Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...
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§ 10a Anm. 348–351 Gewerbeverlust<br />
349<br />
350<br />
351<br />
AO vgl. Bayerisches Landesamt fÅr Steuern v. 8.8.2006 – S 2140 - 6 St 3102M,<br />
FR 2006, 900 (gleichlautend OFD Hannover v. 26.8.2006 – G 1498 - 16 - StO<br />
252, DStR 2006, 2128). Hiernach haben die Gemeinden im Hinblick auf die<br />
<strong>zu</strong>m EZ 2004 eingefÅhrte sog. Mindestbesteuerung (§ 10a Satz 1 GewStG)<br />
<strong>zu</strong> prÅfen, ob sie eventuelle Billigkeitsmaßnahmen unter den Vorbehalt stellen,<br />
dass <strong>zu</strong>nåchst alle vorhandenen VerlustverrechnungsmÇglichkeiten<br />
ausgeschÇpft werden (analog Tz. 8 Satz 3 des BMF-Schreibens v. 27.3.2003<br />
(IVA 6 - S 2140 - 8/03, BStBl. I 2003, 240).<br />
Gewinne aus der Veråußerung oder der Aufgabe eines Gewerbebetriebs<br />
oder Mitunternehmeranteils blieben bis <strong>zu</strong>m EZ 2001 bei der Ermittlung<br />
des Gewerbeertrags unberÅcksichtigt (<strong>zu</strong>r alten Rechtslage s. § 7<br />
Anm. 297 ff.). Seit dem EZ 2002 gehÇrt ein Veråußerungs- bzw. Aufgabegewinn<br />
gemåß § 7 Satz 2 GewStG <strong>zu</strong>m Gewerbeertrag, soweit er nicht auf<br />
eine natÅrliche Person als unmittelbar beteiligter Mitunternehmer entfållt.<br />
Zu den Rechtsfolgen einer unterjåhrigen Anteilsveråußerung bzw. -aufgabe<br />
s. Anm. 368 f.<br />
– UnberÅcksichtigt bleiben ebenfalls Aufwendungen, die nach allgemeinen<br />
Regeln keine Auswirkungen auf den Gewerbeertrag haben. Nach hM kÇnnen<br />
daher Aufwendungen, die vor ErÇffnung des Gewerbebetriebs entstanden<br />
sind, nicht als Fehlbetråge vorgetragen werden (GÅroff in Glanegger/GÅroff,<br />
GewStG, 7. Aufl. 2009, § 10a Anm. 7), da die sachliche Steuerpflicht<br />
erst mit Aufnahme der werbenden Tåtigkeit beginnt (da<strong>zu</strong> Neukommentierung<br />
<strong>zu</strong> § 2 Anm. 1490 ff.).<br />
– Werden im Rahmen eines einheitlichen Gewerbebetriebs verschiedene Tåtigkeiten<br />
ausgeÅbt, fÅr die <strong>zu</strong>m Teil ermåßigte Steuermesszahlen gelten, so<br />
ist der Gewerbeertrag des gesamten Gewerbebetriebs ohne Aufteilung auf<br />
steuerbegÅnstigte und nicht steuerbegÅnstigte Tåtigkeiten einheitlich <strong>zu</strong><br />
ermitteln, da die Ermittlung des Gewerbeertrags gemåß § 11 Abs. 1 Satz 2<br />
GewStG der Anwendung der Steuermesszahl vorausgeht. Daher erfolgt<br />
auch die Ermittlung von Fehlbetrågen im Entstehungsjahr und die KÅr<strong>zu</strong>ng<br />
des Gewerbeertrags des Anrechnungsjahres um Fehlbetråge vorangegangener<br />
EZ einheitlich und ohne Aufteilung. Erst wenn nach der KÅr<strong>zu</strong>ng ein<br />
positiver maßgebender Gewerbeertrag verbleibt, ist dieser Betrag auf steuerbegÅnstigte<br />
und nicht steuerbegÅnstigte Tåtigkeiten auf<strong>zu</strong>teilen (BlÅmich/v.<br />
Twickel, § 10a GewStG Rz. 62; GÅroff in Glanegger/GÅroff,<br />
GewStG, 7. Aufl. 2009, § 10a Anm. 112). Diese Grundsåtze gelten beispielsweise<br />
fÅr bestimmte Seeschifffahrtsunternehmen bis <strong>zu</strong>m EZ 1992 (da<strong>zu</strong><br />
§ 11 Anm. 29; BFH v. 15.7.1986 – VIII R 269/81, BStBl. II 1986, 860) sowie fÅr<br />
Unternehmen, <strong>zu</strong> deren BetriebsvermÇgen Anlagen <strong>zu</strong>r Erzeugung elektrischer<br />
Energie gehÇren, die die Vorausset<strong>zu</strong>ngen der steuerlichen BegÅnstigung<br />
nach den Vorschriften der WasserkraftwerksVO v. 26.10.1944 (RGBl.<br />
I 1944, 278 = RStBl. I 1944, 657), <strong>zu</strong>letzt geåndert durch Gesetz v. 14.12.1984<br />
(BGBl. I 1983, 1493 = BStBl. I 1984, 659), erfÅllen (BFH v. 22.9.1976 – I R<br />
34/75, BStBl. II 1977, 251).<br />
– Bei einer Pauschfestset<strong>zu</strong>ng des Steuermessbetrags nach § 15 GewStG unterbleibt<br />
die Ermittlung des Gewerbeertrags. § 10a GewStG ist daher unanwendbar.<br />
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Kleinheisterkamp