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Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...

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§ 10a Anm. 275–278 Gewerbeverlust<br />

276<br />

rauf beschrånkt, Beteiligungen an anderen Gesellschaften <strong>zu</strong> halten. Auch<br />

das Halten der Beteiligung an nur einer Kapitalgesellschaft reicht fÅr die Annahme<br />

eines Geschåftsbetriebs aus.<br />

In der Fassung des Steuerreformgesetzes 1990 setzte § 8 Abs. 4 KStG die Wiederaufnahme<br />

des Geschåftsbetriebs und damit einen vorherigen, auf Dauer<br />

angelegten Stillstand der werbenden Tåtigkeit voraus (da<strong>zu</strong> Thiel, DStR 1990,<br />

223 [224 f.]; MÅller-Gatermann, DStR 1991, 597 [599]; eingehend auch BFH<br />

v. 5.6.2007 – I R 9/06, BStBl. II 2008, 988: Vorliegen eines der Wiederaunahme<br />

des Geschåftsbetriebs wirtschaftlich vergleichbaren Falls bei erheblicher Reduzierung<br />

des Geschåftsbetriebs und spåterer Ausweitung auf eine andersartige,<br />

sehr viel umfangreichere Tåtigkeit; vgl. auch FG NÅrnberg v. 2.12.2008<br />

– I 71/2004, Beck RS 2008, 26027811 <strong>zu</strong>r Einstellung des Geschåftsbetriebs einer<br />

Holdinggesellschaft). Von diesen engen Vorausset<strong>zu</strong>ngen ist die Neufassung<br />

abgerÅckt. Das Merkmal der FortfÅhrung oder Wiederaufnahme des Geschåftsbetriebs<br />

hat seither keine eigenståndige Bedeutung mehr (Frotscher in<br />

Frotscher/Maas, § 8 KStG Rz. 191a; vgl. aber FG Meck.-Vorp. v. 6.12.2006 – 1 K<br />

676/03, EFG 2007, 443, rkr.: keine Anwendung des § 8 Abs. 4 UStG bei Erwerb<br />

einer Vorratsgesellschaft, da diese kein Gewerbe betreibe und daher kein Geschåftsbetrieb<br />

fortgefÅhrt werde).<br />

(c) Zusammenhang zwischen AnteilsÅbertragung und BetriebsvermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrung<br />

277 Nach neuerer Rechtsprechung des BFH (BFH v. 15.12.2004 – I B 115/04, DStR<br />

2005, 517 = Der Konzern 2005, 250 m. Anm. DÇtsch = BB 2005, 700 m. Anm.<br />

Ackert; v. 26.5.2004 – I R 112/03, BStBl. II 2004, 1085; v. 14.3.2006 – I R 8/05,<br />

BStBl. II 2007, 602; BFH v. 12.10.2010 – I R 64/09, BB 2011, 494; vgl. auch Schl.-<br />

Holst. FG v. 10.6.2005 – 1 K 223/02, rkr., DStRE 2006, 420) kann die wirtschaftliche<br />

Identitåt einer KÇrperschaft „nicht deswegen verloren gehen, weil vor einer<br />

Anteilsveråußerung irgendwann und ohne einen da<strong>zu</strong> bestehenden Zusammenhang<br />

eine Verånderung im BetriebsvermÇgen der KÇrperschaft eintrat“.<br />

Auch wenn das Gesetz insoweit keine tatbestandlichen Vorgaben<br />

enthalte, sei zwischen der Ûbertragung der Geschåftsanteile einerseits und<br />

der FortfÅhrung des Betriebs mit verånderter Zielset<strong>zu</strong>ng und veråndertem<br />

BetriebsvermÇgen andererseits ein sachlicher und zeitlicher Zusammenhang<br />

erforderlich. In den GrÅnden des Beschlusses vom 15.12.2004 spricht der BFH<br />

sogar von einem – im Streitfall verneinten – gestalterischen und sachlichen Zusammenhang<br />

(BFH v. 15.12.2004 – I B 115/04, DStR 2005, 517 unter II.2.b aE).<br />

Damit werden im Ergebnis nur solche Ønderungen des sachlichen Substrats<br />

einer KÇrperschaft sanktioniert, die (<strong>zu</strong>mindest mittelbar) auf den gestalterischen<br />

Einfluss des Neugesellschafters <strong>zu</strong>rÅck<strong>zu</strong>fÅhren sind (s. Anm. 280).<br />

Hierdurch berÅcksichtigt der BFH den der EinfÅhrung des § 8 Abs. 4 KStG <strong>zu</strong>grunde<br />

liegenden Regelungsanlass, soweit dieser im Gesetzeswortlaut Niederschlag<br />

gefunden hat (s. Anm. 209 f.).<br />

278 DarÅber, dass zwischen AnteilsÅbertragung und BetriebsvermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrung<br />

ein zeitlicher Zusammenhang bestehen muss, besteht in Literatur und<br />

154<br />

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Kleinheisterkamp

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