Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...
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Gewerbeverlust Anm. 272–275 § 10a<br />
Betriebssteil <strong>zu</strong>gute kommen (so DÅll/Fuhrmann, DStR 2000, 1166 [1169]),<br />
und wie Innenfinanzierungen des Åbergegangenen Betriebs bzw. Betriebsteils<br />
im Rahmen der aufnehmenden Gesellschaft <strong>zu</strong> behandeln sind. Die<br />
Auffassung der Finanzverwaltung wird in der Literatur <strong>zu</strong>recht abgelehnt.<br />
Lagen die Vorausset<strong>zu</strong>ngen des § 8 Abs. 4 KStG <strong>zu</strong>m steuerlichen Ûbertragungsstichtag<br />
nicht vor, ging der Verlustvortrag auf die aufnehmende Gesellschaft<br />
Åber. Zu einem Untergang des Åbergegangenen Verlustvortrags<br />
kommt es nur und erst dann, wenn såmtliche Vorausset<strong>zu</strong>ngen des § 8<br />
Abs. 4 KStG bei der Ûbernehmerin erfÅllt werden oder der Åbergegangene<br />
Betrieb oder Betriebsteil nicht gemåß § 12 Abs. 3 Satz 2 UmwStG aF fortgefÅhrt<br />
wird (vgl. ua. Hans, FR 2005, 907; Widmann in Widmann/Mayer,<br />
§ 12 UmwStG Rz. 721 mwN).<br />
(dd) Zeitpunkt der ZufÅhrung<br />
In der Fassung des Steuerreformgesetzes 1990 verlangte § 8 Abs. 4 Satz 2<br />
KStG, dass die BetriebsvermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrung nach der AnteilsÅbertragung erfolgt.<br />
Da der jetzige Wortlaut keine zeitliche Reihenfolge mehr vorschreibt, ist<br />
dies nicht mehr erforderlich (BFH v. 22.8.2006 – I R 25/06, BFH/NV, 2376 = FR<br />
2007, 39 m. Anm. Pezzer und Hans = GmbHR 2006, 1277 m. Anm. Bock; s.<br />
Anm. 211). Gleichwohl geht die Finanzverwaltung weiterhin davon aus, dass<br />
die BetriebsvermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrung der AnteilsÅbertragung nachfolgen muss<br />
(BMF, Schr. v. 16.4.1999 – IV C 6 - S 2745 - 12/99, BStBl. I 1999, 455 Tz. 12,31;<br />
Lang in Ernst & Young, § 8 KStG Rz. 1287 ff.). Diese Auslegung wåre naheliegend,<br />
wenn § 8 Abs. 4 KStG eine im Lichte der Mantelkauf-Rechtsprechung<br />
aus<strong>zu</strong>legende Missbrauchsvorschrift darstellte (s. Anm. 208). Bei umgekehrter<br />
Reihenfolge von AnteilsÅbertragung und VermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrung ist nach Auffassung<br />
der Finanzverwaltung § 8 Abs. 4 Satz 1 KStG <strong>zu</strong> prÅfen (s. Anm. 283).<br />
Auch unter Geltung der Norm in der Fassung des Steuerreformgesetzes 1990<br />
ließen sich die Rechtsfolgen des § 8 Abs. 4 Satz 2 KStG nicht allein durch das<br />
zeitliche HinauszÇgern der AnteilsÅbertragung vermeiden. Auch wenn die<br />
formale AnteilsÅbertragung der BetriebsvermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrung zeitlich nach<br />
folgte, bejahte der BFH den Hauptanwendungsfall, wenn der spåtere Anteilserwerber<br />
schon im Zeitpunkt der BetriebsvermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrung bzw. Wiederaufnahme<br />
des Geschåftsbetriebs in Be<strong>zu</strong>g auf die spåter tatsåchlich Åbertragenen<br />
Anteile eine wirtschaftliche Stellung innehatte, die der eines Anteil inhabers<br />
„sehr nahe kommt“ (BFH v. 13.8.1997 – I R 89/96, BStBl. II 1997, 829 =<br />
DStR 1997, 1843 m. Anm. -sch; ebenso obiter dictum in BFH v. 22.10.2003 – I R<br />
18/02, BStBl. II 2004, 468). S. Anm. 293.<br />
273<br />
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(ee) Wiederaufnahme oder FortfÅhrung des Geschåftsbetriebs<br />
Nach Tz. 8 des BMF, Schr. v. 16.4.1999 – IV C 6 - S 2745 - 12/99, BStBl. I 1999,<br />
455 hat jede Kapitalgesellschaft nur einen einheitlichen Geschåftsbetrieb.<br />
Anforderungen an Inhalt oder Umfang werden nicht gestellt, so dass ein Geschåftsbetrieb<br />
auch bei Gesellschaften <strong>zu</strong> bejahen ist, deren Tåtigkeit sich da-<br />
LS Lfg. 101 Juni 2011 Kleinheisterkamp<br />
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