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Leipziger Beratungsstelle für Opfer rechtsextremistischer Gewalt

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Jugendeinrichtungen. In einem Thesenpapier wurde der Standpunkt formuliert, dass im<br />

Rahmen offener Jugendarbeit ein offen gezeigtes rechtsextremes Auftreten in Jugendclubs<br />

nicht geduldet wird.<br />

In Wurzen (bei Leipzig) gründete sich 1999 das „Netzwerk demokratische Kultur (NDK)<br />

Wurzen“. Mit einer Vielzahl gemeinwesenorientierter Aktivitäten zur Durchbrechung des<br />

rechten Mainstreams verschaffte sich das NDK eine Plattform und zunehmend die<br />

Anerkennung im kommunalpolitischen Feld.<br />

Unter dem Eindruck des veränderten öffentlichen Klimas und der deutschlandweiten<br />

Diskussion seit dem Sommer 2000 gründeten sich im Frühjahr 2001 das „Bündnis für<br />

Menschenwürde und Toleranz “ des Muldentalkreises und das „ Forum gegen Extremismus<br />

und <strong>Gewalt</strong>“ des Kreises <strong>Leipziger</strong> Land unter aktiver Mitarbeit des Leiters der<br />

Polizeidirektion Grimma, Bernd Merbitz, ehemals Leiter der SOKO REX .<br />

Spektakuläre <strong>Gewalt</strong>taten gegen nicht-rechte Jugendliche und Aussiedler führten im Laufe<br />

des Jahres 2000 in Delitzsch zur Gründung eines „Runden Tisch gegen <strong>Gewalt</strong>“. Die von der<br />

Stadtverwaltung geplante Einrichtung eines Clubs eigens für die rechtsorientierten<br />

Jugendlichen konnte so verhindert werden.<br />

Bei solchen Aktionen stehen aber oft eher die Abwendung von Imageschäden für die<br />

Kommune/ Region oder die Verteidigung eines friedlichen und toleranten Klimas im<br />

Gemeinwesen als die Interessen von <strong>Opfer</strong>gruppen im Vordergrund. Oft werden <strong>Opfer</strong> rechter<br />

<strong>Gewalt</strong> auch als Teil des Problems gesehen (linke Jugendliche, Migranten).<br />

Demgegenüber sah der Maßnahmeplan der Stadt Leipzig ausdrücklich auch die Einrichtung<br />

einer <strong>Beratungsstelle</strong> für <strong>Opfer</strong> rechtsextremer <strong>Gewalt</strong> vor. Sie wurde Ende 1999<br />

ausgeschrieben und mit Stadtratsbeschluss an die Regionale Arbeitsstelle für Ausländerfragen<br />

Leipzig (RAA Leipzig) vergeben. Die <strong>Beratungsstelle</strong> war zu diesem Zeitpunkt die einzige<br />

ihrer Art in der Region und in Sachsen.<br />

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