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Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...

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Gewerbeverlust Anm. 103–106 § 10a<br />

(vgl. Wiese, DStR 2007, 741 [745]), allerdings ist auch hier eine Verpflichtung<br />

des Anteilserwerbers <strong>zu</strong>m Ausgleich der aus dem Verlustuntergang resultierenden<br />

finanziellen Nachteile durchaus denkbar (so beispielsweise bei der<br />

Ûbernahme der Continental AG durch die Schaeffler Gruppe, vgl. die Pressemitteilung<br />

der Continental AG v. 21.8.2008).<br />

bb) Verfassungsrechtliche Aspekte<br />

In der Literatur wird § 8c KStG <strong>zu</strong>m Teil fÅr verfassungswidrig gehalten. BegrÅndet<br />

wird dies damit, dass die Vorschrift in willkÅrlicher Weise in das ob-<br />

104<br />

jektive Nettoprinzip als Ausprågung des Leistungsfåhigkeitsprinzips eingreife<br />

und damit gegen den Gleichheitssatz des Art. 3 Abs. 1 GG verstoße (Suchanek<br />

in HHR, § 8c KStG Anm. 5 mwN; Benz/Rosenberg in Blumenberg/Benz, Unternehmensteuerreform<br />

2008, 172 [201]; Schwedhelm, GmbHR 2008, 404;<br />

Lenz/Ribbrock, BB 2007, 587; Lenz, Ubg 2008, 24 [25]; Hans, FR 2007, 775<br />

[779 ff.]; Suchanek/Herbst, FR 2007, 863 [869 f.]; kritisch auch Gosch/Roser,<br />

KStG, 2. Aufl. 2009, § 8c Rz. 26 unter Hinweis auf die verfassungsrechtlichen<br />

Anforderungen an einen <strong>zu</strong>låssigen Systemwechsel gemåß BVerfG v.<br />

9.12.2008 – 2 BvL 1-2/07 und 1-2/08, FR 2009, 74 = DStR 2008, 2460 (Pendlerpauschale);<br />

vgl. auch Sedemund/Fischenich, BB 2008, 535 [536 f.] sowie Suchanek/Jansen,<br />

GmbHR 2009, 412 [417]: strukturelles Voll<strong>zu</strong>gsdefizit aufgrund<br />

Einbeziehung mittelbarer Anteilserwerbe im Ausland; s. aber auch Frotscher<br />

in Frotscher/Maas, § 8c KStG Rz. 11: nicht schlechthin sachwidrig; <strong>zu</strong>r allgemeinen<br />

verfassungsrechtlichen Zulåssigkeit einer Beschrånkung der Verlustnut<strong>zu</strong>ng<br />

s. Anm. 13 ff.).<br />

Auch werden im Hinblick auf die erforderliche Normenklarheit Bedenken an 105<br />

der Verfassungskonformitåt des § 8c KStG geåußert. Dem ist nicht <strong>zu</strong><strong>zu</strong>stimmen.<br />

Zwar sind die Tatbestandsmerkmale <strong>zu</strong>m Teil juristisch unpråzise und –<br />

wohl auch bewusst – unscharf formuliert, jedoch jeweils einer Auslegung <strong>zu</strong>gånglich.<br />

Dies gilt insbesondere fÅr den Tatbestand des „vergleichbaren Sachverhalts“<br />

(da<strong>zu</strong> Anm. 166 ff.; wie hier Suchanek in HHR, § 8c KStG Anm. 28;<br />

aA Benz/Rosenberg in Blumenberg/Benz, Unternehmensteuerreform 2008,<br />

172 [194]; Hans, FR 2007, 775 [780 f.]).<br />

cc) Tatbestandsvorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

(1) PersÇnlicher Anwendungsbereich<br />

Die Vorschrift des § 8c KStG ist auf unbeschrånkt steuerpflichtige KÇrperschaften<br />

und auf (im Inland veranlagte) beschrånkt steuerpflichtige KÇrper-<br />

106<br />

schaften anwendbar. Die Finanzverwaltung bejaht darÅber hinaus ihre Anwendbarkeit<br />

auf Personenvereinigungen und VermÇgensmassen iS des § 1<br />

Abs. 1 KStG und will dadurch auch Anstalten und Stiftungen dem Anwendungsbereich<br />

des § 8c KStG unterwerfen (vgl. BMF v. 4.7.2008 – IV C 7 - S<br />

2745-a/08/10001, BStBl. I 2008, 736, Tz. 1). Das widerspricht dem Gesetzeswortlaut<br />

(Lang, DStZ 2008, 549 [549 f.]; Frotscher in Frotscher/Maas, § 8c KStG<br />

Rz. 18; Suchanek, GmbHR 2008, 292; ders. in HHR, § 8c KStG Anm. 10 mwN;<br />

vgl. auch FG Nds. v. 12.11.2009 – 6 K 31/09, EFG 2010, 577 – Rev. I R 112/09,<br />

LS Lfg. 101 Juni 2011 Kleinheisterkamp<br />

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