Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...
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§ 10a Anm. 72–74 Gewerbeverlust<br />
eines Neugesellschafters vergleichbarer Fall vor mit der Folge einer zeitlichen<br />
Streckung des Verlustab<strong>zu</strong>gs (vgl. auch BFH v. 17.1.2006 – VIII R 96/04, DStR<br />
2006, 461: Unternehmeridentitåt fordert nicht auch Beteiligungsidentitåt; Herzig/FÇrster/FÇrster,<br />
DStR 1996, 1025 [1028]). Zu einem vollståndigen Untergang<br />
des Verlustab<strong>zu</strong>gs kommt es bei Ûbergang såmtlicher Mitunternehmeranteile<br />
auf vorher nicht beteiligte Personen (vollståndiger Unternehmerwechsel).<br />
Dies ergibt sich mE unmittelbar aus § 2 Abs. 5 GewStG. Liegt demgegen-<br />
Åber lediglich ein partieller Unternehmerwechsel vor, findet § 2 Abs. 5<br />
GewStG keine Anwendung (vgl. BFH v. 26.8.1993 – IV R 133/90, BStBl. II 1995,<br />
791 unter 2.b; v. 14.12.1989 – IV R 117/88, BStBl. II 1990, 436 unter 6.a). Von einem<br />
nur partiellen Unternehmerwechsel soll auch dann aus<strong>zu</strong>gehen sein,<br />
wenn der <strong>zu</strong> 100 % am VermÇgen (und Gewinn und Verlust) einer GmbH &<br />
Co. KG beteiligte Kommanditist seinen Mitunternehmeranteil Åbertrågt, sofern<br />
die Komplementår-GmbH Mitunternehmerin bleibt (BFH v. 26.6.1996 –<br />
VIII R 41/95, BStBl. II 1997, 179 unter 2.a, bb). Die AnteilsÅbertragung auf einen<br />
Altgesellschafter wird wie das Ausscheiden eines Gesellschafters behandelt:<br />
Der auf den ausgeschiedenen Gesellschafter entfallende Verlustanteil<br />
geht verloren (s. Anm. 70).<br />
73 Die Grundsåtze <strong>zu</strong>m Gesellschafterwechsel finden auch beim Tod eines Gesellschafters<br />
Anwendung (BFH v. 23.7.1958 – I 139/57 U, BStBl. III 1958, 426):<br />
Der auf den Verstorbenen entfallende Fehlbetrag geht unter. Das gilt selbst<br />
dann, wenn die verbliebenen Gesellschafter Erben des Verstorbenen sind<br />
(BFH v. 4.2.1966 – VI 272/63, BStBl. III 1966, 374; v. 7.12.1993 – VIII R 160/86,<br />
BStBl. II 1994, 331 = StBp. 1994, 126 m. Anm. Gosch; v. 26.6.1997 – VIII B 70/96,<br />
BFH/NV 1997, 897; BlÅmich/v. Twickel, § 10a GewStG Rz. 88; zweifelnd GÅroff<br />
in Glanegger/GÅroff, GewStG, 6. Aufl. 2006, § 10a Anm. 97). Handelt es sich<br />
bei den Erben um vorher nicht beteiligte Gesellschafter, kommt es <strong>zu</strong> einer<br />
zeitlichen Streckung der Verlustnut<strong>zu</strong>ng (s. Anm. 71).<br />
74 Wird eine Kapitalgesellschaft, die Mitunternehmerin einer Personengesellschaft<br />
ist, auf eine andere Kapitalgesellschaft verschmolzen, war bis <strong>zu</strong>r Neubekanntmachung<br />
des UmwStG durch das SEStEG (s. Anm. 85 f.) nahe<strong>zu</strong> unstrittig<br />
(aA fÅr die Spaltung FG NÅrnberg v. 26.11.2008 – III 262/2005, Lexinform<br />
5007628, rkr.), dass der auf die Ûbertragerin entfallende Fehlbetrag<br />
nicht verloren ging, da die Unternehmerstellung der Ûbertragerin auf die aufnehmende<br />
Gesellschaft Åberging. Nach Auffassung der Finanzverwaltung ergab<br />
sich dieses Ergebnis aus einer analogen Anwendung des § 19 Abs. 2<br />
UmwStG aF iVm. § 12 Abs. 3 Satz 2 UmwStG aF (Abschn. 68 Abs. 3 Satz 7<br />
Nr. 6 GewStR 1998; ebenso Widmann in Widmann/Mayer, § 19 UmwStG<br />
Rz. 30: § 19 Abs. 2 UmwStG ist lex specialis), wåhrend im Schrifttum <strong>zu</strong>m Teil<br />
§ 19 Abs. 1 UmwStG aF iVm. § 12 Abs. 3 Satz 1 UmwStG aF angewendet wurde<br />
(Hierstetter/Schwarz, DB 2002, 1963 [1964]; ebenso FG MÅnster v.<br />
17.5.2006 – 7 K 5976/02 F, EFG 2006, 1536, rkr.). Folgte man der Auffassung der<br />
Finanzverwaltung, konnte der Fehlbetrag nachtråglich (anteilig) entfallen,<br />
wenn der Betrieb bzw. Betriebsteil der Mitunternehmerschaft nicht gemåß<br />
§§ 19 Abs. 2, 12 Abs. 3 Satz 2 UmwStG aF fortgefÅhrt wird (Widmann in Widmann/Mayer,<br />
§ 19 UmwStG Rz. 44). Die gleichen Grundsåtze galten entsprechend<br />
fÅr den Ûbergang eines Mitunternehmeranteils im Wege der Spaltung<br />
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Kleinheisterkamp