Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...
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§ 10a Anm. 200t–200v Gewerbeverlust<br />
200t Es lassen sich die folgenden Fallgruppen unterscheiden:<br />
– Ist nur die Obergesellschaft, nicht aber die Untergesellschaft sanierungsbedÅrftig,<br />
fÅhrt ein Erwerb der Anteile an der Obergesellschaft <strong>zu</strong>m Zwecke<br />
deren Sanierung nach dem Gesetzeswortlaut da<strong>zu</strong>, dass die Verlustvortråge<br />
der Untergesellschaft untergehen (ebenso Frotscher in Frotscher/<br />
Maas, § 8c KStG Rz. 248 mit Kritik de lege ferenda). Eine teleologische Auslegung<br />
spricht jedoch mE fÅr den Erhalt der Verlustvortråge auch der<br />
Untergesellschaft (s. Anm. 200s).<br />
– Gleiches gilt im umgekehrten Fall, wenn die Anteile an der Obergesellschaft<br />
erworben werden, um die Untergesellschaft <strong>zu</strong> sanieren, die Obergesellschaft<br />
jedoch nicht sanierungsbedÅrftig ist. Hier gehen nach dem Gesetzeswortlaut<br />
(nur) die Verlustvortråge der Obergesellschaft unter (aA<br />
Frotscher in Frotscher/Maas, § 8c KStG Rz. 249: Untergang der Verlustvortråge<br />
beider Gesellschaften). Bei teleologischer Auslegung fÅhrt eine Sanierung<br />
der Untergesellschaft mE jedoch auch <strong>zu</strong>m Erhalt der Verlustvortråge<br />
der Obergesellschaft (vgl. auch DÇtsch in DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8c KStG<br />
Rz. 132: Sanierungsklausel ggf. sowohl auf Ober- wie Untergesellschaft anwendbar,<br />
da Erwerb der Anteile an Obergesellschaft bezogen auf beide Gesellschaften<br />
mit Sanierungsabsicht).<br />
– Sind demgegenÅber Ober- und Untergesellschaft sanierungsbedÅrftig,<br />
kann es nach dem Gesetzeswortlaut nur dann <strong>zu</strong>r Erhaltung der Verlustvortråge<br />
beider Gesellschaften kommen, wenn die Åbrigen Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />
der Sanierungsklausel auf beiden Ebenen erfÅllt werden (zB indem der<br />
Obergesellschaft durch Einlagen wesentliches BetriebsvermÇgen <strong>zu</strong>gefÅhrt<br />
wird und diese das BetriebsvermÇgen an ihre Tochtergesellschaft weiterreicht,<br />
sog. mittelbare Sanierung, vgl. Frotscher in Frotscher/Maas, § 8c<br />
KStG Rz. 247; weitergehend Ortmann-Babel/Bolik/Gageur, DStR 2009,<br />
2173 [2178]; vgl. auch Roser, FR 2009, 937 [942]). Dies erscheint mE auch aufgrund<br />
des Sinn und Zwecks der Sanierungsklausel sachgerecht.<br />
200u Das Gesetz sieht keine Ausnahmen fÅr den Fall vor, dass die Obergesellschaft<br />
Organtrågerin der von ihr gehaltenen Gesellschaften ist. Gleichwohl soll nach<br />
Auffassung der OFD MÅnster und Rheinland der gesamte Organkreis als der<br />
<strong>zu</strong> sanierende Geschåftsbetrieb iS des § 8c Abs. 1a KStG an<strong>zu</strong>sehen sein (OFD<br />
MÅnster und Rheinland v. 30.3.2010 – S 2745 - 1007 - St 131, DStR 2010, 929,<br />
Tz. 9). Danach wåre das Vorliegen einer Betriebsvereinbarung, die Erhaltung<br />
der Lohnsumme sowie die ZufÅhrung wesentlichen BetriebsvermÇgens mit<br />
Blick auf den Organkreis <strong>zu</strong> prÅfen (DÇtsch in DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8c<br />
KStG Rz. 128b).<br />
200v Ist eine KÇrperschaft an einer Personengesellschaft beteiligt, muss <strong>zu</strong>m Erhalt<br />
der Verlustvortråge der KÇrperschaft nach Auffassung der OFD MÅnster<br />
und Rheinland (v. 30.3.2010 – S 2745 - 1007 - St 131, DStR 2010, 929, Tz. 10)<br />
nicht nur der Geschåftsbereich der KÇrperschaft selbst, sondern auch der der<br />
Personengesellschaft saniert werden, wenn auch die Personengesellschaft ein<br />
Sanierungsfall ist. Die OFD-VerfÅgung hat offenbar den Fall vor Augen, dass<br />
die KÇrperschaft an einer Verlust-Personengesellschaft beteiligt ist, und es<br />
durch die Ergebnis<strong>zu</strong>rechnung nach §§ 15, 15a EStG <strong>zu</strong> einer Entstehung<br />
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Kleinheisterkamp