Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...
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Gewerbeverlust Anm. 369–371 § 10a<br />
Der Verlustausgleich, dh. die intraperiodische Verrechnung von Verlusten<br />
und Gewinnen desselben EZ, wird grundsåtzlich nicht durch einen partiellen<br />
Unternehmerwechsel oder das Ausscheiden oder Hin<strong>zu</strong>treten von Gesellschaftern<br />
beeinflusst. Denn diese Vorgånge lassen die sachliche Steuerpflicht<br />
der Gesellschaft grundsåtzlich unberÅhrt (s. Anm. 72), so dass der Gewerbeertrag<br />
der Gesellschaft einheitlich fÅr den gesamten EZ <strong>zu</strong> ermitteln ist. Dem<strong>zu</strong>folge<br />
kÇnnen beispielsweise nach einem Gesellschafterwechsel entstandene<br />
Verluste mit vor dem Gesellschafterwechsel in demselben EZ entstandenen<br />
Gewinnen verrechnet werden (Abschn. 10a. Abs. 3 Satz 9 Nr. 9 GewStR 2009;<br />
OFD Koblenz v. 13.1.1998 – G 1427 A - St34 3, StEK § 10a GewStG Nr. 28 unter<br />
1.1; BFH v. 26.6.1996 – VIII R 41/95, BStBl. II 1997, 179 = FR 1996, 640 m. Anm.<br />
Kempermann <strong>zu</strong>m missverståndlichen Leitsatz der Entscheidung; Widmann<br />
in Widmann/Mayer, § 18 UmwStG 136.1 ff.; vgl. auch Abschn. 10a.1 GewStH<br />
2009). Gleiches gilt im umgekehrten Fall, wenn bis <strong>zu</strong>m Gesellschafterwechsel<br />
ein Verlust und danach ein Gewinn entsteht (vgl. BFH v. 22.1.2009 – IV R 90/05,<br />
BFH/NV 2009, 843; aA Deloitte/Brauer/Sonnenschein, GewStG § 10a Rn. 83).<br />
Die vorstehend skizzierten Grundsåtze gelten mE auch in den Fållen des § 10a<br />
Satz 10 2. Halbsatz GewStG, wenn man davon ausgeht, dass § 8c KStG den<br />
Verlustausgleich nicht beschrånkt (vgl. Anm. 371). Bei unterjåhriger Einbringung<br />
von Unternehmen in eine Personengesellschaft kÇnnen laufende Verluste<br />
des eingebrachten Unternehmens mit dem gesamten im EZ erzielten Gewerbeertrag<br />
der aufnehmenden Gesellschaft verrechnet werden. Das gilt beispielsweise,<br />
wenn ein Einzelunternehmen unterjåhrig in eine Personengesellschaft<br />
eingebracht oder der Betrieb einer Personengesellschaft unterjåhrig, zB<br />
im Wege der Anwachsung, auf eine andere Personengesellschaft Åbergeht:<br />
Das laufende Ergebnis des Åbergehenden Unternehmens wird ohne weiteres<br />
Bestandteil des Gewerbeertrags der aufnehmenden Gesellschaft. Daher ist<br />
§ 10a GewStG auf ein negatives Ergebnis, das bis <strong>zu</strong>r Einbringung im Åbergehenden<br />
Unternehmen erzielt wurde, nicht anwendbar (BFH v. 14.9.1993 – VIII<br />
R 84/90, BStBl. II 1994, 764; Gschwendtner, DStR 1994, 1109 [1110]; Widmann<br />
in Widmann/Mayer, § 24 UmwStG Rz. 408, § 18 UmwStG 136.1 ff.; aA ggf.<br />
BFH v. 2.3.1983 – I R 85/79, BStBl. II 1983, 427; <strong>zu</strong>m Ûbergang von „laufenden“<br />
Verlusten der Ûbertrågerin bei der Verschmel<strong>zu</strong>ng von KÇrperschaften und<br />
<strong>zu</strong>m Verhåltnis von Verlustausgleich und Verlustab<strong>zu</strong>g im KSt-Recht vgl. BFH<br />
v. 31.5.2005 – I R 68/03, BStBl. II 2006, 380; da<strong>zu</strong> BMF-Schreiben (Nichtanwendungserlass)<br />
v. 7.4.2006 – IV B 7 - S 1978b - 1/06, BStBl. I 2006, 344; da<strong>zu</strong> Orth,<br />
FR 2005, 963; DÇtsch, Konzern 2005, 511).<br />
Einstweilen frei.<br />
c) Besonderheiten bei KÇrperschaften<br />
aa) § 8c KStG<br />
Nach § 8c KStG sind die „bis <strong>zu</strong>m schådlichen Beteiligungserwerb“ nicht genutzten<br />
Verluste nicht mehr abziehbar. Bei Zugrundelegung der Auffassung<br />
371<br />
des BMF ist insoweit maßgebend auf den Ûbergang des wirtschaftlichen Eigentums<br />
ab<strong>zu</strong>stellen (vgl. Anm. 119). Erfolgt der schådliche Beteiligungserwerb<br />
wåhrend des laufenden Wirtschaftsjahres der VerlustkÇrperschaft (dh.<br />
LS Lfg. 101 Juni 2011 Kleinheisterkamp<br />
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