Leseprobe zu Lenski/Steinberg, Kommentar zum ...
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Gewerbeverlust Anm. 199h–199k § 10a<br />
den Verlustvortrag gezahlt wird, bei der Ableitung des Werts des BetriebsvermÇgens<br />
entsprechend angepasst wird (s. da<strong>zu</strong> auch Wagner, DB 2010, 2751<br />
[2753]).<br />
(cc) BerÅcksichtigung von stillen Reserven nur bei inlåndischer Steuerpflicht<br />
§ 8c Abs. 1 Satz 6 KStG stellt auf die „im Inland steuerpflichtigen“ stillen Reserven<br />
des BetriebsvermÇgens der KÇrperschaft ab. Zudem definiert § 8c Abs. 1<br />
199i<br />
Satz 6 KStG den Begriff der stillen Reserven – bei nicht negativem Eigenkapital<br />
der KÇrperschaft – als den Unterschiedsbetrag zwischen dem Eigenkapital<br />
der KÇrperschaft und dem gemeinen Wert der Anteile an der KÇrperschaft,<br />
„soweit diese im Inland steuerpflichtig sind“. Das Demonstrativpronomen<br />
„diese“ bezieht sich dabei auf die stillen Reserven als Subjekt des Satzes, nicht<br />
auf die Anteile (vgl. Frotscher in Frotscher/Maas, § 8c KStG Rz. 139, DÇtsch in<br />
DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8c KStG Rz. 76n: wÅrde sich „diese“ auf die Anteile<br />
beziehen, liefe § 8c Abs. 1 Satz 7 KStG regelmåßig leer, da die Anteile bzw.<br />
ihre Veråußerung gemåß § 8b Abs. 2 KStG im Inland gerade nicht steuerpflichtig<br />
ist). Obgleich bei der Ermittlung der HÇhe stillen Reserven <strong>zu</strong>nåchst nicht<br />
auf die WirtschaftsgÅter der KÇrperschaft abgestellt wird (s. Anm. 199d), sind<br />
die EinzelwirtschaftsgÅter somit gleichwohl fÅr die Begren<strong>zu</strong>ng der BerÅcksichtigungsfåhigkeit<br />
der stillen Reserven relevant. Dies gilt auch fÅr Zwecke<br />
des § 8c Abs. 1 Satz 8 KStG, dh. bei negativem Eigenkapital der VerlustkÇrperschaft:<br />
Zwar enthålt § 8c Abs. 1 Satz 8 KStG – anders als § 8c Abs. 1 Satz 7 KStG<br />
– keine Einschrånkung, dass die stillen Reserven im Inland steuerpflichtig sein<br />
mÅssen, jedoch folgt diese Beschrånkung aus der Grundregel des § 8c Abs. 1<br />
Satz 6 KStG (ebenso Wagner, DB 2010, 2751 [2753 f.]; Brinkmann, Ubg 2011,<br />
94 [99]).<br />
Ob eine inlåndische Steuerpflicht besteht, beurteilt sich danach, ob der Gewinn<br />
aus einer Veråußerung der WirtschaftsgÅter, die die stillen Reserven<br />
199j<br />
enthalten, im Inland steuerpflichtig wåre. FÅr eine Steuerpflicht im Inland ist<br />
es nach hM nicht ausreichend, dass dem Grunde nach ein deutsches Besteuerungsrecht<br />
besteht, wie beispielsweise bei inlåndischen EinkÅnften iS der beschrånkten<br />
Steuerpflicht. Vielmehr sollen stille Reserven nur solcher WirtschaftsgÅter<br />
<strong>zu</strong> berÅcksichtigen sein, bei deren Veråußerung ein Veråußerungsgewinn<br />
nicht steuerfrei gestellt ist. Erforderlich ist somit eine Steuerpflicht<br />
dem Grunde und der HÇhe nach. Keine inlåndische Steuerpflicht soll<br />
daher wegen § 8b Abs. 2 KStG grundsåtzlich bei stillen Reserven in Anteilen<br />
an Kapitalgesellschaften bestehen (Frotscher in Frotscher/Maas, § 8c KStG<br />
Rz. 139, DÇtsch in DÇtsch/Jost/Pung/Witt, § 8c KStG Rz. 76n; RegBegr DT-<br />
Drucks. 17/15, 19; aA Bien/Wagner, BB 2009, 2627 [2629]; Sistermann/Brinkmann,<br />
DStR 2009, 2622 [2636]; Scheunemann/Dennisen/Behrens, BB 2010, 23<br />
[28]; Breuninger/Ernst, GmbHR 2010, 561 [565]; Lang in Ernst & Young, § 8c<br />
Rz. 134: 5 % der stillen Reserven seien wegen § 8b Abs. 3 KStG <strong>zu</strong> berÅcksichtigen).<br />
Daher kommt eine Erhaltung von Verlustvortrågen nach § 8c Abs. 1 Satz 6 199k<br />
KStG insbesondere bei Organtråger-Holdinggesellschaften regelmåßig nicht<br />
LS Lfg. 101 Juni 2011 Kleinheisterkamp<br />
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