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Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...

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Gewerbeverlust Anm. 246–247 § 10a<br />

Beteiligung am GesellschaftsvermÇgen <strong>zu</strong>gerechnet werden (BMF, Schr. v.<br />

16.4.1999 – IV C 6 - S 2745 - 12/99, BStBl. I 1999, 455 Tz. 9 Satz 2; Schloßmacher<br />

in HHR, § 8 KStG Anm. 455; DÇtsch in DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8<br />

Abs. 4 KStG Rz. 123; kritisch Frotscher in Frotscher/Maas, § 8 KStG Rz. 189).<br />

Bei der entsprechenden Anwendung des § 8 Abs. 4 KStG auf Fehlbetråge iS<br />

des § 10a GewStG ist dem mE nur fÅr Beteiligungen an vermÇgensverwaltenden<br />

Personengesellschaften <strong>zu</strong> folgen. Hier ist das VermÇgen der Personengesellschaft<br />

nach allgemeinen Regeln (§ 39 Abs. 2 Nr. 2 AO) in der<br />

Steuerbilanz der Kapitalgesellschaft <strong>zu</strong> erfassen. Betreibt die Tochterpersonengesellschaft<br />

demgegenÅber ein gewerbliches Unternehmen, kommt<br />

eine Zurechnung ihres BetriebsvermÇgens an die Kapitalgesellschaft nicht<br />

in Betracht. Da der Gewerbeertrag der Personengesellschaft nicht im Gewerbeertrag<br />

der Kapitalgesellschaft enthalten ist (§ 9 Nr. 2 GewStG), besteht<br />

die <strong>zu</strong>m Teil als missbråuchlich angesehene MÇglichkeit, Fehlbetråge<br />

der Kapitalgesellschaft durch ZufÅhrung ertragbringenden VermÇgens an<br />

die Personengesellschaft <strong>zu</strong> nutzen, nicht (s. Anm. 245).<br />

(bb) Neues BetriebsvermÇgen/Begriff der BetriebsvermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrung<br />

(aaa) Beschrånkung auf ZufÅhrungen von außen?<br />

Der Hauptanwendungsfall verlangt, dass die Kapitalgesellschaft ihren Geschåftsbetrieb<br />

mit Åberwiegend neuem BetriebsvermÇgen fortfÅhrt bzw. wie-<br />

247<br />

der aufnimmt. Dies setzt eine ZufÅhrung vorher nicht vorhandenen BetriebsvermÇgens<br />

voraus. Eine ZufÅhrung liegt nach bisher hM nur vor, wenn VermÇgen<br />

Åber Einlagen oder Fremdmittel <strong>zu</strong>gefÅhrt bzw. finanziert wird, dh.<br />

wenn eine ZufÅhrung von außen vorliegt, die <strong>zu</strong> einer Mehrung des Aktiv<br />

bzw. AnlagevermÇgens fÅhrt (vgl. die inzwischen aufgehobene Tz. 9 Satz 1<br />

des BMF, Schr. v. 16.4.1999 – IV C 6 - S 2745 - 12/99, BStBl. I 1999, 455; aufgehoben<br />

durch BMF, Schr. v. 4.12.2008 – IV C 7 - S 2745/07/10003, BStBl. I 2008,<br />

1033; vgl. aber auch OFD MÅnster v. 13.8.2009 – S 2745 - 140 - St 13-33, FR<br />

2009, 973; Schloßmacher in HHR, § 8 KStG Anm. 452; Frotscher in Frotscher/<br />

Maas, § 8 KStG Rz. 187b; <strong>zu</strong>r dabei erforderlichen Saldobetrachtung s.<br />

Anm. 265). Dabei ist es unbeachtlich, durch wen und auf welche Art und Weise<br />

die ZufÅhrung erfolgt. Selbst Darlehensgewåhrungen kÇnnen schådlich sein<br />

(so ausdrÅcklich BFH v. 29.4.2008 – I R 91/05, BFH/NV 2008, 1965 = GmbHR<br />

2008, 1225 m. Anm. Bock, vgl. auch BMF, Schr. v. 16.4.1999, aaO, Tz. 9; ebenso<br />

fÅr Gesellschafterdarlehen vgl. FG MÅnchen v. 27.4.2001 – 6 K 5198/99, EFG<br />

2001, 1237, rkr.; FG Berlin-Brandenburg v. 14.1.2009 – 12 K 8293/06 B, rkr.,<br />

DStRE 2009, 864). Diese Ansicht wird im Schrifttum teilweise generell abgelehnt<br />

(Frotscher in Frotscher/Maas, § 8 KStG Rz. 188 d, 191 k; kritisch auch<br />

DÇtsch in DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8 Abs. 4 KStG Rz. 68), teilweise nur fÅr den<br />

Fall geteilt, dass die Darlehensgewåhrung durch den oder auf Veranlassung<br />

des (Neu-)Gesellschafters erfolgt und keinem Drittvergleich standhålt (vgl.<br />

Bock, GmbHR 2004, 221 [229]; Lenz/Behnes, BB 2005, 2219 [2223 f.]; Simon in<br />

Heckschen/Simon, Umwandlungsrecht, § 13 Rz. 47; Schloßmacher in HHR,<br />

§ 8 KStG Anm. 452); der BFH ist dieser Kritik <strong>zu</strong>letzt im Urteil v. 29.4.2008 – I R<br />

91/05 (BFH/NV 2008, 1965 = GmbHR 2008, 1225 m. Anm. Bock) nicht gefolgt.<br />

LS Lfg. 101 Juni 2011 Kleinheisterkamp<br />

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