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Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...

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§ 10a Anm. 221–223 Gewerbeverlust<br />

Ûbergang von Anteilen auf eine Personengesellschaft bejahen will, und zwar<br />

selbst insoweit, als der (die Anteile Åbertragende) Altgesellschafter am VermÇgen<br />

der Personengesellschaft beteiligt ist (so nun BFH v. 27.8.2008 – I R<br />

78/01, DStR 2009, 158; ebenso Frotscher in Frotscher/Maas, § 8 KStG Rz. 185a;<br />

Lang in Ernst & Young, § 8 KStG Rz. 1263.0.1, 1291.6 ff.; ablehnend Schloßmacher<br />

in HHR, § 8 KStG Anm. 447). Dies hatte der BFH in seinem vorherigen<br />

Beitrittsaufforderungsbeschluss an das BMF v. 4.9.2002 (I R 78/01, BFH/NV<br />

2003, 348) betreffend die mittlerweile entschiedene (vgl. BFH v. 27.8.2008 – I R<br />

78/01, DStR 2009, 158) Revision gegen das Urteil des FG Ba.-WÅrtt. v.<br />

26.7.2001 (6 K 358/00, EFG 2002, 863: Ûbergang neuer Anteile auf eine beteiligungsidentische<br />

KG; da<strong>zu</strong> Gosch, DStR 2003, 1917 [1919]) noch offen gelassen.<br />

222 Im Urteil v. 20.8.2003 verneinte der BFH nicht den Tatbestand des § 39 Abs. 2<br />

Nr. 2 AO, der voraussetzt, dass eine getrennte Zurechnung an die Gesellschafter<br />

der Personengesellschaft „fÅr die Besteuerung erforderlich“ ist, sondern erachtete<br />

die Tatsache, dass die Personengesellschaft ertragsteuerlich transparent<br />

ist, dh. die Rechtsfolge der Vorschrift, fÅr Zwecke des § 8 Abs. 4 KStG<br />

als unbeachtlich. Folgerichtig mÅsste auch die Ûbertragung von Anteilen auf<br />

eine vermÇgensverwaltende Personengesellschaft, die keine Mitunternehmerschaft<br />

ist, ungeachtet der Beteiligungsquote des Altgesellschafters als AnteilsÅbertragung<br />

angesehen werden. Damit stellt sich die Frage, ob die Zurechnungsvorschrift<br />

des § 39 AO generell, dh. auch in den Fållen des § 39<br />

Abs. 2 Nr. 1 AO, unbeachtlich sein soll. Dies håtte <strong>zu</strong>r Folge, dass auch die zivilrechtliche<br />

Ûbertragung der Anteile auf einen Treuhånder, der die Anteile<br />

treuhånderisch fÅr den Ûbertragenden hålt (Erwerbstreuhand), ebenso wie<br />

die AuflÇsung der Treuhand durch RÅckÅbertragung der Anteile schådlich<br />

wåre. Umgekehrt wåre die BegrÅndung einer Vereinbarungstreuhand mangels<br />

zivilrechtlicher Anteilsabtretung nicht als AnteilsÅbertragung an<strong>zu</strong>sehen.<br />

223 Das Urteil v. 20.8.2003 låsst mE eine tragfåhige BegrÅndung vermissen, aus<br />

welchem Grund § 39 Abs. 2 Nr. 2 AO als allgemeine Vorschrift nicht anwendbar<br />

sein soll. Der Wortlaut des § 8 Abs. 4 Satz 2 KStG gibt hierfÅr nichts her.<br />

Denn eine AnteilsÅbertragung setzt <strong>zu</strong>mindest den Ûbergang der Inhaberschaft<br />

an den Anteilen voraus, was mE mangels spezieller Vorschriften grundsåtzlich<br />

nach § 39 AO <strong>zu</strong> beurteilen ist (ebenso Simon in Heckschen/Simon,<br />

Umwandlungsrecht, § 13 Rz. 22; DÇtsch in DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8 Abs. 4<br />

KStG Rz. 51; vgl. auch Orth, FR 2004, 613 [625]; aA Frotscher in Frotscher/<br />

Maas, § 8 KStG Rz. 186, 191c: Bei Ûbertragung nur des wirtschaftlichen Eigentums<br />

ist die Generalklausel des Satzes 1 <strong>zu</strong> prÅfen). Bei Abtretung von Anteilen<br />

unter Beteiligung von Personengesellschaften wÅrde sich somit erst im<br />

Rahmen der Anwendung des § 39 AO die Frage stellen, ob die zivilrechtliche<br />

Anteilsabtretung auch fÅr Zwecke des § 8 Abs. 4 KStG als AnteilsÅbertragung<br />

<strong>zu</strong> werten ist (normspezifische Auslegung des § 39 AO). Die Antwort hierauf<br />

hångt von der Tatbestandsvorausset<strong>zu</strong>ng des § 39 Abs. 2 Nr. 2 AO ab, ob die<br />

Zurechnung an die Gesellschafter „fÅr die Besteuerung erforderlich“ ist. DemgegenÅber<br />

wåre in den Fållen des § 39 Abs. 2 Nr. 1 AO eine AnteilsÅbertragung<br />

mE immer nur insoweit <strong>zu</strong> bejahen, als sich die steuerliche Zurechnung<br />

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Kleinheisterkamp

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