Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...
Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...
Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Gewerbeverlust Anm. 145–148 § 10a<br />
licher Beteiligungserwerb auch dann vor, wenn die Åbertragene Beteiligung<br />
am Nennkapital 25 % nicht Åbersteigt (vgl. BlÅmich/Brandis, § 8c KStG,<br />
Rz. 55; Streck/Olbing, KStG, 7. Aufl. 2008, § 8c Rz. 28; Sistermann/Brinkmann,<br />
BB 2008, 1928 [1929]). Bestehen neben Stammaktien auch stimmrechtslose<br />
Vor<strong>zu</strong>gsaktien, ist bei der Ermittlung der Quote der Åbertragenen<br />
Anteile fÅr die Stammaktien grundsåtzlich nur auf das stimmberechtigte<br />
Kapital und fÅr die (stimmrechtslosen) Vor<strong>zu</strong>gsaktien auf das gesamte<br />
Stammkapital ab<strong>zu</strong>stellen. Dies wird in der Literatur <strong>zu</strong>m Teil mit dem Argument<br />
kritisiert, dass die Betrachtung der Stimmrechte nur dort einen eigenståndigen<br />
Anwendungsbereich hat, wo die anderen Be<strong>zu</strong>gsgrÇßen nicht<br />
oder nicht in entsprechendem Maße Åbertragen werden; daher sei bei der<br />
Ûbertragung von Stammaktien das gesamte Grundkapital der Gesellschaft<br />
(einschließlich stimmrechtsloser Vor<strong>zu</strong>gsaktien) ein<strong>zu</strong>beziehen (Suchanek,<br />
GmbHR 2008, 292 [293]; vgl. auch Centrale fÅr GmbH Dr. Otto Schmidt,<br />
GmbHR 2008, 421 [423]).<br />
Beispiel (nach BMF v. 4.7.2008 – IV C 7 - S 2745-a/08/10001, BStBl. I 2008, 736, Tz. 8):<br />
Die Anteile der A-AG entfallen <strong>zu</strong> 70 % auf Stammaktien und <strong>zu</strong> 30 % auf stimmrechtslose<br />
Vor<strong>zu</strong>gsaktien. Es werden 10 %-Punkte der Vor<strong>zu</strong>gsaktien (entspricht 10 % des<br />
Grundkapitals) und 14%-Punkte der Stammaktien (entspricht 14% des Grundkapitals<br />
und 20 % der Stimmrechte) Åbertragen. § 8c KStG ist nicht einschlågig, da nur 24%<br />
des gezeichneten Kapitals und nur 20 % der Stimmrechte Åbertragen wurden (vgl.<br />
BMF aaO.). Werden demgegenÅber <strong>zu</strong>såtzlich <strong>zu</strong> den Stammaktien – beispielsweise<br />
durch eine Stimmrechtsvereinbarung (vgl. Anm. 169) – noch (weitere) 30,1% der<br />
Stimmrechte Åbertragen, liegt ein der Ûbertragung von insgesamt 50,1% der Stimmrechte<br />
vergleichbarer Sachverhalt vor, und der Verlustvortrag der A-AG ginge in voller<br />
HÇhe unter (vgl. Frotscher in Frotscher/Maas, § 8c KStG Rz. 63).<br />
Sieht man die Ûbertragung von beteiligungsåhnlichen Genussrechten als tatbestandsmåßig<br />
an (da<strong>zu</strong> Anm. 111 und Anm. 195), ist insoweit auf die Betei-<br />
146<br />
ligung am Gewinn und LiquidationserlÇs ab<strong>zu</strong>stellen (Frotscher in Frotscher/<br />
Maas, § 8c KStG Rz. 67).<br />
Bei mittelbaren Ûbertragungen ist auf die durchgerechnete Beteiligungsquote<br />
an der VerlustkÇrperschaft ab<strong>zu</strong>stellen (BMF v. 4.7.2008 – IV C 7 - S<br />
147<br />
2745-a/08/10001, BStBl. I 2008, 736, Tz. 12), und zwar auch dann, wenn hinsichtlich<br />
der Åbertragenen unmittelbaren Beteiligung isoliert betrachtet kein<br />
schådlicher Beteiligungserwerb vorliegt, dh. die nach Satz 1 bzw. Satz 2<br />
schådlichen Quoten insoweit nicht Åberschritten sind (aA Suchanek/Herbst,<br />
FR 2007, 863 [864 f.]; Suchanek in HHR, § 8c KStG Anm. 23, 41: teleologische<br />
Reduktion; Streck/Olbing, KStG, 7. Aufl. 2008, § 8c Rz. 32).<br />
Nicht eindeutig ist demgegenÅber, wie die durchgerechnete Beteiligungsquote<br />
<strong>zu</strong> berechnen ist, wenn auf den verschiedenen Beteiligungsebenen unter-<br />
148<br />
schiedliche „Beteiligungsrechte“ bestehen oder auf einer hÇheren Beteiligungsebene<br />
(lediglich) ein vergleichbarer Sachverhalt erfÅllt ist. Bei der Ermittlung<br />
der Quote der mittelbar erworbenen Be<strong>zu</strong>gsgrÇße kommt auf den verschiedenen<br />
Beteiligungsebenen mE nur eine BerÅcksichtigung solcher<br />
Be<strong>zu</strong>gsgrÇßen in Betracht, die auch unmittelbar erworben wurden.<br />
Beispiel:<br />
Die A-GmbH ist <strong>zu</strong> 50 % am Stammkapital der V-GmbH (Verlustgesellschaft) beteiligt,<br />
ihr stehen allerdings aufgrund von Mehrstimmrechten 60 % der Stimmrechte an der<br />
LS Lfg. 101 Juni 2011 Kleinheisterkamp<br />
|<br />
81