Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...

Gewerbeverlust Anm. 332–334 § 10a
werbeertrags des Organtrågers und unterliegt dort allgemeinen Regeln; besondere
gesetzliche Beschrånkungen einer Nutzung außerorganschaftlicher
Verluste bestehen fÅr den Organtråger – anders als fÅr die Organgesellschaft
(s. Anm. 333) – nicht. Eine unmittelbare Verrechnung des Gewerbeertrags des
Organtrågers mit außerorganschaftlichen Verlusten einer Organgesellschaft
ist demgegenÅber nicht mÇglich, da Organgesellschaft und Organtråger gewerbesteuerlich
selbståndige Unternehmen sind, so dass es an der fÅr eine
Verlustverrechnung erforderlichen Unternehmensidentitåt fehlt (BFH v.
23.1.1992 – XI R 47/89, BStBl. II 1992, 630 unter II.1.a; v. 17.2.1972 – IV R 17/68,
BStBl. II 1972, 582; v. 31.1.1956 – I 254/55 U, BStBl. III 1956, 91; Patt/Stimpel,
FR 2000, 705). Bei dem Organtråger wirken sich außerorganschaftliche Verluste
von Organgesellschaften daher nur insoweit aus, als sie zu einer KÅrzung
des dem Organtråger zuzurechnenden Gewerbeertrags der Organgesellschaft
gefÅhrt haben (s. Anm. 333 ff.).
Bei der BerÅcksichtigung außerorganschaftlicher Verluste der Organgesellschaft
ist von dem Grundsatz auszugehen, dass die Unternehmen des Organ-
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kreises ihre Selbståndigkeit behalten und auch ihr Gewerbeertrag zunåchst
jeweils selbståndig, dh. grundsåtzlich unabhångig vom Bestehen der Organschaft,
zu ermitteln ist. Hieraus ergab sich bis zum EZ 2003, dass außerorganschaftliche
Verluste der Organgesellschaft bei der Ermittlung ihres Gewerbeertrags
abzuziehen waren (BFH v. 23.1.1992 – XI R 47/89, BStBl. II 1992, 630;
v. 17.2.1972 – IV R 17/68, BStBl. II 1972, 582; v. 31.1.1956 – I 254/55 U, BStBl. III
1956, 91; GÅroff in Glanegger/GÅroff, GewStG, 7. Aufl. 2009, § 10a Anm. 108;
fÅr aufgrund von Anwachsung bzw. Umwandlungen auf die Organgesellschaft
Åbergehende Verlustvortråge vgl. BFH v. 2.3.1983 – I R 85/79, BStBl. II
1983, 427; OFD Frankfurt v. 6.7.2000 – G 1427 A - 7 - St II22, DStR 2000, 1436).
Die Vorschrift des § 15 Nr. 1 KStG stand dem nicht entgegen, da sie als Sondervorschrift
fÅr die Ermittlung des dem Organtråger zuzurechnenden Einkommens
nicht von der Verweisung des § 7 GewStG in Bezug genommen war (vgl.
§ 7 Anm. 213). Soweit der BFH den Verlustabzug bei bestehendem ErgebnisabfÅhrungsvertrag
nur insoweit zulassen wollte, als der Organgesellschaft
„nach ErfÅllung ihrer Verpflichtung aus dem ErgebnisabfÅhrungsvertrag“ ein
Gewinn verblieb (vgl. BFH v. 2.3.1983 – I R 85/79, BStBl. II 1983, 427), ist dem
mE nicht zu folgen, da die GewinnabfÅhrung keinen Einfluss auf die Ermittlung
des Gewerbeertrags der Organgesellschaft hat (BlÅmich/v. Twickel, § 10a
GewStG Rz. 99). In einem mehrstufigen Organkreis erfolgt die Zurechnung
der Gewerbeertråge stufenweise mit der Folge, dass die Organtrågerin der unteren
Stufe (zugleich Organgesellschaft der darÅber liegenden Stufe) den ihr
zugerechneten Gewerbeertrag mit eigenen, außerorganschaftlichen Verlusten
verrechnen konnte und erst der um diese Verluste gekÅrzte Gewerbeertrag
dem Organtråger der darÅber liegenden Stufe zugerechnet wurde (vgl.
fÅr vororganschaftliche Verluste OFD Frankfurt v. 23.2.2000 – G 1427 A - 7 - St
II 22, FR 2000, 482; OFD Hannover v. 7.10.2003 – G 1427 – 25 - StO 232 / G 1427
- 36 - StH 241, DB 2003, 2359).
Seit dem EZ 2004 (vgl. § 36 Abs. 1 GewStG idF 2004, dazu § 36 Anm. 47 f.) 334
schließt § 10a Satz 3 GewStG idF des Gesetzes zur Ønderung des Gewerbesteuergesetzes
und anderer Gesetze v. 23.12.2003 (BGBl. I 2003, 2922 =
LS Lfg. 101 Juni 2011 Kleinheisterkamp
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