Konzentration auf Kernkompetenzen und Technologie - Otto Junker ...
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Veröffentlichung<br />
Wärmebehandlung<br />
bei <strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong><br />
<strong>Konzentration</strong> <strong>auf</strong><br />
<strong>Kernkompetenzen</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Technologie</strong><br />
Dipl.-Ing. Bernhard Rieth, Meerbusch<br />
Dipl.-Ing. Bernhard Rieth ist Marketingspezialist <strong>und</strong> freier Fachjournalist.<br />
Als Inhaber der Marketing Xpertise Rieth in Meerbusch berät er<br />
Ausrüstungspartner der NE-Metall-Halbzeugindustrie in Marketingfragen.<br />
<strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong> GmbH<br />
Jägerhausstr. 22<br />
52152 Simmerath<br />
Tel.: +49 2473 601 – 0<br />
Fax: +49 2473 601 – 600<br />
Internet: http://www.otto-junker.de
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Wärmebehandlung bei <strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong><br />
<strong>Konzentration</strong> <strong>auf</strong> <strong>Kernkompetenzen</strong> <strong>und</strong> <strong>Technologie</strong><br />
B. Rieth, Meerbusch<br />
Im Geschäftsbereich „Thermoprozessanlagen“ hat <strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong> eine neue Strategie<br />
umgesetzt: Die Standorte von Beteiligungen der deutschen <strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong> GmbH an<br />
verschiedenen Unternehmen des metallurgischen Anlagenbaus – wie Thermcon in den<br />
Niederlanden, IUT in Schweden sowie Elhaus <strong>und</strong> Induga in Deutschland <strong>und</strong> der Schweiz –<br />
wurden geschlossen <strong>und</strong> das Know-how zusammen mit wichtigen Mitarbeitern am<br />
Stammwerk von <strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong> in Lammersdorf zusammengeführt. Mit dieser verschlankten<br />
Struktur präsentiert sich <strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong> als <strong>Technologie</strong>unternehmen, das sich im<br />
Aluminiumgeschäft <strong>auf</strong> seine <strong>Kernkompetenzen</strong> fokussiert. „Hier in Lammersdorf haben wir<br />
einzigartige Möglichkeiten, neue Wärm- <strong>und</strong> Schmelztechnologien zu entwickeln, die dem<br />
Unternehmen ein langfristiges Wachstum sichern“, erläutert Hans Rinnhofer, seit zwei<br />
Jahren Vorsitzender der Geschäftsführung der <strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong> GmbH. Ergänzend führt er aus:<br />
„Wir verstehen uns als eine Firma, die aus dem Industrieofen-Anlagenbau kommt <strong>und</strong> in den<br />
über 85 Jahren ihres Bestehens umfangreiche Kompetenzen <strong>auf</strong> den Gebieten der<br />
Thermoprozesstechnik sowie des Schmelzens <strong>auf</strong>gebaut hat <strong>und</strong> aus dem Verständnis der<br />
Verfahrenstechnik ihre Wettbewerbsvorteile schöpft“. Das Unternehmen sieht sich dabei als<br />
Anlagenbauer mit <strong>Kernkompetenzen</strong> in der Industrieofentechnik <strong>und</strong> dem<br />
Projektmanagement. Darüber hinaus betreibt <strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong> am Hauptstandort eine eigene<br />
Edelstahlgießerei. „Wir sind in der Lage, komplette Hüttengießereien anzubieten, wobei wir<br />
aber mit Partnerfirmen kooperieren, die Spezialgebiete abdecken, wie etwa<br />
Stranggießanlagen für Walzbarren oder Pressbolzen“, so Rinnhofer.<br />
Ähnlich liefert <strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong> neben Schmelz- <strong>und</strong> Gießöfen auch die wärmetechnischen<br />
Anlagen wie Anwärm- <strong>und</strong> Wärmebehandlungsöfen für Halbzeuge, Guss <strong>und</strong> Schmiedeteile<br />
sowie die zugehörigen Beschickungs- <strong>und</strong> Entnahmeeinrichtungen. Das <strong>Technologie</strong>zentrum<br />
in Lammersdorf verfügt nicht nur über spezialisierte Fachleute <strong>auf</strong> dem Gebiet der<br />
Wärmebehandlung. In einem Labor für Induktions-Schmelzöfen sowie in einem Technikum<br />
für Wärmprozesse werden neue Ideen mit 1:1-Praxisversuchen <strong>auf</strong> ihre Realisierbarkeit hin<br />
untersucht <strong>und</strong> optimiert. „Die Möglichkeit im Praxismaßstab zu entwickeln <strong>und</strong> zum Beispiel<br />
mathematische Modelle mit der physikalischen Wirklichkeit abzugleichen sowie unseren<br />
K<strong>und</strong>en Ergebnisse präsentieren zu können haben nicht viele Industrieofenbauer“, so<br />
Rinnhofer. Was den Standort darüber hinaus auszeichnet, ist seine Nähe zur Rheinisch-<br />
Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen. Mit „Nähe“ sind nicht nur die<br />
knapp 30 Kilometer Entfernung von Lammersdorf nach Aachen gemeint. Der Gründer Dr. E.<br />
h. <strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong> (1900 bis 1982) hatte, da ohne Nachkommen, neben der <strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong> GmbH<br />
noch zu Lebzeiten im Jahre 1970 eine Stiftung gegründet, die keine andere Aufgabe hat, als<br />
die RWTH in den Fachbereichen Metallurgie <strong>und</strong> Elektrotechnik im Rahmen von<br />
Forschungsprojekten zu fördern. Die <strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong> Stiftung ist heute einer der großen privaten<br />
OTTO JUNKER GmbH<br />
Jägerhausstraße 22<br />
52152 Simmerath<br />
Tel.: +49 2473 601-0<br />
Fax: +49 2473 601-600<br />
Internet: www.otto-junker.de<br />
Anlagenbau<br />
Gießerei
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Einzelförderer dieser renommierten Hochschule. Dieser Umstand mündet in eine äußerst<br />
fruchtbare Zusammenarbeit mit den relevanten Lehrstühlen der RWTH, die sich in<br />
praxisnahe Aufgabenstellungen an das Institut einerseits widerspiegelt <strong>und</strong> in einem<br />
ständigen Zufluss neuer Ingenieurkompetenz zu <strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong> andererseits.<br />
Mit der <strong>Konzentration</strong> <strong>auf</strong> <strong>Kernkompetenzen</strong> ist es dem Unternehmen gelungen, noch zu<br />
Beginn der<br />
Wirtschaftskrise technologisch anspruchsvolle Aufträge zu akquirieren. Diese halfen, den<br />
weltweiten Auftragsrückgang 2009 abzufedern <strong>und</strong> Anschluss an die sich nun wieder<br />
belebende Konjunktur zu finden. Während China <strong>und</strong> Südamerika dem Unternehmen einige<br />
interessante Projekte <strong>auf</strong> dem Sektor von Kupferanlagen brachten, profitiert der<br />
Aluminiumbereich von technisch anspruchsvollen Aufträgen aus anderen<br />
Wirtschaftsregionen. Beispielhaft sei die Durchsatzerhöhung an einem bestehenden<br />
Stoßofen eines großen französischen Dosenbandherstellers genannt. Diese wird nicht durch<br />
die sonst übliche Verlängerung der Ofenzonen, sondern mit einer Anlage zur gezielten<br />
Abkühlung der Walzbarren erreicht. Hierdurch wird der Ofen um mehrere St<strong>und</strong>en früher für<br />
den folgenden Anwärmbetrieb frei, während die gezielt gesteuerte Abkühlung <strong>auf</strong><br />
Walztemperatur der zuvor <strong>auf</strong> Homogenisierungstemperatur erwärmten Barren in externen<br />
Kühl- <strong>und</strong> Ausgleichskammern geschieht. „Die erforderliche <strong>Technologie</strong> der<br />
Oberflächenabkühlung <strong>und</strong> anschließende Erholung aus der Kerntemperatur konnten wir für<br />
den K<strong>und</strong>en überzeugend aus unserer langjährigen Erfahrung beim Bau von<br />
Plattenabschreckanlagen ableiten“, berichtet Bernd Deimann, verantwortlich für<br />
Projektierung <strong>und</strong> Verk<strong>auf</strong> von Wärmebehandlungsanlagen für Leichtmetall. Ein bekanntes<br />
Folienwalzwerk in Südeuropa erhält von <strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong> demnächst zwei Folienglühöfen, die<br />
weltweit gesehen den vergleichsweise geringsten Energieverbrauch <strong>auf</strong>weisen werden. Die<br />
Öfen sind für alle Arten von Folienprodukten sowie für Bandb<strong>und</strong>e ausgelegt. Auch hier setzt<br />
<strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong> eine Weiterentwicklung aus seinem <strong>Technologie</strong>zentrum ein: Um den Ofen<br />
zeitlich <strong>und</strong> energetisch optimal zu betreiben, berechnet ein mit der Ofensteuerung online<br />
verb<strong>und</strong>enes mathematisches Modell den thermischen Zustand der Bandb<strong>und</strong>e <strong>und</strong> der<br />
Öfen. Mit den berechneten Parametern werden die Öfen optimiert betrieben, was sich in<br />
verkürzten Glühzyklen <strong>und</strong> reduzierten Energieverbrauchswerten niederschlägt. Ein<br />
hochwirksamer Wärmetauscher sorgt für eine Vorwärmung der Spülluft zur Abfuhr der<br />
verdunstenden Walzölgehalte, was sich in einem deutlich gesenkten Energieverbrauch<br />
ausdrücken wird. Die Vielfalt der einsetzbaren <strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong>-<strong>Technologie</strong>n zeigt sich auch bei<br />
einem anderen aktuellen Auftrag. So hat ein führender italienischer Hersteller von<br />
Fahrzeugkomponenten dem Unternehmen einen Auftrag für eine große Vergüteanlage für<br />
Automobilteile für sein neues Werk in Tschechien erteilt. Die Anlage besteht aus einem<br />
Lösungsglühofen, der Wasserabschreckung <strong>und</strong> dem Warmauslagerungsofen, komplett mit<br />
Beschickung <strong>und</strong> Entnahme der Körbe. <strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong> baut hier <strong>auf</strong> Erfahrungen <strong>auf</strong>, die das<br />
Unternehmen bei früher an VW Braunschweig <strong>und</strong> KSM Hildesheim gelieferten<br />
Vergüteanlagen gewonnen hat.<br />
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Gießerei
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Energieoptimierte Stoßöfen – eine neue Entwicklung von <strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong><br />
Exemplarisch für das Innovationspotenzial von <strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong> ist das inzwischen zum Patent<br />
angemeldete Konzept des besonders energieeffizienten Stoßofens – SLE (Side Loaded<br />
Energy Saving) Pusher Furnace – zum Anwärmen <strong>und</strong> Homogenisieren von Walzbarren vor<br />
dem Warmwalzen. Die bisherigen Konstruktionen der verschiedenen Anbieter haben eines<br />
gemeinsam: Große Türen mit je nach Anwendungsfall bis zu 30 m2 Türfläche <strong>auf</strong> der<br />
Belade- <strong>und</strong> Entnahmeseite zum Durchstoßen der <strong>auf</strong>recht gestellten Walzbarren quer zu<br />
deren Längsachse. Die daraus resultierenden Energieverluste (Türverluste) bel<strong>auf</strong>en sich<br />
nach Messungen von <strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong> <strong>auf</strong> ca. drei bis sechs Prozent der nutzbaren Energie,<br />
abhängig von den Ofen- <strong>und</strong> Barrenabmessungen <strong>und</strong> Prozessbedingungen. Zu den<br />
Verlusten kommen noch Störungen der Ofenatmosphäre durch das ständige Öffnen <strong>und</strong><br />
Schließen der Türen. Auch Schlitzdüsen mit aerodynamischer Abdichtung an den<br />
Ofenstirnseiten stellen hier keine nachhaltige Verbesserung dar. Der Lösungsansatz von<br />
<strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong> ist im Prinzip ganz einfach. Er sieht vor, dass die Barren nicht mehr stirnseitig in<br />
den Ofen eingestoßen werden, sondern von der Seite. Damit definiert sich die Fläche der<br />
Türöffnung nicht mehr nach Breite <strong>und</strong> Länge der Barren, sondern nach deren Breite <strong>und</strong><br />
Dicke. Bei den gängigen Barrengrößen schrumpft die Türöffnung somit <strong>auf</strong> circa ein Zehntel<br />
der ursprünglichen Fläche. Im gleichen Maße werden die Türverluste reduziert, wobei die<br />
Einsparung dann circa zwei bis drei Prozent des Energieverbrauchs des Ofens entspricht.<br />
Die Vorgänge im Ofen bleiben unverändert, allerdings verbessert sich die<br />
Temperaturführung im Belade- <strong>und</strong> Entnahmebereich durch die weniger gestörte<br />
Luftumwälzung. Neben der verbesserten Energieeffizienz ergibt sich eine leichte<br />
Durchsatzsteigerung gegenüber der konventionellen Ofenkonfiguration. Die Überlegungen<br />
des Unternehmens zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit von Stoßöfen gehen noch weiter:<br />
Trotz der Verwendung hoch effizienter Brenner sind die Abgasverluste der Stoßöfen spürbar<br />
hoch. Die Barrenvorwärmung in einer separaten Vorwärmkammer, die über zusätzliche<br />
Ausnutzung der Stoßofenabgase beheizt wird, könnte diese Abgasverluste drastisch<br />
verringern. <strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong> rechnet in diesem Zusammenhang folgendes Beispiel: Die<br />
Gesamtenergie (Gas <strong>und</strong> Strom), die bei der Erwärmung im klassischen Stoßofen<br />
<strong>auf</strong>gewendet wird, liegt bei 194 kWh/t Al. Mit Vorwärmung reduziert sich der entsprechende<br />
Wert bei ansonsten gleichen Bedingungen <strong>auf</strong> 162 kWh/t Al. Bei Anwendung einer<br />
entsprechend großen Barrenvorwärmung reduziert sich trotz eines elektrischen<br />
Mehrverbrauchs durch die Vorwärmkammer der Gesamtenergieverbrauch um mehr als 16<br />
Prozent. Bei abweichenden Ofen-, Barrenabmessungen variieren diese Werte entsprechend<br />
der geänderten Randbedingungen.<br />
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Anlagenbau<br />
Gießerei
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Edelstahlgießerei profitiert von anziehender Konjunktur<br />
Neben den Thermoprozessanlagen, an deren Umsatz Aluminium im Durchschnitt mit r<strong>und</strong><br />
50 Prozent beteiligt ist, verfügt <strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong> noch über zwei weitere Geschäftsbereiche: Bau<br />
von Induktionsschmelzanlagen sowie eine Edelstahlgießerei. Induktionsschmelzanlagen<br />
werden in der Aluminiumindustrie in der Anodenanschlägerei sowie zum Einschmelzen von<br />
Spänen eingesetzt. Im zweiten Fall liegt der Vorteil gegenüber konventionellen Öfen im<br />
strömungstechnisch bedingten schnellen Einziehen der Späne unter das Bad. Da<br />
Aluminiumspäne <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> ihrer großen Oberfläche beim konventionellen Einschmelzen zu<br />
einer starken Oxidation neigen, kommt hier dem Induktionsofen bei zunehmendem<br />
Zerspanungsanteil eines Unternehmens im Sinne der Material- <strong>und</strong> Energieeffizienz große<br />
wirtschaftliche Bedeutung zu. Viel Freude hat <strong>Otto</strong> <strong>Junker</strong> derzeit an seiner<br />
hochspezialisierten Edelstahlgießerei, die von der weltweit wieder anziehenden Konjunktur<br />
profitiert. Dies wird unterstützt durch eine starke Spezialisierung, die neben dem Gießen<br />
auch die mechanische Präzisionsbearbeitung der Gussteile einschließt. Zu den Spezialitäten<br />
des Unternehmens zählen Maschinenbetten für Präzisions-Werkzeugmaschinen zur<br />
Herstellung von Microchips. Dank der guten Zusammenarbeit mit einem führenden<br />
Maschinenhersteller rechnet das Unternehmen mit einer nachhaltigen Positionierung in<br />
diesem Marktsegment.<br />
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