OSP Report 1_2013 - Olympia Stützpunkt Bayern
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8<br />
Medaillenzeit -<br />
Wintersaison 2012/<strong>2013</strong><br />
Und schon wieder ist sie vorbei. Die aus bayerischer<br />
Sicht erfolgsträchtigste Medaillenzeit des Jahres:<br />
Der Winter. Wie haben „unsere“ <strong>Bayern</strong> in den<br />
zurückliegenden Monaten denn nun abgeschnitten und<br />
wo können wir sie bei den Olympischen Spielen 2014<br />
nach derzeitigem Leistungsstand erwarten?<br />
Biathlon<br />
Ohne Lena nix los? Fast nix, was allerdings nicht<br />
nur die bayerischen Biathletinnen betraf. Miriam<br />
Gössner trug die schwere Bürde als Nachfolgerin der<br />
Medaillensammlerin Magdalena Neuner insgesamt<br />
durchaus erfolgreich. Zwei sechste<br />
Plätze bei den Weltmeisterschaften und vordere<br />
Platzierungen in der Gesamtweltcupsowie<br />
den Disziplinweltcup-Wertungen<br />
sind sicher aller Ehren wert. Und irgendwie<br />
wusste man ja, dass es eine schwierigere<br />
Zeit nach Lena geben würde. Andreas<br />
Birnbacher scheint es allerdings irgendwie<br />
dem Wein nachmachen zu wollen: Je oller,<br />
desto…! Er wurde Weltmeisterschafts-<br />
Achter im Einzel, belegte in fast allen<br />
Weltcup-Disziplinwertungen vordere Platzierungen<br />
und eroberte gar Platz fünf im<br />
Gesamtweltcup. Hier wäre sogar noch<br />
mehr drin gewesen, aber Birnei bildete sich unbedingt<br />
ein, eines der letzten Schießen der vergangenen Saison<br />
mit einer Null abschließen zu müssen. Das gelang auch<br />
… allerdings auf dem falschen Schießstand.<br />
Bob<br />
Nach dem Rücktritt von Karl Angerer blieb aus bayerischer<br />
Sicht nur noch Manuel Machata mit seinem<br />
Team übrig, um den bayerischen Kufenkünstlern Erfolge<br />
zu bescheren. Und dies gelang insgesamt auch recht<br />
gut, auch wenn Machata in der vergangenen Saison im<br />
Schatten von Francesco Friedrich, Maximilian Arndt<br />
und Thomas Florschütz stand. Zwei dritte Plätze im<br />
Gesamtweltcup (Vierer und Zweier) sind insgesamt aber<br />
sicher kein Anzeichen von Versagen, auch wenn es bei<br />
den Weltmeisterschaften im Zweier keinen Einsatz gab<br />
und der sensationelle Titelverteidiger des Vorjahres im<br />
Vierer lediglich den achten Platz belegte. Bei den Frauen<br />
haben wir nach der Ära von Susi Erdmann leider noch<br />
keine Zweierbesatzung, die ganz vorne mitfährt.<br />
Curling<br />
Oh, Oh, die DCV-Frauen um Skip Andrea Schöpp sind nicht<br />
direkt für <strong>Olympia</strong> qualifiziert (ein Qualifikationsturnier<br />
als letzte Chance steht allerdings noch aus). Die bayerischen<br />
Herren werden diese Qualifikationschance überhaupt<br />
nicht erhalten.<br />
Eishockey<br />
Das DEB-Herren-Team wird leider nicht im olympischen<br />
Turnier vertreten sein. Doch nach der enttäuschenden<br />
Nicht-Qualifikation gegen Österreich und Ungarn war<br />
eine Teilnahme auch nicht gerechtfertigt. Die DEB-Damen<br />
haben sich im letzten Qualifikationsturnier für Sotschi<br />
qualifiziert. Nach der Nichtteilnahme in Vancouver sicher<br />
ein Erfolg. Bei der darauffolgenden WM erreichten sie mit<br />
Rang fünf die beste Platzierung seit 2005.<br />
Eisschnelllauf<br />
Nach dem Rücktritt von Anni Friesinger nach den OS<br />
2010 ist in <strong>Bayern</strong>, aber auch in ganz Deutschland,<br />
eine große Lücke im Frauenbereich entstanden, die auf<br />
Sicht kaum zu schließen sein wird. Bei den Männern<br />
versucht in Inzell derzeit Moritz Geisreiter in die großen<br />
Fußstapfen von Anni zu treten, mit ganz beachtlichen<br />
Erfolgen in dieser Saison.<br />
Nordische Kombination<br />
In der Nord. Kombination ruhen die Hoffnungen wieder<br />
auf Johannes Rydzek. Nach einer für ihn sicher durchwachsenen<br />
Saison mit guten Einzelergebnissen und<br />
immer noch Platz neun im Gesamtweltcup, musste er aber<br />
gerade zum Saisonhöhepunkt seine Nichtnominierung<br />
ins Team akzeptieren. Nur gilt es sich zunächst national<br />
durchzusetzen, um sich einen Startplatz in der deutschen<br />
Mannschaft zu sichern. Dies trauen wir Johannes allemal<br />
zu.<br />
Rodeln<br />
Ja wo wollen sie denn noch hin, die bayerischen<br />
Rodlerinnen und Rodler? Fangen wir doch mit der<br />
„bescheidenen“ Erfolgsbilanz von Natalie Geisenberger<br />
an: Deutsche Meisterin, Europameisterin, Weltmeisterin<br />
im Einzel und im Team sowie Gesamtweltcupsiegerin.<br />
Und wenn es einen Frauen-Doppelsitzer gegeben<br />
hätte….den hätte Natalie auch noch gewonnen. Felix<br />
Loch bei den Herren und Tobias Wendl/Tobias Arlt<br />
im Doppelsitzer feierten ebenfalls im Team und in<br />
ihren Disziplinwettbewerben Weltmeistertitel und wurden<br />
Gesamtweltcupsieger. Ein gigantisches Abschneiden<br />
einer einzigen Trainingsgruppe in Berchtesgaden, von<br />
den Sportlern selbst als "Trainingsgruppe Sonnenschein"<br />
benannt. Wenn wir noch den Bronzeplatz von Carolin von<br />
Schleinitz sowie die Goldmedaille von Tim Brendel und<br />
Florian Funk bei den Juniorenweltmeisterschaften im<br />
Einzel sowie gemeinsames Silber im Team dazurechnen,<br />
muss uns um die bayerischen Rodel-Künstler in keiner<br />
Weise bange werden.<br />
Skeleton<br />
Bei der WM gab es für die einzig verbliebene bayerische<br />
Medaillenhoffnung Anja Huber mit Platz 17 ein<br />
für sie enttäuschendes Ergebnis. Der zweite Platz im<br />
Gesamtweltcup lässt ihr Potential für die Zukunft allerdings<br />
wieder deutlicher erahnen. Wer sie kennt weiß; sie<br />
wird in den nächsten Monaten, gemeinsam mit ihrem<br />
Trainer Reimund Bethge, alles im Training investieren,<br />
um wieder ganz nach vorne zu kommen. Wenn Anja<br />
jetzt allerdings auch noch schlapp macht, sieht`s für<br />
<strong>Bayern</strong>s Skeletonis zappenduster aus. Bei den Männern<br />
sind bayerische Athleten derzeit nicht in der Lage, sich<br />
national gegen die Konkurrenz der anderen Stützpunkte<br />
durchzusetzen.<br />
Ski alpin<br />
Das sah doch sehr gut aus, was Deutschlands alpine<br />
Damen und Herren auf die Pisten zauberten. Eine<br />
Gold- und zwei Bronzemedaillen von Maria Höfl-Riesch<br />
bei den Weltmeisterschaften, einmal Silber im Slalom<br />
für Felix Neureuther und, dem Teambewerb sei Dank,<br />
auch noch Bronzemedaillen für Lena Dürr und Fritz<br />
Dopfer…da gab es schon wesentlich schlechtere<br />
Weltmeisterschaften. Und auch in den Weltcupbewerben<br />
sprangen am Ende sehr gute Platzierungen heraus: Maria<br />
Höfl-Riesch wurde Gesamtweltcup-Zweite und zeigte<br />
ihr skifahrerisches Allroundkönnen mit den Plätzen<br />
drei (Abfahrt) fünf (Super-G), sechs (Riesenslalom)<br />
und neun (Slalom) eindrucksvoll. Viktoria Rebensburg<br />
belegte im Gesamtweltcup Platz sechs, Platz drei<br />
im Riesenslalom und Platz sechs im Super-G. Auch<br />
Lena Dürrs und Veronique Hroneks saisonübergreifende<br />
Leistungen waren ebenfalls durchaus ansprechend. Zieht<br />
man dann noch die aus Herrensicht erfreuliche Bilanz,<br />
dass man sich endlich über einen längeren Zeitraum in<br />
der Weltspitze etablieren konnte, ist ein gewisses Maß an<br />
Zufriedenheit durchaus angebracht.<br />
Skicross<br />
Mannschaftsübergreifend war doch ein deutlicher<br />
Aufwärtstrend zu erkennen. Siege, zweite und dritte<br />
Plätze sowie Top-Ten Platzierungen im Weltcup durch<br />
Anna Wörner, Heidi Zacher, Christina Manhardt, Andi<br />
Schauer, Daniel Bohnacker und Co. zeigen eine erfreuliche<br />
Mannschaftsstärke. Auch wenn bei der diesjährigen<br />
WM noch nicht alle Hoffnungen in Erfüllung gingen und<br />
trotz guter Platzierungen keine Medaille errungen werden<br />
konnte, scheint hier auch noch Luft nach oben zu sein.<br />
Skilanglauf<br />
Es war nicht die Saison der bayerischen Langläufer.<br />
Allerdings scheinen für die gesamtdeutsche Langlaufszene<br />
die fetten Jahre der Medaillen und Weltcuptriumphe<br />
zumindest temporär vorüber. Die Kohlen bei den<br />
Weltmeisterschaften musste denn auch die Biathletin<br />
Miriam Gössner mit einem ganz starken vierten Platz<br />
über 10km aus dem Feuer holen. Katrin Zeller, Nicole<br />
Fessel und Hanna Kolb bewegten sich zwar zeitweise im<br />
Bereich der erweiterten Weltspitze, aber eben auch nicht<br />
mehr. Selbiges gilt im Herrenbereich für Tobias Angerer.<br />
Skisprung<br />
Severin Freund und Michael Neumayer legten eine<br />
absolut zufriedenstellende Saison hin: Freund errang<br />
zwei von vier deutschen Einzel-Weltcup-Erfolgen, eroberte<br />
Weltmeisterschafts-Silber mit dem Team, die<br />
Bronzemedaille im Mix und schrammte im Einzel als<br />
Vierter nur einen Wimpernschlag an einer weiteren<br />
Medaille vorbei. Auch im Gesamtweltcup fehlten ihm<br />
als Viertem lediglich mickrige 30 Punkte zum Sprung<br />
aufs Stockerl. Michael Neumayer war wieder Mister<br />
Zuverlässig. Ebenfalls WM-Silber im Team sowie die<br />
Plätze sieben, acht und neun im Gesamt- sowie den<br />
Disziplinweltcups sprechen für eine positiv ausgeglichene<br />
Saison. Und wenn der junge Andreas Wellinger<br />
seine Form zu Saisonbeginn wieder abrufen und bestenfalls<br />
sogar stabilisieren kann, kommt ja auch aus dem<br />
Nachwuchsbereich etwas nach oben.<br />
Snowboard<br />
Bei den Snowboardern ist nach wie vor die Mannschaft<br />
PS, PGS die leistungsstärkste und das konnte sie in der<br />
abgelaufenen Saison sowohl bei der Weltmeisterschaft,<br />
als auch durch hervorragende Weltcupergebnisse eindrucksvoll<br />
unter Beweis stellen. Die Medaillengewinne<br />
von Isabell Laböck (Gold PGS), Amelie Kober (Bronze<br />
PGS und PS), aber auch Weltcupsiege von Anke Karstens<br />
und die Gesamt-WC-Platzierungen geben zu berechtigten<br />
Hoffnungen Anlass. Bei den Herren bleibt leider<br />
lediglich Stefan Baumeister im Juniorenbereich positiv<br />
zu erwähnen: Gold und Bronze bei den Junioren-<br />
Weltmeisterschaften lassen für die Zukunft hoffen. Für<br />
die Crosser bleibt zu hoffen, dass sie nach den schweren<br />
Verletzungen, Operationen und Reha-Phasen schnell<br />
wieder in den täglichen Trainingsbetrieb zurückfinden.<br />
Medaillenzeit<br />
<strong>OSP</strong> 01/13<br />
<strong>OSP</strong> 01/13<br />
Medaillenzeit