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Leipziger Beratungsstelle für Opfer rechtsextremistischer Gewalt

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5.4 Netzwerkarbeit<br />

Entsprechend der Aufgabenstellung der Stadt gehörte der Aufbau „eines stadtweiten Auffang-<br />

und Couragenetzwerkes zur schnellstmöglichen und wirkungsvollen Vermittlung von Hilfe“<br />

zu den Arbeitsschwerpunkten. Damit wurden vor allem folgende Einzelziele verfolgt:<br />

• der Aufbau eines funktionstüchtigen Netzwerkes mit Rechtsanwälten, Fachärzten,<br />

Therapeuten;<br />

• die zeitnahe Vermittlung von Klienten zu den Netzwerkpartnern und durch die<br />

Netzwerkpartner in die <strong>Beratungsstelle</strong> – jeweils nach Bedarf;<br />

• die Einbeziehung von Partnern in die Fallbearbeitung und<br />

• die Erhöhung des Bekanntheitsgrades der <strong>Beratungsstelle</strong> bzw. die Sicherung der<br />

Bekanntheit auf dem notwendigen Niveau.<br />

Vor allem hinsichtlich der ersten beiden Ziele zeigt die Arbeitserfahrung, dass hierfür viel<br />

Zeit notwendig ist. Regelmäßige persönliche Arbeitskontakte sind zu gestalten als die<br />

entscheidende Voraussetzung für die Schaffung von Vertrauen – verlangt ist dabei ein hohes<br />

Niveau kommunikativer Fähigkeiten. Die Aufgabe, all die möglichen und wichtigen Partner<br />

zu kontaktieren, Vernetzung zu initiieren und zu pflegen, ist mit erheblichem Aufwand<br />

verbunden, der angesichts der anderen, im Rahmen der <strong>Beratungsstelle</strong> zu lösenden<br />

Aufgaben, die personellen Ressourcen teilweise übersteigt.<br />

Trotzdem kann nach ca. 1 ½ Jahren festgestellt werden, dass die Bemühungen zum Aufbau<br />

eines Netzwerkes Früchte tragen; insbesondere die Kooperation mit der Polizei, der SOKO<br />

REX, mit ausgewählten Anwälten und Therapeuten ist unter dem Aspekt der Fallbearbeitung<br />

beständig und funktioniert.<br />

Mit anderen potentiellen Partnern ist die Zusammenarbeit nicht so zufriedenstellend. Trotz<br />

Bemühungen gibt es bisher kaum Kontakte zu Jugendfreizeiteinrichtungen, auch viele<br />

Schulen reagieren oft sehr zurückhaltend, wenn sie hinsichtlich praktischer Kooperationen<br />

(z.B. Projekte) angesprochen werden. Es kann vermutet werden, dass dahinter auch die<br />

Befürchtung steht, durch solche Aktivitäten in der Öffentlichkeit als Einrichtung mit<br />

rechtsextremistischen Problemen kommuniziert zu werden.<br />

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