Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...
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Gewerbeverlust Anm. 218–221 § 10a<br />
gelbeispiel des § 8 Abs. 4 Satz 2 KStG noch sind sie mit diesem wirtschaftlich<br />
vergleichbar (s. Anm. 285 f.). Eine Gleichstellung von unmittelbaren und mittelbaren<br />
Beteiligungen kommt nach Ansicht des BFH nicht Betracht, da es<br />
hier<strong>zu</strong> einer ausdrÅcklichen gesetzlichen Regelung bedurft håtte und auch<br />
der Gesetzeszweck eine solche Einbeziehung nicht gebietet. Die Finanzverwaltung<br />
hat die Entscheidungen im BStBl. verÇffentlicht; Tz. 28 des BMF-<br />
Schreibens v. 16.4.1999 – IV C 6 - S 2745 - 12/99, BStBl. I 1999, 455 ist insoweit<br />
Åberholt (OFD MÅnchen v. 21.10.2004 – S 2745 - 17 St 42, DStR 2005, 380).<br />
(bb) Ûbertragung von Anteilen<br />
Eine AnteilsÅbertragung liegt bei jedem entgeltlichen oder unentgeltlichen 219<br />
rechtsgeschåftlichen Ûbergang von Anteilen vor (vgl. BMF, Schr. v. 16.4.1999 –<br />
IV C 6 - S 2745 - 12/99, BStBl. I 1999, 455 Tz. 3). AnteilsÅbergånge durch Erbfall<br />
einschließlich der Erbauseinanderset<strong>zu</strong>ng sind von § 8 Abs. 4 KStG nicht erfasst.<br />
Hingegen ist § 8 Abs. 4 KStG bei Ûbertragungen im Wege der vorweggenommenen<br />
Erbfolge uneingeschrånkt anwendbar (BMF, Schr. v. 16.4.1999,<br />
aaO, Tz. 4; Frotscher in Frotscher/Maas, § 8 KStG Rz. 186; DÇtsch in DÇtsch/<br />
Jost/Pung/Witt, § 8 Abs. 4 KStG Rz. 50; aA Schloßmacher in HHR, § 8 KStG<br />
Anm. 446; Lang in Ernst & Young, § 8 KStG Rz. 1263.1).<br />
Zum Ûbergang von Anteilen durch gesellschafts- oder umwandlungsrechtliche<br />
Maßnahmen s. Anm. 287 ff.<br />
Der Erwerb eigener Anteile durch die Kapitalgesellschaft erfÅllt nicht den Tatbestand<br />
des § 8 Abs. 4 Satz 2 KStG. Da eigene Anteile bei der Bestimmung der<br />
220<br />
Beteiligungsquoten außer Betracht bleiben (s. Anm. 230), ist es allerdings<br />
denkbar, dass sich die von einem Dritten ohne Ûberschreiten der 50 %-Grenze<br />
erworbene Beteiligung an der Gesellschaft auf Åber 50 % erhÇht. Dieser Vorgang<br />
fållt grundsåtzlich nicht unter § 8 Abs. 4 Satz 2 KStG. Im Schrifttum wird<br />
allerdings die Generalklausel des § 8 Abs. 4 Satz 1 KStG bejaht, wenn der Erwerb<br />
der eigenen Anteile wirtschaftlich mit dem vorangegangenen Anteilserwerb<br />
<strong>zu</strong>sammenhångt (Frotscher in Frotscher/Maas, § 8 KStG Rz. 185).<br />
Der BFH beurteilt das Vorliegen einer AnteilsÅbertragung formal anhand einer<br />
zivilrechtlichen Betrachtungsweise (BFH v. 20.8.2003 – I R 81/02, BStBl. II<br />
221<br />
2004, 614; v. 27.8.2008 – I R 78/01, DStR 2009, 158). Daher soll eine AnteilsÅbertragung<br />
grundsåtzlich auch dann vorliegen, wenn die Anteile zivilrechtlich<br />
auf eine Personengesellschaft Åbergehen. Nach Auffassung des BFH ist es in<br />
diesem Zusammenhang unbeachtlich, „dass die Personengesellschaft aus ertragsteuerlicher<br />
Sicht als ,transparent’ behandelt wird und die Beteiligung an<br />
der Untergesellschaft den Gesellschaftern der Obergesellschaft anteilig unmittelbar<br />
<strong>zu</strong>gerechnet wird (§ 39 Abs. 2 Nr. 2 AO)“ (BFH v. 20.8.2003 – I R<br />
81/02, aaO). Diese AusfÅhrungen waren indem vom BFH entschiedenen Fall<br />
mE nicht (unmittelbar) veranlasst, da dort der Altgesellschafter (I-GmbH) der<br />
Kapitalgesellschaft die Anteile auf eine Personengesellschaft (H-KG) Åbertragen<br />
hatte, an der er nicht beteiligt war; alleiniger Kommanditist der H-KG sowie<br />
Alleingesellschafter der Komplementårin war vielmehr JS, der an der<br />
I-GmbH mittelbar Åber eine AG beteiligt war. Gleichwohl låsst sich den AusfÅhrungen<br />
entnehmen, dass der BFH eine AnteilsÅbertragung wohl auch bei<br />
LS Lfg. 101 Juni 2011 Kleinheisterkamp<br />
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