11.05.2014 Aufrufe

Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...

Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...

Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Gewerbeverlust Anm. 249–250 § 10a<br />

selbst der eigenfinanzierte Erwerb von AnlagevermÇgen steuerschådlich sein<br />

kann (vgl. BFH v. 5.6.2007 – I R 106/05, DStR 2007, 1765; <strong>zu</strong>r Pråzisierung bei<br />

Ersatzbeschaffungen s. Anm. 250 aE).<br />

Die vom BFH vorgenommene gegenståndliche Betrachtung wurde im Schrifttum<br />

Åberwiegend abgelehnt (vgl. Hoffmann, GmbHR 2001, 1123 [1124]; Roser,<br />

GmbHR 2001, 1153 [1154 f.]; Frotscher, DStR 2002, 10 [13 ff.]; Simon in<br />

Heckschen/Simon, Umwandlungsrecht, § 13 Rz. 62 ff.; Frotscher in Frotscher/<br />

Maas, § 8 KStG Rz. 188c; DÇtsch in DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8 Abs. 4 KStG<br />

Rz. 79). Kritisiert wurde vor allem, dass es danach schon beim Austausch eines<br />

Wirtschaftsguts durch ein wert- und funktionsgleiches anderes Wirtschaftsgut<br />

<strong>zu</strong> einem Verlust der wirtschaftlichen Identitåt kommen kann (vgl. Frotscher in<br />

Frotscher/Maas, § 8 KStG Rz. 188c) und dass in dem dem Urteil v. 8.8.2001 <strong>zu</strong>grunde<br />

liegenden Sachverhalt die finanzielle Leistungsfåhigkeit der Verlustgesellschaft<br />

eher geschwåcht als gestårkt wurde (Roser, GmbHR 2001, 1153<br />

[1155]). Der BFH hatte dieser Kritik in dem inzwischen durch RevisionsrÅcknahme<br />

erledigten Beitrittsaufforderungsbeschluss v. 19.12.2001 – I R 58/01<br />

(BStBl. II 2002, 395; vgl. auch BFH v. 26.5.2004 – I R 112/03, BStBl. II 2004, 1085)<br />

grundsåtzliche Bedeutung beigemessen und die Bereitschaft geåußert, seine<br />

Auffassung <strong>zu</strong> Åberdenken. Ferner hatte der BFH im Urteil v. 26.5.2004 – I R<br />

112/03 (BStBl. II 2004, 1085 = FR 2004, 1387 m. Anm. Schloßmacher; ebenso<br />

FG Bremen v. 14.12.2004 – 1 K 88/04, EFG 2005, 730, rkr.) klargestellt, dass<br />

eine bloße Umschichtung der Finanzanlagen einer KÇrperschaft auch dann<br />

keine ZufÅhrung neuen BetriebsvermÇgens iS des § 8 Abs. 4 Satz 2 KStG darstellt,<br />

wenn sie bei gegenståndlicher Betrachtung eine Verånderung des bisherigen<br />

BetriebsvermÇgens <strong>zu</strong>r Folge hat. Der entschiedene Fall betraf die<br />

Umschichtung von Umlauf vermÇgen: Bankguthaben wurde teilweise <strong>zu</strong>r<br />

Schuldentilgung, teilweise fÅr die Anschaffung von Wertpapieren eingesetzt.<br />

Der BFH ließ allerdings die Frage, ob UmlaufvermÇgen in den BetriebsvermÇgensvergleich<br />

mit ein<strong>zu</strong>beziehen ist (s. Anm. 237), noch offen, was mE <strong>zu</strong>treffend<br />

dahingehend interpretiert wurde, dass der BFH fÅr Aktivtauschvorgånge<br />

im Bereich des UmlaufvermÇgens von der gegenståndlichen Betrachtungsweise<br />

abrÅckt (vgl. auch Schloßmacher, FR 2004, 1389; Lenz/Behnes,BB<br />

2005, 2219 [2223]). DarÅber hinaus wurde aus der Entscheidung des BFH eine<br />

generelle Unschådlichkeit des Aktivtauschs abgeleitet (so noch FG Berlin v.<br />

7.11.2005 – 8 K 8528/02, DStRE 2006, 610; aufgehoben durch BFH v. 5.6.2007 –<br />

I R 106/05). Dieser Interpretation hat BFH v. 5.6.2007 – I R 106/05 (DStR 2007,<br />

1765 = BB 2007, 2218 m. Anm. Behrens = GmbHR 2007, 1161 m. Anm. Breuninger/Frey/Schade;<br />

ebenso BFH v. 5.6.2007 – I R 9/06, BStBl. II 2008, 988;<br />

v. 29.4.2008 – I R 91/05, DStRE 2008, 1378 = GmbHR 2008, 1225 m. Anm. Bock)<br />

eine Absage erteilt. Danach ist die ZufÅhrung neuen BetriebsvermÇgens (weiterhin)<br />

anhand der gegenståndlichen Betrachtungsweise <strong>zu</strong> beurteilen, und es<br />

ist nicht erforderlich, dass das neue BetriebsvermÇgen von außen finanziert<br />

wird („<strong>zu</strong>mindest“ dann, wenn die BetriebsvermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrung mit einem<br />

Branchenwechsel einhergeht); <strong>zu</strong>r Frage, wann ein Branchenwechsel vorliegt,<br />

vgl. FG Hamburg v. 20.4.2010 – 3 K 65/08, rkr., BeckRS 2010, 26029376). Auch<br />

die Umschichtung von AktivvermÇgen kann daher schådlich sein (vgl. fÅr den<br />

Fall einer Tochter-Mutter-Veschmel<strong>zu</strong>ng auch BFH v. 12.10.2010 – I R 64/09,<br />

LS Lfg. 101 Juni 2011 Kleinheisterkamp<br />

|<br />

143<br />

250

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!