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Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...

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Gewerbeverlust Anm. 200l § 10a<br />

Zwecke der Sanierungsklausel ausreichend angesehen (MÅckl/Remplik,<br />

FR 2009, 689 [699]; Neyer, BB 2009, 2284 [2287]; Frotscher in Frotscher/<br />

Maas, § 8c KStG Rz. 218 (teleologische Reduktion); ebenso OFD MÅnster<br />

und Rheinland v. 30.3.2010 – S 2745 - 1007 - St 131, DStR 2010, 929, Tz. 28:<br />

ausreichend, wenn Einlage nach dem KapitalerhÇhungsbeschluss erfolgt<br />

und KapitalerhÇhung innerhalb Jahresfrist eingetragen wird).<br />

Finden mehrere Beteiligungserwerbe innerhalb des FÅnf-Jahres-Zeitraums<br />

des Abs. 1 statt, ist nach dem Gesetzeswortlaut der ZufÅhrungszeitraum<br />

fÅr jeden Beteiligungserwerb gesondert <strong>zu</strong> ermitteln, und zwar unabhångig<br />

davon, ob der einzelne Beteiligungserwerb schådlich ist oder nicht.<br />

In der Literatur wird jedoch <strong>zu</strong>m Teil die Auffassung vertreten, dass der ZufÅhrungszeitraum<br />

erst mit Ûberschreiten der 25 %- bzw. 50 %-Grenze beginnt<br />

(Frotscher in Frotscher/Maas, § 8c KStG Rz. 216; DÇtsch in DÇtsch/<br />

Jost/Pung/Witt, § 8c KStG Rz. 124; vgl. die Beispiele bei Neyer, BB 2009,<br />

2284 [1186]).<br />

Gemåß § 8c Abs. 1a Satz 3 Nr. 3 Satz 5 KStG mindern Leistungen der Kapitalgesellschaft,<br />

die innerhalb von drei Jahren nach der ZufÅhrung des neuen<br />

BetriebsvermÇgens (sog. Verbleibenszeitraum) erfolgen, den Wert des<br />

<strong>zu</strong>gefÅhrten BetriebsvermÇgens. Wird aufgrund dieser Minderung die erforderliche<br />

Mindest<strong>zu</strong>fÅhrung unterschritten, ist Satz 1 nicht mehr an<strong>zu</strong>wenden.<br />

Verfahrensrechtlich findet in diesem Fall § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2<br />

AO Anwendung. Der Verbleibenszeitraum entspricht drei Zeitjahren, die<br />

taggenau <strong>zu</strong> berechnen sind (DÇtsch in DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8c KStG<br />

Rz. 128, Frotscher in Frotscher/Maas, § 8c KStG Rz. 216).<br />

Leistungen iS der Vorschrift sind in Anlehnung an § 27 Abs. 1 Satz 3 KStG<br />

såmtliche Auskehrungen an Gesellschafter bzw. nahestehende Personen,<br />

die ihre Ursache im Gesellschaftsverhåltnis haben, dh. insbesondere offene<br />

und verdeckte GewinnausschÅttungen, KapitalrÅckzahlungen, die Auskehrung<br />

von LiquidationserlÇsen sowie Auszahlungen auf beteiligungsåhnliche<br />

Genussrechte (vgl. MÅckl/Remplik, FR 2009, 689 [699]; Lang, DStZ<br />

2009, 751 [756]; Frotscher in Frotscher/Maas, § 8c KStG Rz. 229), aber auch<br />

MehrabfÅhrungen einer Organgesellschaft, die ihre Ursache in vorvertraglicher<br />

Zeit haben (Ortmann-Babel/Bolik/Gageur, DStR 2009, 2173 [2177];<br />

Frotscher in Frotscher/Maas, § 8c KStG Rz. 231). Hinsichtlich des Zeiptunktes<br />

der Leistung stellt die hM – wie bei § 27 KStG – auf den VermÇgensabfluss<br />

bei der KÇrperschaft ab (MÅckl/Remplik, FR 2009, 689 [699] mwN).<br />

Ûbernimmt der Erwerber nicht die Gesamtheit der Anteile, stellt sich die<br />

Frage, ob Leistungen der KÇrperschaft an Altgesellschafter ebenfalls <strong>zu</strong><br />

berÅcksichtigen sind. In der Literatur wird <strong>zu</strong>m Teil die Auffassung vertreten,<br />

dass nur Leistungen an den Erwerber selbst <strong>zu</strong> berÅcksichtigen sind (so<br />

Neyer, BB 2009, 2284 [2287 f.]; Suchanek in HHR, § 8c KStG Anm. 59r). Allerdings<br />

spricht der Gesetzeswortlaut, das Fehlen einer Satz 3 vergleichbaren<br />

Anordnung in Satz 5 sowie Sinn und Zweck der Vorschrift, nur solche<br />

VermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrungen <strong>zu</strong> privilegieren, bei denen das VermÇgen nachhaltig<br />

bei der KÇrperschaft verbleibt, dafÅr, dass es unerheblich ist, an wen<br />

die Leistungen erbracht werden (OFD MÅnster und Rheinland v. 30.3.2010<br />

– S 2745 - 1007 - St 131, DStR 2010, 929, Tz. 29; Lang, DStZ 2009, 751 [756];<br />

LS Lfg. 101 Juni 2011 Kleinheisterkamp<br />

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