Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...
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§ 10a Anm. 179–184 Gewerbeverlust<br />
179 – Der Abschluss eines Beherrschungsvertrags stellt keinen vergleichbaren<br />
Sachverhalt dar (Suchanek in HHR, § 8c KStG Anm. 30; Frotscher in Frotscher/Maas,<br />
§ 8c KStG Rz. 35). Insbesondere ist keine Vergleichbarkeit mit<br />
einer StimmrechtsÅbertragung gegeben, da die Stimmrechte der Mitgesellschafter<br />
unberÅhrt bleiben und nur das GeschåftsfÅhrungsorgan der VerlustkÇrperschaft<br />
Weisungen des herrschenden Unternehmens Folge leisten<br />
muss (§ 308 Abs. 2 AktG). Auch der Abschluss eines GewinnabfÅhrungsvertrags<br />
ist fÅr Zwecke des § 8c KStG unschådlich.<br />
180 – Ein (personeller) Wechsel in der GeschåftsfÅhrung kann nicht <strong>zu</strong>r Anwendbarkeit<br />
des § 8c KStG fÅhren (Viskorf/Michel, DB 2007, 2561 [2563]).<br />
181 – Eine hybride Finanzierung der VerlustkÇrperschaft oder der Erwerb von<br />
strukturierten Finanzinstrumenten, die die Verlustgesellschaft emittiert<br />
hat, stellt grundsåtzlich keinen vergleichbaren Sachverhalt dar, soweit die<br />
Finanzierung nicht so ausgestaltet ist, dass sie – beispielsweise åhnlich den<br />
beteiligungsåhnlichen Genussrechten – typische Charakteristika von Anteilen<br />
aufweist (vgl. auch Suchanek in HHR, § 8c KStG Anm. 30; vgl. auch<br />
von Freeden in Schaumburg/RÇdder, Unternehmensteuerreform 2008,<br />
MÅnchen 2007, S. 534: EinzelfallprÅfung erforderlich). Gleiches gilt fÅr den<br />
Erwerb von (typischen) Gewinnobligationen oder Wandelanleihen. Bei<br />
Wandelanleihen kann es daher grundsåtzlich erst mit AusÅbung des Wandlungsrechts<br />
<strong>zu</strong> einem schådlichen Beteiligungserwerb kommen. Auch die<br />
Gewåhrung bzw. der Erwerb von Forderungen aus partiarischen Darlehen,<br />
Finanzplankrediten oder eigenkapitalersetzenden bzw. in den Anwendungsbereich<br />
des § 8b Abs. 3 Satz 4 ff. KStG fallenden Darlehen ist grundsåtzlich<br />
unschådlich.<br />
182 – Ob die BegrÅndung einer (atypisch) stillen Gesellschaft einen vergleichbaren<br />
Sachverhalt darstellt, wird unterschiedlich beurteilt (ablehnend Breuninger/Ernst,<br />
GmbHR 2010, 561 [566]; Suchanek in HHR, § 8c KStG<br />
Anm. 30: der stille Gesellschafter erwerbe steuerlich kein Beteiligungsrecht<br />
an der VerlustkÇrperschaft, sondern an einer Mitunternehmerschaft; ablehnend<br />
nun auch DÇtsch in DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8c KStG Rz. 38; differenzierend<br />
MÇhlenbrock in RÇdder/MÇhlenbrock, Ubg 2008, 595 [599]: allenfalls<br />
bei atypisch stillen Gesellschaften auf Ebene des unmittelbaren oder<br />
mittelbaren Anteilseigners). Zu den sich hieraus ggf. ergebenden GestaltungsmÇglichkeiten<br />
s. Breuninger/Ernst, GmbHR 2010, 561.<br />
183 – Die Ûbertragung bzw. BegrÅndung der Beteiligung des persÇnlich haftenden<br />
Gesellschafters einer KGaA ist nicht mit der Ûbertragung von Anteilen<br />
vergleichbar (van Lishaut, FR 2008, 789 [793]: die rechtsformbedingten Unterschiede<br />
hinsichtlich GeschåftsfÅhrungsbefugnis und Vertretung fÅhren<br />
nicht <strong>zu</strong> Anwendung des § 8c KStG; Kollruss/Weißert/Ilin, DStR 2009, 88).<br />
184 Nach Auffassung der Finanzverwaltung soll auch die Kombination verschiedener<br />
Sachverhalte <strong>zu</strong> einem schådlichen Beteiligungserwerb fÅhren kÇnnen<br />
(BMF v. 4.7.2008 IV C 7 - S 2745 - a/08/10001, BStBl. I 2008, 736, Tz. 7 mit Verweis<br />
auf BFH v. 22.10.2003 – I R 18/02, BStBl. II 2004, 468). Offenbar will das<br />
BMF Åber den Verweis auf das Urteil des BFH v. 22.10.2003 solche Fålle erfassen,<br />
in denen die schådlichen Beteiligungsquoten nicht Åberschritten sind, der<br />
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Kleinheisterkamp