Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...
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Gewerbeverlust Anm. 263–265 § 10a<br />
(bbb) VergleichsgrÇße II<br />
Die VergleichsgrÇße II entspricht dem Teilwert des neuen (<strong>zu</strong>gefÅhrten) BetriebsvermÇgens.<br />
Ab<strong>zu</strong>stellen ist nach (<strong>zu</strong>mindest bisher) hM und ursprÅng-<br />
263<br />
licher Auffassung der Finanzverwaltung auf das Åber Einlagen und Fremdmittel<br />
von außen <strong>zu</strong>gefÅhrte bzw. finanzierte AktivvermÇgen (s. Anm. 247 f.),<br />
wåhrend der BFH – und nun auch die Finanzverwaltung – den gegenståndlichen<br />
Zugang <strong>zu</strong>m AnlagevermÇgen der Kapitalgesellschaft fÅr maßgebend<br />
hålt (s. Anm. 249). Wertsteigerungen des vorhandenen VermÇgens sind bei<br />
der Ermittlung der VergleichsgrÇße II nicht <strong>zu</strong> berÅcksichtigen (vgl. Lang in<br />
Ernst & Young, § 8 KStG Rz. 1276.2).<br />
Nach Auffassung der Finanzverwaltung fließen såmtliche BetriebsvermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrungen<br />
in die VergleichsgrÇße II ein, die innerhalb von fÅnf Jahren nach<br />
264<br />
der schådlichen AnteilsÅbertragung erfolgen (BMF, Schr. v. 16.4.1999 – IV C 6<br />
- S 2745 - 12/99, BStBl. I 1999, 455 Tz. 12). Dies findet im Gesetz keine StÅtze<br />
(ablehnend auch Schloßmacher in HHR, § 8 KStG Anm. 453). Eine Addition<br />
einzelner VermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrungen kann nur erfolgen, wenn diese jeweils im<br />
sachlichen und zeitlichen Zusammenhang mit der AnteilsÅbertragung stehen<br />
(s. Anm. 277 ff.).<br />
BerÅcksichtigte man bei Ermittlung der VergleichsgrÇße II såmtliche VermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrungen<br />
von außen, ohne Zugånge und Abgången <strong>zu</strong> saldieren<br />
265<br />
(sog. Zugangsbetrachtung), ergåben sich insbesondere dann kaum sachgerechte<br />
Ergebnisse, wenn man innerhalb des FÅnf-Jahres-Zeitraums eine taggenaue<br />
Betrachtung fÅr erforderlich hålt (s. Anm. 266) und auch UmlaufvermÇgen<br />
in den BetriebsvermÇgensvergleich einbeziehen will (s. Anm. 239).<br />
Eine Zugangsbetrachtung kÇnnte in diesem Fall <strong>zu</strong>r Folge haben, dass beispielsweise<br />
schon durch gewÇhnliche Schwankungen eines Kontokorrentkontos<br />
die schådliche ZufÅhrungsgrenze Åberschritten wird (Herzberg, DStR<br />
2001, 553 [557]; Janssen, DStR 2001, 837 [839]). Daher wird in der Literatur (<strong>zu</strong>mindest<br />
im Bereich des UmlaufvermÇgens) eine Saldierung der Zu-und Abgånge<br />
<strong>zu</strong> den einzelnen Aktivposten der Bilanz befÅrwortet (sog. Saldobetrachtung)<br />
und als BetriebsvermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrung nur der Unterschiedsbetrag<br />
zwischen dem BetriebsvermÇgen im Zeitpunkt des Anteilseignerwechsels<br />
(s. Anm. 261 f.) und demjenigen <strong>zu</strong>m jeweiligen Vergleichszeitpunkt<br />
gewertet (Janssen, DStR 2001, 837 [839]; Lang in Ernst & Young, § 8 KStG<br />
Rz. 1273.1.5 ff.; Brendt in Erle/Sauter, KStG, 3. Aufl. 2010, § 8 Abs. 4 KStG aF/<br />
Anh § 8c KStG Rz. 74, 112; fÅr eine Saldierung ohne Differenzierung nach Anlage-<br />
und UmlaufvermÇgen Frey/Weißgeber, GmbHR 2002, 135 [136]; Lenz/<br />
Behnes, BB 2005, 2219 [2222]; Schloßmacher in HHR, § 8 KStG Anm. 453;<br />
DÇtsch in DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8 Abs. 4 KStG Rz. 97 f.). Da es bei der Saldierung<br />
nicht darauf ankommt, ob die Zu-und Abgånge sachlich <strong>zu</strong>sammenhången,<br />
kann die Wahl des Vergleichszeitpunkts mitunter Åber das Ergebnis<br />
des BetriebsvermÇgensvergleichs entscheiden. Nach ursprÅnglicher Auffassung<br />
der Finanzverwaltung sollten in die Saldobetrachtung GewinnausschÅttungen<br />
der Kapitalgesellschaft nicht einbezogen werden, so dass beim sog.<br />
SchÅtt-aus-hol-<strong>zu</strong>rÅck-Verfahren die Einlage ungekÅrzt als ZufÅhrung <strong>zu</strong> erfassen<br />
ist (so die inzwischen aufgehobene Tz. 9 Satz 4 des BMF, Schr. v.<br />
LS Lfg. 101 Juni 2011 Kleinheisterkamp<br />
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