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Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...

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§ 10a Anm. 200l Gewerbeverlust<br />

Wird nur ein Anteil an der KÇrperschaft erworben, dh. bei einem Beteiligungserwerb<br />

von weniger als 100 %, ist nur der entsprechende Anteil des<br />

AktivvermÇgens <strong>zu</strong><strong>zu</strong>fÅhren.<br />

Erforderlich ist eine BetriebsvermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrung durch Einlagen. Nach<br />

allgemeinen Grundsåtzen sind Einlagen durch das Gesellschaftsverhåltnis<br />

veranlasste Zuwendungen bilanzierungsfåhiger VermÇgensvorteile durch<br />

einen Gesellschafter oder eine ihm nahe stehende Person (vgl. BFH v.<br />

23.2.2005 – I R 44/04, BStBl II 2005, 522). Nicht ausdrÅcklich genannt sind<br />

BetriebsvermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrungen durch Umwandlungsvorgånge, bei der<br />

die VerlustkÇrperschaft Åbernehmender Rechtstråger ist (zB Verschmel<strong>zu</strong>ngen<br />

oder Spaltungen auf die VerlustkÇrperschaft). Diese Vorgånge sind mE<br />

wie Einlagen <strong>zu</strong> behandeln, sofern sie ohne die Sondervorschriften des<br />

UmwStG wie (verdeckte) Einlagen besteuert wÅrden und (daher) die gleiche<br />

Wirkung haben (vgl. auch Frotscher in Frotscher/Maas, § 8c KStG<br />

Rz. 213 f.; ggf. weitergehend OFD MÅnster und Rheinland v. 30.3.2010 – S<br />

2745 - 1007 - St 131, DStR 2010, 929, Tz. 22: Einlage in HÇhe der ErhÇhung<br />

des steuerlichen Eigenkapitals der Åbernehmenden KÇrperschaft; Neyer,<br />

BB 2009, 2284 [2287]; Neyer, BB 2010, 1055 [1061]; Suchanek in HHR, § 8c<br />

KStG Anm. 59n). Nicht begÅnstigt ist daher mE die Tochter-Mutter-Verschmel<strong>zu</strong>ng<br />

auf die VerlustkÇrperschaft, da ungeachtet der Frage, ob eine<br />

BetriebsvermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrung vorliegt, jedenfalls keine solche „durch Einlagen“<br />

erfolgt (Frotscher in Frotscher/Maas, § 8c KStG Rz. 214; weitergehend<br />

offenbar OFD MÅnster und Rheinland aaO.). Die VermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrung<br />

durch Gewåhrung von Fremdkapital genÅgt nicht (Frotscher in Frotscher/Maas,<br />

§ 8c KStG Rz. 212). Dies gilt auch fÅr mit einem RangrÅcktritt<br />

versehene Gesellschafterdarlehen. Anders kann dies nur in Fållen des § 5<br />

Abs. 2a EStG sein, wenn die Verbindlichkeit nicht <strong>zu</strong> passivieren ist (DÇtsch<br />

in DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8c KStG Rz. 124). Die erstmalige BegrÅndung<br />

des deutschen Besteuerungsrechts stellt zwar gemåß § 4 Abs. 1 Satz 7 KStG<br />

eine Einlage dar, jedoch dÅrfte keine hierdurch bewirkte BetriebsvermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrung<br />

vorliegen (ebenso Frotscher in Frotscher/Maas, § 8c<br />

KStG Rz. 215; aA Ziegenhagen/Thewes, BB 2009, 2116 [2119]). AusdrÅcklich<br />

der BetriebsvermÇgens<strong>zu</strong>fÅhrung durch Einlagen gleichgestellt ist gemåß<br />

§ 8c Abs. 1a Satz 3 Nr. 3 Satz 4 KStG der Erlass von Verbindlichkeiten<br />

durch den Erwerber oder eine diesem nahestehenden Person, soweit die<br />

Verbindlichkeiten werthaltig sind. Auch der Erlass gegen Besserungsschein<br />

ist ein Erlass iS der Vorschrift. Ein etwaiges „Wiederaufleben“ der Verbindlichkeit<br />

ist nur dann schådlich, wenn es binnen drei Jahren erfolgt (§ 8c<br />

Abs. 1a Satz 3 Nr. 3 Såtze 5, 6 KStG).<br />

Nach wohl hM sind nur Einlagen des Erwerbers (sowie der ihm nahestehenden<br />

Personen und anderer Personen desselben Erwerberkreises) <strong>zu</strong> berÅcksichtigen<br />

(OFD MÅnster und Rheinland v. 30.3.2010 – S 2745 - 1007 - St<br />

131, DStR 2010, 929, Tz. 26; DÇtsch in DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8c KStG<br />

Rz. 124; MÅckl/Remplik, FR 2009, 689 [700]; Neyer, BB 2009, 2284 [2287];<br />

Suchanek in HHR, § 8c KStG Anm. 59n; vgl. auch Neumann/Stimpel, Konzern<br />

2009, 409 [414], die sogar fordern, dass Einlagen eines Erwerbers, der<br />

seine bereits bestehende Beteiligung aufstockt, nur insoweit <strong>zu</strong> berÅcksich-<br />

114<br />

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Kleinheisterkamp

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