Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...
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§ 10a Anm. 243–246 Gewerbeverlust<br />
243<br />
244<br />
245<br />
246<br />
– Rechnungsabgren<strong>zu</strong>ngsposten und eingeforderte Kapitaleinlagen sind<br />
nach hM <strong>zu</strong> berÅcksichtigen, nicht aber Bilanzierungshilfen sowie nicht eingeforderte<br />
Kapitaleinlagen (jeweils keine WirtschaftsgÅter) (Frotscher in<br />
Frotscher/Maas, § 8 KStG Rz. 188; anders wohl bei Zugrundelegung der<br />
BFH-Auffassung, s. Anm. 237).<br />
– Der steuerliche Verlustvortrag ist kein Wirtschaftsgut. Wird der Teilwert<br />
der sonstigen WirtschaftsgÅter aus den Anschaffungskosten fÅr die Beteiligung<br />
an der Kapitalgesellschaft abgeleitet, ist <strong>zu</strong> prÅfen, ob ein Teil des<br />
Kaufpreises fÅr den Verlustvortrag gezahlt wurde. In diesem Fall ist der auf<br />
den Verlustvortrag entfallende Teilbetrag unberÅcksichtigt <strong>zu</strong> lassen (vgl.<br />
DÇtsch in DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8 Abs. 4 KStG Rz. 66, 91).<br />
– Auch Beteiligungen an Tochterkapitalgesellschaften sind grundsåtzlich<br />
mit ihrem Teilwert an<strong>zu</strong>setzen. Etwas anderes gilt nach Auffassung der Finanzverwaltung<br />
bei Bestehen einer (gewerbesteuerlichen) Organschaft: Ist<br />
die Verlustgesellschaft Organtrågerin, soll ihr das BetriebsvermÇgen (dh.<br />
das Aktiv- bzw. AnlagevermÇgen) der Organgesellschaft ungeachtet der<br />
HÇhe ihrer Beteiligung an der Organgesellschaft vollumfånglich <strong>zu</strong>gerechnet<br />
werden (BMF-Schr. v. 16.4.1999, aaO, Tz. 9 Satz 2; <strong>zu</strong>stimmend Schloßmacher<br />
in HHR, § 8 KStG Anm. 454; DÇtsch in DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8<br />
Abs. 4 KStG Rz. 115; fÅr die gewerbesteuerliche Organschaft auch Orth in<br />
Herzig, Organschaft, 186; grundsåtzlich aA KÅster/KÇhler, BB 1998, 2401<br />
[2402 f.]; Frotscher in Frotscher/Maas, § 8 KStG Rz. 189: Teilwert der Beteiligung).<br />
Die Frage der BetriebsvermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrung ist hiernach einheitlich<br />
fÅr den gesamten Organkreis <strong>zu</strong> prÅfen. Technisch wird in der Bilanz der<br />
Muttergesellschaft der Ansatz fÅr die Organbeteiligung abgezogen und<br />
durch das BetriebsvermÇgen (Aktiv- bzw. AnlagevermÇgen) der Organgesellschaft<br />
ersetzt (Schloßmacher in HHR, § 8 KStG Anm. 454). Ist die Verlustgesellschaft<br />
als Organtrågerin nur mittelbar Åber eine Tochtergesellschaft<br />
an der Organgesellschaft beteiligt (sog. mittelbare Organschaft), soll auch<br />
das BetriebsvermÇgen der (nicht organschaftlich verbundenen) Tochtergesellschaft<br />
einbezogen werden (DÇtsch in DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8 Abs. 4<br />
KStG Rz. 115).<br />
Die BerÅcksichtigung des BetriebsvermÇgens von Organgesellschaften bei<br />
der Verlustgesellschaft wird damit begrÅndet, dass es ansonsten sanktionslos<br />
(s. Anm. 256 ff.) mÇglich wåre, die Versteuerung von VermÇgensertrågen<br />
durch Einbringung des VermÇgens in eine Organgesellschaft der Verlustgesellschaft<br />
<strong>zu</strong> vermeiden (vgl. Schloßmacher in HHR, § 8 KStG<br />
Anm. 454; DÇtsch in DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8 Abs. 4 KStG Rz. 113). Eine<br />
solche Einheitsbetrachtung des Organkreises findet im Gesetzeswortlaut jedoch<br />
keine StÅtze. Sie ist mE auch auf Grundlage der vom BFH in den Urteilen<br />
v. 20.8.2003 (I R 61/01 und I R 81/02, BStBl. II 2004, 616 und 614) vertretenen<br />
Auffassung (s. Anm. 209) ab<strong>zu</strong>lehnen, denn BetriebsvermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrungen<br />
an Organgesellschaften berÅhren die Unternehmensidentitåt der<br />
Verlustgesellschaft nicht (KÅster/KÇhler, BB 1998, 2401 [2402 f.]; Frotscher<br />
in Frotscher/Maas, § 8 KStG Rz. 189).<br />
– Ist die Kapitalgesellschaft an einer Tochterpersonengesellschaft beteiligt,<br />
soll ihr das BetriebsvermÇgen der Personengesellschaft entsprechend ihrer<br />
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Kleinheisterkamp