Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...
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Gewerbeverlust Anm. 28–30 § 10a<br />
betreffe (BlÅmich/v. Twickel, § 10a GewStG Rz. 72) bzw. dass sachlich selbståndige<br />
Betåtigungen auch verschiedene Unternehmen darstellten (Gosch,<br />
StBp. 1994, 149; GÅroff in Glanegger/GÅroff, GewStG, 7. Aufl. 2009, § 10a<br />
Anm. 11). Folgte man dieser Argumentation, kÇnnte mE allerdings auch der<br />
Rechtsprechung des BFH <strong>zu</strong>r Unternehmensidentitåt bei KÇrperschaften (s.<br />
Anm. 27; Anm. 29) nicht gefolgt werden (konsequent GÅroff in Glanegger/<br />
GÅroff, GewStG, 7. Aufl. 2009, § 10a Anm. 15).<br />
cc) Besonderheiten bei KÇrperschaften<br />
Die Tåtigkeit einer Kapitalgesellschaft gilt nach § 2 Abs. 2 Satz 1 GewStG stets<br />
und in vollem Umfang als Gewerbebetrieb. Kapitalgesellschaften kÇnnen daher<br />
nur einen Betrieb unterhalten, und zwar unabhångig davon, ob sie Tåtigkeiten<br />
verschiedenen Inhalts ausÅben. Daraus ergibt sich, dass es bei Kapitalgesellschaften<br />
auf das Merkmal der Unternehmensidentitåt nicht ankommen<br />
kann (BFH v. 29.10.1986 – I R 318-319/83, BStBl. II 1987, 310 unter ausdrÅcklicher<br />
Aufgabe der gegenteiligen Auffassung im Urteil v. 19.12.1984 – I R<br />
165/80, BStBl. II 1985, 403; da<strong>zu</strong> Anm. 93; vgl. auch BFH v. 22.8.1990 – I R<br />
67/88, BStBl. II 1991, 250; da<strong>zu</strong> Gosch, StuW 1992, 350; aA GÅroff in Glanegger/GÅroff,<br />
GewStG, 7. Aufl. 2009, § 10a Anm. 15: § 2 Abs. 2 GewStG sei nur<br />
<strong>zu</strong> entnehmen, dass auch bei einer Ønderung der Betåtigung stets ein Gewerbebetrieb<br />
der Kapitalgesellschaft vorliegt, nicht jedoch, dass dies derselbe Gewerbebetrieb<br />
sei). Aufgrund der Entscheidung des IV. Senats des BFH<br />
v. 7.8.2008 (IV R 86/05, DStR 2008, 2014 m. Anm. Salzmann) ist allerdings nicht<br />
aus<strong>zu</strong>schließen, dass der BFH von der Fiktion eines einheitlichen Gewerbebetriebs<br />
Ausnahmen <strong>zu</strong>låsst (s. da<strong>zu</strong> Anm. 27; ebenso Deloitte/Brauer/Sonnenschein,<br />
GewStG, § 10a Rn. 113; aA Patt, EStB 2010, 146 [146 f.]). Als Reaktion<br />
auf die Urteile des BFH v. 29.10.1986 wurde fÅr KÇrperschaften <strong>zu</strong>nåchst<br />
das Kriterium der wirtschaftlichen Identitåt als Vorausset<strong>zu</strong>ng fÅr die Verlustnut<strong>zu</strong>ng<br />
eingefÅhrt, vgl. § 10a Satz 10 GewStG iVm. § 8 Abs. 4 KStG; durch<br />
die Unternehmensteuerreform 2008 wurde § 8 Abs. 4 KStG durch § 8c KStG<br />
ersetzt, da<strong>zu</strong> im einzelnen Anm. 83 ff. Das Erfordernis der Unternehmensidentitåt<br />
kann mE allerdings fÅr Fehlbetråge Bedeutung erlangen, die in einem auf<br />
die KÇrperschaft Åbergegangenen Gewerbebetrieb entstanden sind (vgl.<br />
Anm. 43; ebenso Deloitte/Brauer/Sonnenschein, GewStG, § 10a Rn. 103).<br />
29<br />
c) Einzelfålle<br />
aa) Einzelunternehmen<br />
Ûbt ein Einzelunternehmer nacheinander oder gleichzeitig mehrere Tåtigkeiten<br />
aus, die nach den in Anm. 20 dargestellten Kriterien als sachlich selbståndige<br />
Gewerbebetriebe <strong>zu</strong> behandeln sind, scheidet mangels Unternehmensidentitåt<br />
ein Verlustab<strong>zu</strong>g zwischen den verschiedenen Unternehmen aus.<br />
Denn es liegen jeweils eigenståndige Steuergegenstånde iS des § 2 Abs. 1 vor<br />
(aA Schumacher, StuW 1987, 111; gegen ihn BFH v. 9.8.1989 – X R 130/87,<br />
BStBl. II 1989, 901).<br />
LS Lfg. 101 Juni 2011 Kleinheisterkamp<br />
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