte A-AG, deren Anteile sich <strong>zu</strong>m Teil im Streubesitz<br />

befinden. Die A-AG ist <strong>zu</strong> 100 % an der X-GmbH und 60 % an einer Verlust-GmbH beteiligt.<br />

Ûbertrågt die A-AG die Verlust-GmbH an die X-GmbH, wåre dies aufgrund der Beteiligung<br />

von mehr als einer Person am Åbertragenden Rechtstråger (A-AG) nicht vom<br />

Wortlaut des § 8c Abs. 1 Satz 5 KStG erfasst. Die Åberwiegende Literatur bejaht jedoch<br />

eine Anwendung der Konzernklausel (s. Anm. 184f).<br />

(2) Wie (1), jedoch ist Konzernspitze die AB-GmbH, die von A und B gehalten wird. Auch<br />

in diesem Fall wåre die Konzernklausel nach dem Gesetzeswortlaut nicht anwendbar.<br />

Ginge man jedoch davon aus, dass als „dieselbe Person“ aufgrund einer zivilrechtlichen<br />

Betrachtung auch eine vermÇgensverwaltende Personengesellschaft in Betracht kommt<br />

(da<strong>zu</strong> Anm. 184e), ließe sich ein schådlicher Beteiligungserwerb vermeiden, wenn <strong>zu</strong>nåchst<br />

A und B ihre Beteiligung an der AB-GmbH auf eine vermÇgensverwaltende, nicht<br />

gewerbliche geprågte Personengesellschaft als neue Konzernspitze Åbertragen (hierin<br />

sollte kein schådlicher Beteiligungserwerb liegen, da das wirtschaftliche Eigentum bei A<br />

und B verbleibt, s. Anm. 116), und erst danach die AB-GmbH die Verlust GmbH an die<br />

X-GmbH Åbertrågt.<br />

LS Lfg. 101 Juni 2011 Kleinheisterkamp<br />

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