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Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...

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Gewerbeverlust Anm. 278–279 § 10a<br />

Finanzverwaltung Einigkeit. Wåhrend im Schrifttum ein enger zeitlicher Zusammenhang<br />

von sechs Monaten bis <strong>zu</strong> einem Jahr verlangt wird (Lang in<br />

Ernst & Young, § 8 KStG Rz. 1277; vgl. auch HÇrger/Endres, DB 1998, 335<br />

[337]), ließ die Finanzverwaltung <strong>zu</strong>nåchst einen zeitlichen Zusammenhang<br />

von fÅnf Jahren genÅgen (BMF, Schr. v. 16.4.1999 – IV C 6 - S 2745 -12/99,<br />

BStBl. I 1999, 455 Tz. 12; aber s. Anm. 279: grundjåhrlicher Zwei-Jahres-Zeitraum).<br />

Der BFH ermittelt den Zusammenhang zwischen AnteilsÅbertragung<br />

und VermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrung wertend und nicht anhand einer starren Zeitgrenze:<br />

Da das Gesetz – anders als fÅr den Sanierungsfall – keine feste Zeitgrenze<br />

vorsieht, sei auf die Gegebenheiten des Einzelfalls ab<strong>zu</strong>stellen. Daher sei weder<br />

der (bisherigen) Auffassung der Finanzverwaltung (FÅnf-Jahres-Zeitraum)<br />

<strong>zu</strong> folgen noch der im Schrifttum vertretenen Auffassung, wonach kein<br />

zeitlicher Zusammenhang bestehe, wenn zwischen AnteilsÅbertragung und<br />

BetriebsvermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrung mehr als ein Jahr liegt (BFH v. 14.3.2006 – I R<br />

8/05, BStBl. II 2007, 602 = BB 2006, 1426 m. Anm. Behrens). Grundsåtzlich<br />

kann daher ausnahmsweise wohl auch eine Åber mehrere Jahre gestreckte<br />

Verwirklichung der Einzelschritte schådlich sein, wenn die Einzelschritte trotz<br />

ihres gelockerten zeitlichen Zusammenhangs sachlich <strong>zu</strong>sammenhången. Die<br />

zeitliche Abfolge hat insofern nur (widerlegbare) Indizwirkung fÅr das Vorliegen<br />

des erforderlichen Zusammenhangs (so ausdrÅcklich BFH v. 14.3.2006 –<br />

I R 8/05, BStBl. II 2007, 602; Schloßmacher, FR 2004, 1389; åhnlich BMF v.<br />

2.8.2007 – IV B 7 - S 2745/0, FR 2007, 856; s. Anm. 279).<br />

DarÅber hinaus ist ein sachlicher Zusammenhang zwischen Anteilsveråußerung<br />

und BetriebsvermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrung erforderlich (Prinz, DStR 1997, 1963<br />

[1964]; HÇrger/Endres, DB 1998, 335 [336]); Schloßmacher in HHR, § 8 KStG<br />

Anm. 461; Simon in Heckschen/Simon, Umwandlungsrecht, § 13 Rz. 35; Frotscher<br />

in Frotscher/Maas, § 8 KStG Rz. 187; Lang in Ernst & Young, § 8 KStG<br />

Rz. 1280.4 f.). Dem hat sich inzwischen auch die Finanzverwaltung angeschlossen<br />

(BMF v. 2.8.2007 – IV B 7 - S 2745/0, FR 2007, 856). Danach ist „regelmåßig“<br />

von einem (zeitlichen und) sachlichen Zusammenhang aus<strong>zu</strong>gehen,<br />

wenn zwischen Anteilsveråußerung und BetriebsvermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrung nicht<br />

mehr als zwei Jahre liegen; auch bei Ûberschreiten des Zwei-Jahres-Zeitraums<br />

kann ein Verlust der wirtschaftlichen Identitåt eintreten, wenn ein sachlicher<br />

Zusammenhang anhand entsprechender Umstånde dargelegt wird. Das<br />

Erfordernis des sachlichen Zusammenhangs ist zwingend, wenn man § 8<br />

Abs. 4 KStG als Missbrauchsvorschrift interpretiert, die eine Verlagerung ertragbringenden<br />

VermÇgens vom Neugesellschafter auf die Gesellschaft verhindern<br />

soll; in diesem Fall ist erforderlich, dass die VermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrung der<br />

gestalterischen Einflussnahme des Neugesellschafters <strong>zu</strong><strong>zu</strong>rechnen ist (KrÇner,<br />

DStR 1998, 1495 [1499 f.]; Bock, GmbHR 2004, 221 [224 f.]). Aber auch<br />

wenn man den Fortbestand der wirtschaftlichen Identitåt als <strong>zu</strong>såtzliche Tatbestandsvorausset<strong>zu</strong>ng<br />

fÅr die Verlustnut<strong>zu</strong>ng ansieht, folgt aus dem Nebeneinander<br />

der Tatbestandsmerkmale, dass diese nicht beziehungslos <strong>zu</strong>einander<br />

stehen (so im Ergebnis auch Schloßmacher in HHR, § 8 KStG Anm. 461;<br />

Frotscher in Frotscher/Maas, § 8 KStG Rz. 187). Der BFH begrÅndet das Erfordernis<br />

des sachlichen Zusammenhangs in seiner jÅngsten Entscheidung (BFH<br />

v. 14.3.2006 – I R 8/05, BStBl. II 2007, 602; BFH v. 12.10.2010 – I R 64/09, BB<br />

LS Lfg. 101 Juni 2011 Kleinheisterkamp<br />

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