Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...
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§ 10a Anm. 265–267 Gewerbeverlust<br />
16.4.1999 – IV C 6 - S 2745 - 12/99, BStBl. I 1999, 455, aufgehoben durch BMF v.<br />
4.12.2008 – IV C 7 - S 2745/07/10003, BStBl. I 2008, 1033, da<strong>zu</strong> Anm. 267;<br />
DÇtsch in DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8 Abs. 4 KStG Rz. 101; aA Frotscher in<br />
Frotscher/Maas, § 8 KStG Rz. 188). Die AusschÅttung und Wiedereinlage von<br />
Gewinnen wurde damit anders behandelt als ihre Thesaurierung (kritisch<br />
Lang in Ernst & Young, § 8 KStG Rz. 1274).<br />
266 Nach hM kÇnnen auch unterjåhrige BetriebsvermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrungen schådlich<br />
sein, und zwar selbst dann, wenn das <strong>zu</strong>gefÅhrte VermÇgen am Ende des<br />
EZ nicht mehr vorhanden ist (vgl. FG MÅnchen v. 27.4.2001 – 6 K 5198/99, EFG<br />
2001, 1237, rkr.: Darlehens<strong>zu</strong>fÅhrung und RÅckzahlung innerhalb eines EZ;<br />
ablehnend Gosch/Roser, KStG, 2. Aufl. 2009, § 8 KStG Rz. 1419). Die VergleichsgrÇße<br />
II ist daher grundsåtzlich fortlaufend <strong>zu</strong> ermitteln. Zur Vermeidung<br />
praktischer Probleme wird vorgeschlagen, die VergleichsgrÇße II lediglich<br />
<strong>zu</strong> den Bilanzstichtagen <strong>zu</strong> bestimmen und eine unterjåhrige Betrachtung<br />
nur bei Bedarf vor<strong>zu</strong>nehmen (vgl. DÇtsch in DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8 Abs. 4<br />
KStG Rz. 93, 95; Lang in Ernst & Young, § 8 KStG Rz. 1277.2).<br />
267 Auf Grundlage der vom BFH erstmals im Urteil v. 8.8.2001 (I R 29/00, BStBl. II<br />
2002, 392; beståtigt durch BFH v. 5.6.2007 – I R 106/05, BStBl. II 2008, 986;<br />
v. 5.6.2007 – I R 9/06, BStBl. II 2008, 988; v. 29.4.2008 – I R 91/05, DStRE 2008,<br />
1378 = GmbHR 2008, 1225 m. Anm. Bock; BFH v. 24.11.2009 – I R 56/09,<br />
GmbHR 2010, 654) vertretenen gegenståndlichen Betrachtungsweise ist eine<br />
reine Zugangsbetrachtung vor<strong>zu</strong>nehmen (s. Anm. 229 f.). Dieser Auffassung<br />
hat sich die Finanzverwaltung im Grundsatz angeschlossen (BMF, Schr.<br />
v. 4.12.2008 – IV C 7 - S 2745/07/10003, BStBl. I 2008, 1033); soweit allerdings<br />
die Ûbertragung von mehr als 50 % der Anteile vor dem 1.1.2009 stattgefunden<br />
hat, kann Tz. 9 des BMF-Schreibens v. 16.4.1999 auf Antrag aus GrÅnden des<br />
Vertrauensschutzes weiterhin <strong>zu</strong>gunsten des Steuerpflichtigen angewendet<br />
werden (da<strong>zu</strong> Anm. 251). Ob das neue BetriebsvermÇgen unter Verrechnung<br />
von Zugången und Abgången im betragsmåßigen Saldo hÇher ist als das ursprÅngliche<br />
BetriebsvermÇgen, ist unbeachtlich. FÅr die Frage, ob das neue<br />
BetriebsvermÇgen das vorhandene Åberwiegt, sollte mE allerdings dem Wert<br />
des <strong>zu</strong>gefÅhrten VermÇgens nur eine (widerlegbare) Indizwirkung beigemessen<br />
werden (s. Anm. 253). Auch der BFH betont in seinem Urteil v. 5.6.2007<br />
(BFH v. 5.6.2007 – I R 106/05, BStBl. II 2008, 986), dass eine ausschließlich wertmåßige<br />
Betrachtung des neuen BetriebsvermÇgens der Tatsache nicht gerecht<br />
wÅrde, dass Åber das Tatbestandsmerkmal des neuen BetriebsvermÇgens jegliche<br />
Ønderungen der Struktur, Zusammenset<strong>zu</strong>ng und wirtschaftlichen Bedeutung<br />
des BetriebsvermÇgens erfasst werden soll, die typischerweise darauf<br />
schließen lassen, dass bei der AnteilsÅbertragung nicht der Geschåftsbetrieb<br />
in seiner bisherigen Form erworben werden sollte. Daher fordert er eine wertende<br />
Betrachtung der Anschaffungen, wenngleich er im Urteil v. 5.6.2007 – I<br />
R 106/05 den Erwerb Åberwiegend neuen BetriebsvermÇgens mit Blick auf die<br />
Buchwerte des VermÇgens der Gesellschaft prÅft (ebenso BFH v. 24.11.2009 – I<br />
R 56/09, GmbHR 2010, 654: Bestand des AnlagevermÇgens um fast das Doppelte<br />
angestiegen; BFH v. 12.10.2010 – I R 64/09, BB 2011, 494). Aufgrund der<br />
mE erforderlichen wertenden Betrachtung war daher im Ergebnis auch der<br />
Entscheidung des FG Berlin-Brandenburg v. 15.10.2008 – 12 K 8367/05 B, EFG<br />
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Kleinheisterkamp