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Leipziger Beratungsstelle für Opfer rechtsextremistischer Gewalt

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• Ist die <strong>Beratungsstelle</strong> in der Stadt eigentlich bekannt genug und kann angesichts<br />

begrenzter Mittel die notwendige Bekanntheit erreicht und zukünftig gehalten werden<br />

(Experte 6)?<br />

• Besteht nicht die Gefahr, dass durch die Einrichtung einer solchen <strong>Beratungsstelle</strong><br />

rechtsorientierte Jugendliche sich provoziert und stigmatisiert fühlen (als<br />

gewaltbereite Schläger) mit der Folge, dass sie sich Parteien wie der NPD zuwenden,<br />

einer durchaus größeren Gefahr für die Demokratie (Experte 7) ?<br />

• Reicht die eine Stelle aus, um den Arbeitsaufwand zu bewältigen (Experte 3) ?<br />

• Vier Experten (Experten 1, 7, 8, 10) vertraten folgende Position: Die konzeptionelle<br />

Ausrichtung der <strong>Beratungsstelle</strong> auf <strong>Opfer</strong> rechtsextremer <strong>Gewalt</strong> sollte überdacht<br />

werden, sie sei zu eng gefasst. Nach ihrer Meinung brauche die Stadt Leipzig bzw. die<br />

Gesellschaft eher eine <strong>Opfer</strong>beratungsstelle, die generell die <strong>Opfer</strong> von Jugendkriminalität<br />

bzw. Jugendgewalt unterstützt. Als Argumente wurden von den Experten vor allem<br />

angeführt:<br />

• Es sei im Einzelfall oft schwer, politisch rechtsextremistisch motivierte <strong>Gewalt</strong>taten<br />

von den anderen kriminellen <strong>Gewalt</strong>taten zu unterscheiden;<br />

• extremistische <strong>Gewalt</strong> sei letztendlich schlicht kriminelle <strong>Gewalt</strong>;<br />

• (auch wirtschaftlich) sinnvoller wäre die Bündelung von Beratungsangeboten, z.B. die<br />

Beratung von <strong>Gewalt</strong>opfern jeglichen politischen Hintergrunds.<br />

Darüber hinaus wurden in einzelnen Gesprächen Informationen aufgenommen wie etwa:<br />

• das Signal, dass es ein starkes Interesse der Fachöffentlichkeit hinsichtlich des<br />

tatsächlichen Bedarfes nach dem Angebot der <strong>Beratungsstelle</strong> gäbe (Experte 5);<br />

• den Hinweis, dass die Öffentlichkeitsarbeit der <strong>Beratungsstelle</strong> intensiviert werden<br />

müsste (Experte 6);<br />

• die Meinung, dass Zielgruppenarbeit wichtiger als Prävention wäre (Experte 6);<br />

• die geäußerte Bereitschaft, Materialien der <strong>Beratungsstelle</strong> zu verteilen (Experte 7);<br />

• die Vermittlung einer Spende im Zusammenhang mit dem Konzert „Gesicht zeigen<br />

gegen <strong>Gewalt</strong>“ (Experte 8);<br />

• das Angebot, die <strong>Beratungsstelle</strong> im Internet zu präsentieren (Experte 8),<br />

• die Bereitschaft zum fachlichen Austausch (Experte 9),<br />

• Hinweise zu Schwerpunkten politisch motivierter <strong>Gewalt</strong>taten (Grünau, Delitzsch,<br />

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