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Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...

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§ 10a Anm. 148–151 Gewerbeverlust<br />

V-GmbH <strong>zu</strong>. Såmtliche Anteile an der A-GmbH werden von A gehalten, der die A-GmbH<br />

<strong>zu</strong>dem Åber ein beteiligungsåhnliches Genussrecht, das eine Beteiligung in HÇhe von<br />

50 % am Gewinn und LiquidationserlÇs der A-GmbH vermittelt, finanziert hat. A Åbertrågt<br />

dieses Genussrecht auf E.<br />

WÅrde man argumentieren, dass die unmittelbare Ûbertragung von 50 % (der durch das<br />

Genussrecht vermittelten Beteiligung am Gewinn und LiquidationserlÇs) auf Ebene der<br />

A-GmbH <strong>zu</strong> einer mittelbaren Ûbertragung von 60 % (der Stimmrechte) bei der V-GmbH<br />

fÅhrt, låge mit Blick auf die V-GmbH ein schådlicher Beteiligungswerb in HÇhe von 50 %<br />

mal 60 % = 30 % vor. Das ist jedoch ab<strong>zu</strong>lehnen: Eine „Durchrechnung der Beteiligungsquoten“<br />

kann mE immer nur im Hinblick auf dieselbe Be<strong>zu</strong>gsgrÇße erfolgen. Im Beispiel<br />

wåre daher die durch die Be<strong>zu</strong>gsrechtsÅbertragung ausgelÇste mittelbare Ûbertragung<br />

der Beteiligung am Gewinn und LiquidationserlÇs der V-GmbH <strong>zu</strong> berechnen. Diese wird<br />

durch die Beteiligung der A-GmbH am Stammkapital der V-GmbH vermittelt, so dass<br />

mittelbar nur 50 % mal 50 % Åbertragen werden und kein schådlicher Beteiligungserwerb<br />

vorliegt. Eine mittelbare Ûbertragung von Stimmrechten liegt demgegenÅber<br />

nicht vor, da die Genussrechte auf Ebene der A-GmbH keine Stimmrechte vermitteln.<br />

149 Liegen sowohl unmittelbare als auch mittelbare Ûbertragungen vor, sind diese<br />

– entgegen des auch insoweit unpråzisen Gesetzeswortlauts (mittelbar<br />

„oder“ unmittelbar) – nach hM <strong>zu</strong>sammen<strong>zu</strong>rechnen (Frotscher in Frotscher/<br />

Maas, § 8c KStG Rz. 40; DÇtsch in DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8c KStG Rz. 70).<br />

Wird allerdings mit einer unmittelbaren Ûbertragung einer VerlustkÇrperschaft<br />

gleichzeitig im Erwerberkreis auch eine mittelbare Ûbertragung verwirklicht,<br />

soll bei der Ermittlung der Åbertragenen Quote grundsåtzlich nur<br />

die unmittelbare Beteiligung berÅcksichtigt werden (BMF v. 4.7.2008 – IV C 7 -<br />

S 2745-a/08/10001, BStBl. I 2008, 736, Tz. 22; vgl. da<strong>zu</strong> die Erlåuterung von<br />

MÇhlenbrock in RÇdder/MÇhlenbrock, Ubg 2008, 595 [602]; s. auch DÇtsch/<br />

Pung, DB 2008, 1703 [1710]; DÇtsch in DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8c KStG<br />

Rz. 41).<br />

150 Nach dem Gesetzwortlaut kann die mehrfache Ûbertragung des nåmlichen<br />

Anteils grundsåtzlich <strong>zu</strong> einer mehrfachen Anwendung des § 8c KStG fÅhren<br />

(BMF v. 4.7.2008 – IV C 7 - S 2745-a/08/10001, BStBl. I 2008, 736, Tz. 22; Frotscher<br />

in Frotscher/Maas, § 8c KStG Rz. 30; anders im Rahmen des § 8 Abs. 4<br />

KStG, vgl. Anm. 233; gegen eine Anwendung des § 8c KStG, wenn die KÇrperschaft<br />

zwischen den Ûbertragungen Gewinne erzielt Reitsam in Breithecker/<br />

FÇrster/FÇrster/Klapdor, UntStRefG, § 8c KStG Rn. 80 f.). Dies gilt auch bei<br />

Ûbertragungen innerhalb desselben Erwerberkreises (soweit man diese als<br />

tatbestandlich ansieht, s. Anm. 142; vgl. auch BMF v. 4.7.2008 – IV C 7 - S<br />

2745-a/08/10001, BStBl. I 2008, 736, Tz. 22: jeweiliger quotaler Untergang der<br />

Verluste, wenn eine Tochtergesellschaft 30 % der Anteile an der Verlust-Enkelgesellschaft<br />

erwirbt und die Anteile anschließend an die Muttergesellschaft<br />

abtritt; s. aber auch Neumann/Stimpel, GmbHR 2007, 1194 [1198]: keine<br />

Mehrfachzåhlung desselben Anteils innerhalb desselben Erwerberkreises<br />

fÅr Zwecke der Berechnung der 50 %-Grenze nach Satz 2, wenn der Åbertragene<br />

Anteil die 50 %-Grenze nicht Åbersteigt; Kroniger/Braun, BB 2010, 2336).<br />

Eine teleologische Reduktion der Vorschrift kommt auch bei einer Mehrfach-<br />

Åbertragung mE grundsåtzlich nicht in Betracht (da<strong>zu</strong> allgemein Anm. 101<br />

und sogleich Anm. 151).<br />

151 Eine teleologische Reduktion der Vorschrift erscheint jedoch ggf. erwågenswert,<br />

soweit der Erwerber weder wirtschaftlich an den Verlustvortrågen par-<br />

82<br />

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Kleinheisterkamp

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