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72 N iederschrift über die am Montag, dem 30. Mai ... - Eisenstadt

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<strong>72</strong><br />

N i e d e r s c h r i f t<br />

<strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>am</strong> <strong>Montag</strong>, <strong>dem</strong> <strong>30.</strong> <strong>Mai</strong> 2011, um 18:30 Uhr, im Gemeinderatssaal des<br />

Rathauses stattgefundene 3. Sitzung des Gemeinderates der Freistadt <strong>Eisenstadt</strong>.<br />

Anwesend waren: Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel als Vorsitzende, <strong>die</strong><br />

Vizebürgermeister Mag. Josef Christian Schmall (ÖVP) und LAbg. Günter Kovacs<br />

(SPÖ), <strong>die</strong> Stadträte wHR Mag. Dr. Michael Freismuth (ÖVP), Dipl.-Ing. Erwin Tinhof<br />

(ÖVP) und Mag. Josef Mayer (ÖVP), <strong>die</strong> Gemeinderäte Petra Steindl (ÖVP), Walter<br />

Laciny (ÖVP), Angela Fleischhacker (ÖVP), Johannes Neuberger (ÖVP), Johann<br />

Skarits (ÖVP), Istvan Deli (ÖVP), wHR Dipl.-Ing. Richard Höbausz (ÖVP), Josef<br />

Weidinger (ÖVP), Johann Wagner (ÖVP), Andrea Zänglein (ÖVP),<br />

LAbg. Mag. Thomas Steiner (ÖVP), Werner Klikovits (ÖVP), Elmar Benedek (SPÖ),<br />

Dr. Richard Mikats (SPÖ), Dipl.-Ing. Gerald Gebhardt (SPÖ), Peter Hutap (SPÖ),<br />

Otto Kropf (SPÖ), Géza Molnár (FPÖ), Günther Billes (FPÖ), Mag. Yasmin<br />

Dragschitz (Grüne), Dipl.-Ing. Andreas Krojer (Grüne) und Magistratsdirektor<br />

Senatsrat Dr. Walter Horvath zugleich als Schriftführer.<br />

Entschuldigt waren: Mag. Claudia Kreiner-Ebinger (SPÖ), Melitta Martinek (SPÖ)<br />

Die Vorsitzende begrüßt <strong>die</strong> Erschienenen, stellt <strong>die</strong> ordnungsgemäße Einberufung<br />

sowie <strong>die</strong> Beschlussfähigkeit fest und bestellt Gemeinderätin Petra Steindl<br />

und Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz zu Beglaubigern <strong>die</strong>ser N<strong>iederschrift</strong>.<br />

Verhandlungsschriften vom 28.03.2011 und 18.05.2011, Genehmigung<br />

Die Vorsitzende stellt fest, dass <strong>die</strong> Verhandlungsschriften vom 28.03.2011 und<br />

18.05.2011 unterfertigt und beglaubigt für <strong>die</strong> Mitglieder des Gemeinderates zur<br />

Einsicht aufgelegt wurden. Da hier<strong>über</strong> keine Einwendungen erfolgten und auch<br />

keine Wortmeldungen vorliegen, trifft sie <strong>die</strong> Feststellung, dass <strong>die</strong><br />

Verhandlungsschriften vom 28.03.2011 und 18.05.2011 einstimmig genehmigt<br />

worden sind.


73<br />

Es wurde 1 Antrag von der SPÖ, den Grünen und der FPÖ eingebracht, und zwar:<br />

Zahl: 004-1/1/192-2011:<br />

Der Gemeinderat möge beschließen, dass von qualifizierten und<br />

professionellen BeraterInnen bis Ende des Jahres 2011 ein Konzept zum<br />

Thema „Jugendarbeit in <strong>Eisenstadt</strong>“ erarbeitet wird. Gleichzeitig soll der<br />

Ausschuss Schule, Jugend, Sport mit <strong>die</strong>sem Thema befasst werden.<br />

Der Antrag wird <strong>dem</strong> Ausschuss Schule, Jugend, Sport zugewiesen.<br />

1. E-Cube (Veranstaltungsstätte), Errichtungsbeschluss, Beratung und<br />

Beschlussfassung<br />

Die Vorsitzende Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel erteilt Frau Gemeinderätin<br />

Angela Fleischhacker das Wort. Diese erstattet folgenden<br />

Bericht<br />

Der Magistrat der Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> hat betreffend einer neuen<br />

Veranstaltungsstätte in <strong>Eisenstadt</strong> ein zweistufiges Ideenfindungsverfahren im<br />

August 2010 eingeleitet. Im ersten Schritt wurden neun Planungsbüros<br />

angeschrieben, ihre Bereitschaft für <strong>die</strong> Ideenfindung mit Beilagen von<br />

Referenzobjekten <strong>dem</strong> GB Technik zu bekunden. Im zweiten Schritt wurden vier<br />

Planungsbüros ausgewählt, <strong>die</strong> an Hand ihrer Referenzen geeignet schienen, <strong>die</strong><br />

gestellte Aufgabe qualitätsvoll erfüllen zu können. Dabei handelte es sich um <strong>die</strong><br />

Büros ARGE Solar Architektur, Ing. Brandlhofer & Arch. Kugler, Ing. Breser<br />

Planungs-, Bauleitung-, Projektmanagment und Halbritter & Halbritter ZT Architekten.<br />

Diese vier Büros wurden dazu eingeladen, Vorentwürfe entsprechend festgelegten<br />

und schriftlich fixierten Zielvorgaben zu erarbeiten. Es wurde ihnen <strong>die</strong> Gelegenheit<br />

geboten, ihre Projekte <strong>am</strong> 04.11.2010 vor Vertretern des Gemeinderates und der<br />

Stadtgemeinde zu präsentieren. Nach <strong>die</strong>sen Projektpräsentationen wurden <strong>die</strong> vier<br />

vorgelegten Entwürfe auf ihre bestmögliche Umsetzbarkeit für <strong>die</strong> Zwecke der<br />

Stadtgemeinde bewertet. Dabei ging <strong>die</strong> Firma Breser Baumanagement GmbH,<br />

Bmst. Ing. Bernhard Breser, 7053 Hornstein, vor allem wegen der aufgezeigten<br />

Möglichkeiten bezüglich einer Mehrfachnutzung des Gebäudes, als erstgereihtes<br />

Planungsbüro hervor.


74<br />

Nach weiteren Gesprächen betreffend Optimierung des Raumprogr<strong>am</strong>ms,<br />

Reduzierung von Bauvolumen und Absteckung der Projektskosten wurde von der<br />

Firma Breser Baumanagement GmbH, Bmst. Ing. Bernhard Breser, 7053 Hornstein<br />

ein Entwurf mit Datum 15.04.2011 erarbeitet.<br />

Der Ausschuss für Planung, Bau und Umweltschutz stellt an den Gemeinderat der<br />

Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> den Antrag zur Errichtung einer<br />

Veranstaltungsstätte (E-Cube) gemäß <strong>dem</strong> Entwurfsplan vom 15.04.2011 <strong>am</strong><br />

Standort hinter der HTL-<strong>Eisenstadt</strong> neben <strong>dem</strong> Skaterplatz.<br />

BESCHLUSSANTRAG<br />

Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> fasst den<br />

Grundsatzbeschluss zur Errichtung einer Veranstaltungsstätte (E-Cube) gemäß<br />

<strong>dem</strong> Entwurfsplan vom 15.04.2011 <strong>am</strong> Standort hinter der HTL-<strong>Eisenstadt</strong><br />

neben <strong>dem</strong> Skaterplatz.<br />

Die Vorsitzende Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel erteilt Herrn Gemeinderat Géza<br />

Molnár das Wort. Dieser führt aus:<br />

„Frau Bürgermeisterin, meine D<strong>am</strong>en und Herren, hoher Gemeinderat!<br />

Heute wird <strong>die</strong>ser Gemeinderat mit den Stimmen der ÖVP und wohl auch mit den<br />

Stimmen der Grünen <strong>die</strong> Errichtung einer Veranstaltungshalle beschließen. Aus<br />

meiner Sicht ist das ein guter Zeitpunkt um Bilanz zu ziehen, allerdings keine<br />

endgültige, sondern eine Zwischenbilanz. Ich bin der festen Überzeugung, dass uns<br />

das Thema Veranstaltungshalle auch in den nächsten Monaten und vielleicht auch<br />

Jahren beschäftigen wird. Ich möchte <strong>die</strong>se Zwischenbilanz und das möchte ich auch<br />

betonen, ruhig und sachlich ziehen, denn <strong>die</strong> Emotionen bei <strong>dem</strong> <strong>die</strong>ses umstrittene<br />

Projekt vor allem in den letzten Wochen von allen Beteiligten beladen wurde, haben<br />

eine sachliche Diskussion weitgehend verunmöglicht. Es war im März des<br />

vergangenen Jahres, als vollkommen <strong>über</strong>raschend eine Presseaussendung aus<br />

<strong>dem</strong> Rathaus k<strong>am</strong>, in der mit ein paar dürren Sätzen der Bau einer<br />

Veranstaltungshalle angekündigt wurde. Zur Erinnerung darf ich <strong>die</strong> wesentlichen<br />

Passagen noch einmal wiederholen: „Neue Veranstaltungshalle wird errichtet!“<br />

Weiters hieß es: „Für <strong>Eisenstadt</strong> ist es besonders wichtig, Infrastruktur zur Verfügung<br />

zu stellen um Veranstaltungen, Konzerte und Feste zu ermöglichen. Die derzeitigen<br />

stadteigenen Veranstaltungsstätten haben dafür allerdings eine zu geringe Kapazität,


75<br />

deshalb wird in der Nähe des Skaterplatzes eine neue Veranstaltungshalle errichtet.<br />

ÖVP-Gemeinderat Steiner wurde zitiert: „Diese Halle soll so konzipiert sein, dass<br />

nicht nur Jugendveranstaltungen durchgeführt werden können, sondern auch<br />

größere Events möglich sind.“ Im Nachhinein betrachtet sind <strong>die</strong>se Passagen<br />

durchaus von Bedeutung, das Wort „Jugendzentrum“ bzw. „Jugendtreff“ kommt kein<br />

einziges Mal vor, mehrmals ist ausdrücklich von einer Veranstaltungshalle <strong>die</strong> Rede.<br />

Gerade Herr Kollege Steiner, der seit einiger Zeit mit großer Vehementz bestreitet,<br />

dass es jemals um eine Veranstaltungshalle gegangen wäre, sprach in <strong>die</strong>ser<br />

Aussendung und in unzähligen anderen Wortmeldungen danach, immer wieder von<br />

einer Halle. Es erübrigt sich aus diversen ÖVP-Parteizeitungen vorzulesen, in denen<br />

<strong>die</strong> Worte „Jugendzentrum oder „Jugendtreff“ bis vor kurzem nicht vork<strong>am</strong>en. Frau<br />

Bürgermeister, meine D<strong>am</strong>en und Herren, <strong>die</strong>se Ankündigung aus März 2010 war<br />

aber auch aus anderen Gründen beachtlich und das nicht erst im Nachhinein<br />

sondern schon d<strong>am</strong>als. Ich persönlich war aus mehreren Gründen dar<strong>über</strong> sehr<br />

<strong>über</strong>rascht. Erstens einmal hatten vor nicht allzu langer Zeit Budgetverhandlungen<br />

stattgefunden. Herr Finanzstadtrat Freismuth sowie auch Herr Finanzdirektor<br />

signalisierten durchaus Anerkennung für den Umstand, dass wir Freiheitliche in <strong>die</strong>se<br />

Budgetverhandlungen hineingegangen sind und keiner allzu großen bzw. teuren<br />

Forderung gestellt haben. Ich möchte mir <strong>die</strong> Reaktionen der Stadt gar nicht<br />

ausmalen, wäre d<strong>am</strong>als <strong>die</strong> FPÖ, <strong>die</strong> SPÖ oder <strong>die</strong> Grünen hergegangen und hätte<br />

den Bau einer Veranstaltungshalle verlangt. Was hätte man uns nicht alles gesagt,<br />

dass wäre Irrsinn, zu teuer, keine Priorität und keine Aufgabe der Stadt. Wie oft hat<br />

Herr Finanzstadtrat bei diversen Budgetdebatten dar<strong>über</strong> referiert, dass man<br />

angesichts der immer schwierig werdender finanziellen Situation der Kommunen erst<br />

recht ganz genau differenzieren müsse, was Aufgabe der öffentlichen Hand, was<br />

Kernkompetenz bzw. nicht Kernkompetenz der Stadt ist. Wir Freiheitliche haben in<br />

<strong>die</strong>sem Punkt immer Recht gegeben, er sich selbst offenbar nicht. Ich glaube, dass<br />

er noch soviel Gewicht in der ÖVP hat, dass ohne sein Ja <strong>die</strong>ser Beschluss heute<br />

nicht fallen würde. Überhaupt waren <strong>die</strong> Umstände der Bekanntgabe sehr eigenartig.<br />

Ich habe schon sehr kurz nach der erwähnten Presseaussendung im Rathaus<br />

angerufen um Näheres zu erfahren und zwar bei jenen Be<strong>am</strong>ten, <strong>die</strong> mit solchen<br />

Projekten betraut werden sollen und mittlerweile auch sind. Die Reaktionen <strong>die</strong>ser<br />

Be<strong>am</strong>ten waren denen ähnlich, <strong>die</strong> ich von einigen ÖVP-Gemeinderäten bekommen<br />

hatte. Während <strong>die</strong> Be<strong>am</strong>ten kr<strong>am</strong>pfhaft bemüht waren, umfassende


76<br />

Eingebundenheit und einen hohen Informationsstand vorzutäuschen, was ihnen<br />

meines Erachtens nicht wirklich gelungen ist, aber sie haben sich sehr bemüht,<br />

haben ein paar ÖVP-Kollegen erst gar nicht versucht, so zu tun als hätten sie <strong>über</strong><br />

Pläne zur Errichtung einer Veranstaltungshalle Bescheid gewusst. Dar<strong>über</strong> hinaus ist<br />

es nur in <strong>Eisenstadt</strong> üblich, dass mit der Bekanntgabe mit vordergründig positiven<br />

Nachrichten alle möglichen Politiker betraut werden, nur nicht das Stadtoberhaupt<br />

selbst, also <strong>die</strong> Frau Bürgermeister. Es gab keine gut inszenierte Pressekonferenz<br />

mit schönen Entwürfen und einer stolzen Bürgermeisterin, nein es gab lediglich eine<br />

dürre Presseaussendung der Gemeinderäte Deli und Steiner. Unterm Strich habe ich<br />

auch heute noch den Eindruck, dass das Projekt Veranstaltungshalle ein<br />

Schnellschuss war. Ein Schnellschuss der un<strong>über</strong>legt war, nicht vorbereitet, nicht<br />

akkor<strong>die</strong>rt und das ist schon schlimm genug, wenn Politik so gemacht wird, wenn<br />

Projekte so gemacht werden, dann kann im Endeffekt nicht wirklich etwas Gutes<br />

dabei herauskommen. Nähere Informationen zur Halle selbst, waren in der besagten<br />

Presseaussendung vom März 2010 nicht zu finden, lediglich der Hinweis, dass <strong>die</strong><br />

Halle 300 Personen fassen soll und bis Mitte 2010 würden <strong>die</strong> Planungen<br />

abgeschlossen sein. Heute liegt uns ein Errichtungsbeschluss vor und viel mehr<br />

wissen wir in Wirklichkeit heute auch noch nicht, der Errichtungsbeschluss hat nicht<br />

einmal eine A4 Seite, abgesehen von den Plänen. Pi mal Daumen hat man eine<br />

Kostenschätzung erstellt, <strong>die</strong> aber lediglich Ausgaben für Planung und Errichtung<br />

erhalten, wobei <strong>die</strong> Planungskosten <strong>dem</strong> Vernehmen nach jetzt schon <strong>über</strong> <strong>dem</strong><br />

liegen, was der Senat beschlossen hat. Ich frage mich und frage vor allem Sie, was<br />

wird <strong>die</strong> Einrichtung, <strong>die</strong> Ausstattung, <strong>die</strong>ser Halle kosten, was wird <strong>die</strong><br />

Aufschließung des Grundstückes kosten oder ist <strong>die</strong> schon mit eingerechnet? Vor<br />

allem und das ist jetzt was ganz Wesentliches, was wird der laufende Betrieb <strong>die</strong>se<br />

Halle kosten, mit welcher Summe wird <strong>die</strong>se Halle unser Stadtbudget in Zukunft Jahr<br />

für Jahr belasten? Gewinn wird sie wohl ebenso wenig abwerfen, wie das Hallenbad<br />

oder das Freibad? Wesentliche Informationen fehlen nach wie vor und selbst wenn<br />

ich für <strong>die</strong> Halle wäre, dann würde ich heute <strong>die</strong>sem Errichtungsbeschluss nicht<br />

zustimmen können, mangels Informationen, eine Zustimmung wäre jetzt unseriös.<br />

Wir Freiheitliche waren <strong>die</strong> Ersten und auch lange Zeit <strong>die</strong> einzige<br />

Gemeinderatspartei, <strong>die</strong> den Bau kritisch und recht bald ausdrücklich ablehnend<br />

gegen<strong>über</strong>stand. Wie bereits erwähnt ist es bis heute kaum möglich eine fun<strong>die</strong>rte<br />

Meinung zu den Details <strong>die</strong>ses Projektes zu haben, weil sie schlecht und einfach


77<br />

nicht bekannt sind. In einer der ersten Gemeinderatssitzung nach der Bekanntgabe<br />

des Projektes, hat Herr Finanzstadtrat auf <strong>die</strong> Frage nach den Kosten von<br />

€ 20.000,-- bis € 2 Millionen gesprochen, also eine sehr präzise Antwort. In einer der<br />

letzten Gemeinderatssitzungen konnte Frau Bürgermeister auf <strong>die</strong> Frage nach der<br />

Nutzung nur antworten: „Den Geburtstag meines Vaters werden wir dort nicht feiern!“<br />

Man geht bei der ÖVP nach<strong>dem</strong> Ausschlussprinzip vor. Der Umstand, dass <strong>die</strong> ÖVP<br />

bis zuletzt nicht zu wissen scheint, was das Ganze eigentlich werden soll, hat den<br />

Vorteil beschert, <strong>die</strong> Argumentationslinie immer wieder anpassen zu können.<br />

Mangelnde Informationen und starke Argumente der anderen Parteien haben das<br />

Wort „Veranstaltungshalle“ doch in Verruf kommen lassen. Was lag da näher, als<br />

einfach „Jugendzentrum“ oder „Jugendtreff“ auf das Etikett zu schreiben, obwohl <strong>am</strong><br />

Projekt selbst nichts Wesentliches geändert worden ist. Frau Bürgermeister, meine<br />

D<strong>am</strong>en und Herren, ich möchte jetzt noch einmal auf <strong>die</strong> Argumente eingehen, <strong>die</strong><br />

aus Freiheitlicher Sicht gegen <strong>die</strong> Errichtung <strong>die</strong>ser Veranstaltungshalle sprechen.<br />

Es ist heute <strong>die</strong> erste Gelegenheit, <strong>die</strong> wir im Rahmen einer Gemeinderatssitzung<br />

von der Tagesordnung her bekommen. Schließlich ist es bei der Halle sowie bei<br />

vielen anderen Dingen in <strong>Eisenstadt</strong> so, das der Gemeinderat erst befasst wird,<br />

wenn alle Entscheidungen längst gefallen sind. Erstens Prioritätensetzung, wir alle<br />

kennen den Schuldenstand der Stadtgemeinde, er liegt bei <strong>über</strong> € 30 Millionen<br />

inklusive Haftungen. In einer solchen Situation stellt sich natürlich <strong>die</strong> Frage nach<br />

den richtigen Prioritäten für Investitionen. Eines ist klar, unabhängig davon wie man<br />

das ganze finanziert, jeder Euro den man in <strong>die</strong> Halle investiert, kann nicht mehr in<br />

einen Kindergarten oder in eine Schule, der kann nicht mehr in <strong>die</strong> Reparatur eines<br />

Schlagloches oder in den Abbau von Schulen investiert werden. Außer<strong>dem</strong> bleibt <strong>die</strong><br />

wesentliche Frage, nach den künftigen Kosten, <strong>die</strong> das Budget Jahr für Jahr belasten<br />

werden. Zweitens Konkurrenz für Private, was für Anfang an für Verwunderung<br />

gesorgt hat, war <strong>die</strong> geplante Größenordnung, Fassungsvermögen 300 Personen.<br />

Wenn <strong>die</strong> ÖVP eine Halle für 1.500 oder 2000 Personen angekündigt hätte, dann<br />

würden wir heute genauso dastehen und diskutieren, <strong>die</strong> Argumente und <strong>die</strong><br />

Ausgangslage wäre aber eine andere. 300 Personen passen in jeden größeren<br />

Wirtshaussaal, in jeden Turnsaal, in jedes kleinere Zelt, in viele anderen<br />

Räumlichkeiten, <strong>die</strong> in der Stadt zur Verfügung stehen, wie etwa <strong>dem</strong><br />

Dompfarrzentrum. Die meisten Veranstaltungen von denen <strong>die</strong> ÖVP bisher<br />

gesprochen hat, könnten ebenso gut dort <strong>über</strong> <strong>die</strong> Bühne gehen, man bräuchte nur


78<br />

ein entsprechendes Flächenmanagement. Drittens ist aus unserer Sicht der Bedarf<br />

fraglich. Im Jahr 2004 wurde <strong>die</strong> Georgihalle abgerissen, es werden sich alle noch<br />

daran erinnern, ein Blick in das Archiv zeigt, dass <strong>die</strong> ÖVP d<strong>am</strong>als absolut nicht der<br />

Meinung war, dass <strong>die</strong> Stadt eine solche Veranstaltungsstätte brauche, im<br />

Gegensatz zur SPÖ. Den derzeit laufenden Ausbau des Kulturzentrums muss ich<br />

nicht extra erwähnen. Viertens Lärm, schon einige Zeit vor <strong>die</strong>ser neuen<br />

Bürgerinitiative gegen den Lärm, haben wir Freiheitliche <strong>die</strong>ses Argument angeführt.<br />

Veranstaltungen verursachen nun mal Lärm und wenn Herr Kollege Steiner in der<br />

ursprünglichen Presseaussendungen von größeren Events spricht, wenn von<br />

Konzerten und Jugend <strong>die</strong> Rede ist, dann ist nicht abzustreiten, dass <strong>die</strong>se<br />

Veranstaltungshalle eine Lärmquelle sein wird. Alle baulichen Maßnahmen ändern<br />

nichts <strong>am</strong> Umstand, dass <strong>die</strong>se Halle nur wenige Meter von einem großen<br />

Wohngebiet entfernt entstehen wird, wo tausende Eisenstädter zuhause sind. Ich<br />

selbst gehöre zwar weder zu jenen <strong>die</strong> alles und jeden verbieten wollen, das oder der<br />

als Lärmquelle in Frage kommt, noch gehöre ich zu jenen, <strong>die</strong> sich<br />

unverständlicherweise für mehr Lärm aussprechen. Diese Forderung halte ich für<br />

wirklich idiotisch. Was ich angesichts der aktuellen Diskussionen in der Stadt<br />

kritisiere, dass ist <strong>die</strong> Reaktion der ÖVP, da wird zwischen den Zeilen plankes<br />

Unverständnis <strong>über</strong> jene Bürger geäußert, denen es in ihrer unmittelbaren<br />

Wohnumgebung zu oft zu laut ist. Die allermeisten Stadtpolitiker haben das Glück, in<br />

Gegenden zu wohnen, in denen es wenn <strong>über</strong>haupt nur selten im Jahr etwas lauter<br />

zugeht. Ich verstehen Innenstadtbewohner <strong>die</strong> sich <strong>über</strong> <strong>die</strong> Verlegung der Weinkost<br />

in <strong>die</strong> Fußgängerzone nicht freuen und ich verstehe auch <strong>die</strong> künftigen Anrainer der<br />

Veranstaltungshalle, man baut <strong>die</strong>se Halle nicht im Gewerbegebiet, man baut sie in<br />

unmittelbarer Nähe eines Wohngebietes. Fünftes und letztes Argument ist <strong>die</strong><br />

Widmung. Tiefpunkt der ÖVP-Wortmeldungen war wohl <strong>die</strong> Aussage, dass man eine<br />

Halle für – ich zitiere – Jugendveranstaltungen, wo man später mit <strong>dem</strong> Kärcher<br />

durchgehen kann – Zitat Ende. Das ist eine sehr appetitliche Vorstellung und schön,<br />

das weitere Steuermittel dafür ausgegeben werden sollen und sich halbe Kinder<br />

mehr Möglichkeiten schaffen können, exzessive Saufgelage zu veranstalten. Und<br />

d<strong>am</strong>it sind wir auch schon beim jüngsten Argument der ÖVP <strong>dem</strong><br />

Etikettenschwindel, also <strong>dem</strong> „Jugendzentrum“ oder <strong>dem</strong> „Jugendtreff“. Ich habe<br />

schon erwähnt, dass es eben nur das Etikett ist, das geändert worden ist, nach<strong>dem</strong><br />

das Wort „Veranstaltungshalle“ einen zu schalen Beigeschmack bekommen hatte.


79<br />

Das traurige ist, dass es sich um kein „Jugendzentrum“ im Klassischen Sinne und<br />

d<strong>am</strong>it auch nicht um einen Ersatz für das alte Jugendzentrum handeln wird. Da kann<br />

<strong>die</strong> ÖVP jetzt sagen was sie will, Gemeinderätin Dragschitz, <strong>die</strong> als Partnerin der<br />

Hallenbefürworter auftritt, musste in der vorletzten Woche öffentlich zugeben, dass<br />

alle dahingehende Behauptungen etwa im Amtsblatt Schall und Rauch sind. Der<br />

Gedanke, man könne als Partner der ÖVP, konstruktiven Einfluss geltend machen<br />

war wohl ein wenig zu naiv. Gegen ein Jugendzentrum im Klassischen Sinn hätte wir<br />

durchaus nichts einzuwenden, nur das wird <strong>die</strong>se Halle eben nicht werden. Der<br />

Umstand, dass erst mehr als ein Jahr nach Bekanntgabe der Pläne und nach Beginn<br />

der Planungsarbeiten angekündigt wurde, auch <strong>die</strong> Jugend da mit einzubinden, zeigt<br />

auch aus welcher Richtung der Wind weht und wie relativ konzeptlos man im letzten<br />

Jahr unterwegs war. Ein Jugendzentrum war nie das Ziel und weit mehr als eine<br />

halbe Million Euro hätte man das Budget des alten Jugendzentrums für viele Jahre<br />

vervielfachen können. Einmal mehr bewahrheitet sich der Eisenstädter Leitsatz<br />

„Zuerst wird gebaut und dann erst geplant“, der beauftragte Baumeister ist übrigens<br />

ÖVP-Gemeindevorstand in Hornstein. Wenn es ein Zufall ist, dann ist es ein<br />

komischer Zufall. Frau Bürgermeister, meine D<strong>am</strong>en und Herren, ich möchte<br />

zus<strong>am</strong>menfassen bzw. zum Schluss kommen. Heute werden ÖVP und Grüne einen<br />

Errichtungsbeschluss fassen, Bestrebungen <strong>die</strong> Entscheidung gemeins<strong>am</strong> mit der<br />

Bevölkerung zu treffen werden d<strong>am</strong>it faktisch sinnlos und auch dazu noch ein Wort.<br />

Die Behauptung eine Volksbefragung würde nicht in Frage kommen, da Politiker<br />

dazu da seien, <strong>die</strong> Entscheidung zu treffen, hat etwas für sich. Natürlich gibt es auch<br />

Dinge, <strong>die</strong> sich nicht dafür eignen, einer Volksentscheidung unterzogen zu werden.<br />

Über den heutigen Tagesordnungspunkt 4 – Errichtung eines Mehrzweckstreifens in<br />

der Kasernenstraße, braucht man wirklich keine Volksbefragung. Aber generalisieren<br />

darf man <strong>die</strong>se Behauptung auch nicht, anderenfalls müsste Herr Kollege Steiner der<br />

Erste sein, der sich auf höhere Ebene dafür stark macht, das<br />

Gemeindevolksrechtegesetz und d<strong>am</strong>it alle direkt <strong>dem</strong>okratischen Instrumente<br />

abzuschaffen. Diese Instrumente haben sehr wohl einen Sinn und einen Zweck, sie<br />

sind dazu da, um drohende Fehlentscheidungen oder strittige Fragen zu<br />

beeinflussen und sie können Mittel dafür sein, Bürger aktiv zu beteiligen, um eine<br />

gewisser Verdrossenheit zu begegnen, sonst hat man <strong>am</strong> Schluss <strong>die</strong> Wutbürger.<br />

Die erforderlichen Unterschriften, wir haben ges<strong>am</strong>melt, haben wir bis heute nicht<br />

zus<strong>am</strong>men gebracht, was mich nicht besonders <strong>über</strong>rascht hat, da <strong>die</strong> Hürden


80<br />

ausgesprochen hoch sind. 2000 Unterschriften muss man mal zus<strong>am</strong>menbringen.<br />

Bemerkenswert für mich waren in letzten Wochen aber zwei Dinge, grundsätzlich<br />

war das Interesse an der Geschichte sehr groß, obwohl es sich um ein Positivthema<br />

handelt. Es soll was errichtet werden und <strong>die</strong> Fragen, <strong>die</strong> danach kommen, <strong>die</strong> stellt<br />

man sich als Bürger nicht so leicht. Ebenso rasch ist das Interesse wieder gesunken<br />

als klar wurde und <strong>die</strong> ÖVP verdeutlicht hatte, dass das Projekt so oder so<br />

durchgezogen werden würde. Meine Unterschrift bringt eh nichts mehr, dass war<br />

dann <strong>die</strong> Antwort, <strong>die</strong> wir von vielen Bürgern bekommen haben. So züchtet man<br />

eben Verdruss. Unterm Strich war ich <strong>über</strong>rascht, wie viele Bürger und auch Bürger,<br />

<strong>die</strong> man durchaus der ÖVP zurechnen kann, unterschrieben haben. Es gibt auch den<br />

einen oder anderen Altbürgermeister der zwar nicht unterschrieben hat, aber<br />

durchaus Anerkennung erkennen hat lassen. Ich glaube, dass <strong>die</strong> ÖVP das Gefühl<br />

nicht nur für <strong>die</strong> Wähler, sondern auch für Leute in der eigenen Partei verloren hat<br />

und man wird nächstes Jahr sehen, was dabei heraus kommt. Bedauerlich ist, dass<br />

<strong>die</strong> Bürgermeisterin nie den Eindruck vermittelt hat, in <strong>die</strong>ser ganzen Angelegenheit<br />

das Heft des Handels in der Hand zu haben, von der ersten Presseaussendung weg<br />

oder <strong>über</strong>haupt <strong>über</strong>nommen zu werden. Es ist d<strong>am</strong>it eine große Chance vergeben<br />

worden und <strong>die</strong> Bürgermeisterin wird sich d<strong>am</strong>it in <strong>die</strong> Liste jener Bürgermeister<br />

einreihen, <strong>die</strong> sich mit fragwürdigen Bauwerken in der Geschichte unserer Stadt<br />

verewigt haben. Es ist eben einfach einen teuren Betonklotz in <strong>die</strong> Landschaft zu<br />

setzen, als sich mit wirklich großen und schwierigen Herausforderungen zu<br />

befassen. Zu den Ereignissen der vorletzten Woche möchte ich nicht mehr viel<br />

sagen, man kann sowohl <strong>über</strong> den Boykott einer Gemeinderatsitzung als auch <strong>über</strong><br />

<strong>die</strong> Terminfestsetzung streiten, dass ist eben Politik, der Vergleich von Werner<br />

Müllner mit <strong>dem</strong> Eishockeyspiel war sehr richtig. Notwendig ist das alles nicht<br />

gewesen und der Umgang mit anderen Parteien, den <strong>die</strong> ÖVP manchmal pflegt,<br />

gerade was Termine betrifft und wo man ihr immer entgegen kommt, der stößt mir<br />

doch etwas sauer auf. Aus unserer Sicht wird der Gemeinderat heute eine<br />

Fehlentscheidung treffen, <strong>die</strong> absolut nicht notwendig war und ich bin schon auf <strong>die</strong><br />

Auswirkungen gespannt. Herzlichen Dank!“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Danke, Herr Gemeinderat! Ich freue mich darauf, dass ein wichtiges Projekt für<br />

Jugendliche in <strong>Eisenstadt</strong> umgesetzt wird.“


Gemeinderat Istvan Deli:<br />

81<br />

„Sehr geehrte Frau Bürgermeister, hoher Gemeinderat!<br />

Der E-Cube war von Anfang an als Jugendprojekt gedacht und wurde auch als<br />

solches initiiert und ist es auch nach wie vor. Der Vorwurf, dass es eine einfache und<br />

billige Presseaussendung war, da möchte ich noch einmal erinnern, dass der<br />

Zeitpunkt, wo das passiert ist, für <strong>die</strong> ÖVP sicherlich kein einfacher war. Wir haben<br />

zu <strong>die</strong>ser Zeit ein Gemeinderatsmitglied verloren und es war auch bei uns <strong>die</strong><br />

Überlegung, wie wir das ganze nach außen hin transportieren, ohne andere Dinge<br />

nicht zu kurz kommen zu lassen oder zu schmälern. Wie gesagt, von der Idee bis zur<br />

Umsetzung ist es immer wieder ein langer Prozess und ich finde es durchaus in<br />

Ordnung und auch legitim Dinge, <strong>die</strong> eingebracht werden auch einzubinden und<br />

auch zu ändern. Man hat <strong>am</strong> Anfang gesagt, dass es eine Veranstaltungshalle sei,<br />

man hat es auch so tituliert und ist dann mit <strong>dem</strong> Projekt auch gewachsen und auch<br />

mit Ideen, unter anderem von der Bevölkerung, von den Jugendlichen, aber auch<br />

von anderen Parteien hat man sich dazu entschlossen, <strong>die</strong>sen E-Cube erweitern zu<br />

wollen und <strong>die</strong>s auch zu tun. Letztes Jahr hat es dann eine Planungspräsentation<br />

gegeben, zu der wir alle Fraktionen eingeladen haben und das kann auch niemand<br />

abstreiten. Da wurde das Projekt präsentiert und auch <strong>die</strong> Entwürfe wurden<br />

dargestellt und es ist von der Empfehlung der Bauabteilung dann der Entschluss<br />

gefasst worden, eines <strong>die</strong>ser Projekte auszuwählen. Wir haben 300 Personen<br />

sitzend gesagt, so weit ich das jetzt im Kopf habe. Ich weiß jetzt nicht jede<br />

Presseaussendung auswendig, aber ich denke zu sagen, dass das eine Konkurrenz<br />

für einen Gastbetrieb ist, das kann ich nicht ganz nachvollziehen, weil wir einerseits<br />

gesagt haben, es ist natürlich mehr eine Chance für <strong>die</strong> Gastronomen dorthin zu<br />

catern, weil es dort keine Möglichkeit zur Selbstversorgung gibt. Wenn wir 300 Leute<br />

sitzend hineinbekommen, dann kann man schon das Doppelte stehend rechnen. Ich<br />

denke, dass es nicht wenig ist, 600 Personen zum Beispiel bei einer Veranstaltung<br />

zu haben. Ich persönlich bin der Meinung, dass ein Kulturzentrum nicht unbedingt<br />

der geeignete Rahmen für eine Jugendveranstaltung ist, erstens vom Ambiente her,<br />

dann von den Kosten her und von der Optimalität des Standortes. Jugendliche haben<br />

immer andere Interessen als Erwachsene und ich denke, dass jeder es<br />

nachvollziehen kann, wenn bei Feiern oder Veranstaltungen von Jugendlichen es<br />

etwas lauter sind. Beim Skaterplatz war <strong>die</strong> Diskussion, dass das viel zu weit weg<br />

vom Zentrum ist, dann macht man dort den E-Cube hin, dann heißt es wieder, dass


82<br />

es viel zu nah <strong>am</strong> Zentrum ist. Ich verstehe hier <strong>die</strong> ganze Argumentation nicht. Ich<br />

lade jeden dazu ein, <strong>die</strong>ses Projekt zu unterstützen und finde das Projekt toll. Zum<br />

Thema klassisches Jugendzentrum möchte ich sagen, dass beim d<strong>am</strong>aligen<br />

Jugendzentrum von den anderen Gemeinderatskollegen fast niemand dort gesehen<br />

wurde, so viel zum Interesse <strong>am</strong> Jugendzentrum. Es war sicherlich nicht so toll, wie<br />

es von den anderen manchmal dargestellt wurde. Ich persönlich bin der Meinung,<br />

dass ein klassisches Jugendzentrum in <strong>Eisenstadt</strong> sehr schwer zu etablieren ist. Man<br />

hat es lange Zeit versucht, <strong>die</strong>sen Weg zu gehen und er war nicht erfolgreich. Wir<br />

haben uns dazu entschlossen, einen neuen Weg zu versuchen und ich bin mir<br />

sicher, dass <strong>die</strong>ser wesentlich erfolgreicher sein wird. Ich freue mich das Projekt<br />

E-Cube gemeins<strong>am</strong> mit euch umsetzen zu dürfen.“<br />

Vizebürgermeister LAbg. Günter Kovacs:<br />

„Frau Bürgermeister, hoher Gemeinderat, meine D<strong>am</strong>en und Herren!<br />

Es wurde schon sehr viel von meinen Vorrednern gesagt und Géza Molnár hat auch<br />

schon sehr vieles richtig gesagt. Der Jugendgemeinderat, der jetzt gerade vom<br />

Desinteresse der Mitarbeit gesprochen hat, war vor nicht einmal 10 Tage bei einer<br />

Podiumsdiskussion eingeladen worden, wo alle Parteien dabei waren, <strong>die</strong> FPÖ und<br />

<strong>die</strong> Grünen haben sich <strong>die</strong> Mühe gemacht und sind hingekommen. Ich hätte auch<br />

dich dort gerne gesehen. Kommen wir nun zum Thema. Vorige Woche hatten wir<br />

Bezirksausschuss, Gemeinderat Hans Skarits hat eingeladen und siehe da, der<br />

vierte Tagesordnungspunkt lautete „Bericht, Veranstaltungshalle“. Man hat sich vom<br />

Begriff noch nicht ganz getrennt. Wenn wir uns das ansehen, wie d<strong>am</strong>als <strong>die</strong> Sache<br />

mit der Planung abgelaufen ist, wo <strong>die</strong> Entscheidungen gefallen sind und wo nach<br />

meiner Nachfrage <strong>die</strong> Entscheidung gefallen ist, hieß es nur „na, in der<br />

Bauabteilung“! Natürlich ist das dann auch im ÖVP-Klub beschlossen worden,<br />

beschlossen durch einen Mann, der ÖVP-Vorstand in Hornstein ist, Herr<br />

Gemeindevorstand Ing. Breser. Man kann jetzt sagen, dass er das beste Modell<br />

hingestellt hat. Doch zu mir kommen natürlich auch viele Architekten und Baumeister<br />

aus <strong>Eisenstadt</strong>, <strong>die</strong> sich beworben haben und <strong>die</strong> sich fragen, warum sie sich<br />

eigentlich beworben haben, wenn es sowieso nichts bringt und alles schon im<br />

vorhinein klar war, dass eben Ing. Breser <strong>die</strong>sen Auftrag bekommt. Jetzt könnte man<br />

fragen, ob <strong>die</strong> Informationen für Herrn Ing. Breser schon da waren und ob es<br />

vielleicht schon vorher ein Breathing gegeben hat.“


Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

83<br />

„Cube ist Englisch und dann würde ich es als „I“ aussprechen. Je<strong>dem</strong> steht es frei<br />

wie er es aussprechen will!“<br />

Vizebürgermeister LAbg. Günter Kovacs:<br />

„Vorige Woche haben wir doch noch E-Cube gesagt. Es stellen sich doch noch jede<br />

Mengen Fragen. € 17,7 Millionen werden da investiert und <strong>die</strong> ÖVP geht nicht her<br />

und schafft etwa Synergien oder nutzt auch <strong>die</strong>se. Es wird nicht einmal in Erwägung<br />

gezogen, dass man schaut, <strong>die</strong> Veranstaltungen, <strong>die</strong> man in <strong>Eisenstadt</strong> braucht, dort<br />

auch abzuhalten. Herr Landesrat Bieler hat mit mir gesprochen und er würde der<br />

Gemeinde empfehlen, <strong>die</strong> Veranstaltungen im Kulturzentrum durchzuführen.“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Mitten im Wohngebiet!“<br />

Vizebürgermeister LAbg. Günter Kovacs:<br />

„Trotz Schuldenstand, gehen wir her und sagen, wir bauen eine eigene<br />

Veranstaltungshalle. Jetzt frage ich jeden ÖVP-Mandatar und auch jeden<br />

Grüne- Mandatar, wer würde das privat machen, wenn ich mein Haus noch nicht in<br />

Ordnung habe, wenn ich noch viele Schulden habe und ich baue mir noch ein<br />

zweites Haus dazu, weil es so lustig ist. Das kann man natürlich leicht machen, wenn<br />

es nicht das eigene Geld ist und wenn es mit Steuergeld passiert. Die Bürgerinnen<br />

und Bürgern werden sich nächstes Jahr dar<strong>über</strong> äußern. Bei den Planungskosten<br />

hat es nach einem Senatsbeschluss ca. € 50.000,-- geheißen und ein paar Tage<br />

später waren es dann € 74.000,-- Planungskosten, fast 50 % höher. Warum sind<br />

<strong>die</strong>se Kosten so explo<strong>die</strong>rt? Warum wird keine Volksbefragung durchgeführt? Hat<br />

man Angst <strong>die</strong> Bürgerinnen und Bürger in <strong>Eisenstadt</strong> zu befragen? Das wären meine<br />

Fragen und ich hoffe auf eine gute Antwort, Frau Bürgermeisterin. Danke!“<br />

Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />

„Sehr geehrte Anwesende!<br />

Ich finde es witzig, dass sich <strong>die</strong> ÖVP tatsächlich von manchen Begriffen sehr<br />

schwer verabschieden kann, wie Veranstaltungshalle oder Jugendzentrum. Da merkt<br />

man <strong>die</strong> konservative Partei! Wir sind uns schon einig, dass <strong>die</strong> Jugendarbeit in<br />

<strong>Eisenstadt</strong> wieder in den Kinderschuhen steckt. Wir sind alle daran interessiert, dass<br />

hier etwas weitergeht. Wor<strong>über</strong> wir uns offenbar nicht einig sind, ist, was getan


84<br />

werden soll und wie <strong>die</strong>se konkreten Projekte, <strong>die</strong> wir den Jugendlichen anbieten,<br />

aussehen sollen. Ich glaube nicht, dass ich falsch liege, wenn ich sage, dass da<br />

etwas gemacht werden muss. Woran sich hier <strong>die</strong> politischen Geister scheiden, ist<br />

offenbar <strong>die</strong> Frage, wofür <strong>die</strong>ses Gebäude beim Skaterplatz notwendig ist und für<br />

welche Art von Veranstaltungen sie genutzt werden soll. Ich glaube, dass man das<br />

klassische Jugendzentrum <strong>dem</strong>nach ausschließen kann. Ich habe mich in den<br />

letzten Wochen sehr d<strong>am</strong>it auseinander gesetzt, auch anlässlich <strong>die</strong>ser Diskussion<br />

der SPÖ, <strong>die</strong> ich für eine sehr gute Veranstaltung gehalten habe. Dieses Gebäude ist<br />

ein Veranstaltungszentrum, kein Jugendzentrum, in welchem hauptsächlich<br />

Veranstaltungen für <strong>die</strong> Zielgruppe der Jugendliche stattfinden soll. Unter <strong>die</strong>ser<br />

Prämisse haben wir uns auch auf <strong>die</strong>ses Projekt eingelassen, weil uns das wichtig<br />

war. Die Anwesenden werden sich daran erinnern können, dass wir bei der letzten<br />

Gemeinderatssitzung nachgefragt haben, ob <strong>die</strong> Zielgruppe tatsächlich Jugendliche<br />

sind und <strong>die</strong> Antwort sei bejaht worden. Wie gesagt für eine reine<br />

Veranstaltungshalle hätten wir uns nicht stark gemacht. Diese Argumentation, dass<br />

wir das Kulturzentrum hätten, <strong>dem</strong> kann ich <strong>über</strong>haupt nichts abgewinnen. Es ist<br />

doch wohl jeden klar, dass das Kulturzentrum kein Ort ist, in welchem Jugendliche<br />

sich tatsächlich wohl fühlen. Der Standort draußen ist schon zu laut und dann sollen<br />

wir das Kulturzentrum als Standort nehmen? Ich kenne mich nicht mehr aus, mit den<br />

Argumenten wird jongliert wie man sie gerade braucht. Dass <strong>die</strong> SPÖ das jetzt so<br />

forciert, nach<strong>dem</strong> das jetzt eine Landesgeschichte ist und <strong>die</strong> Stadt hier<br />

ausgestiegen ist, ist mir auch logisch und klar. Zur Wortmeldung von Herrn<br />

Vizebürgermeister Kovacs bezüglich des Hausbauens möchte ich sagen, dass auch<br />

zwei verkauft wurden. Die Anteile des Kulturzentrums werden für <strong>die</strong>sen Bau<br />

verwendet sowie der Betrag, den wir beim alten Jugendzentrum erzielen. Ich<br />

verstehe auch Géza Molnár, der gesagt hat, dass man das Geld auch für andere<br />

Sachen verwenden hätte können. Ob ich jetzt 100 Schlaglöcher fülle oder eben eine<br />

Halle habe, oder ob einer einen Sportplatz für <strong>die</strong> Jugend möchte, dass ist eben das,<br />

wo man politische Prioritäten setzen muss. Lieber was für <strong>die</strong> Jugendlichen tun als<br />

für <strong>die</strong> Schlaglöcher, <strong>die</strong> sind zwar auch schlimm, aber da sind mir <strong>die</strong> Radwege viel<br />

lieber, denn <strong>die</strong> kann man auch ausbauen. Dieser E-Cube in der vorliegenden Form<br />

bietet neben den drei Proberäumen auch einen Mehrzweckraum, der für<br />

Veranstaltungen genutzt werden kann, aber auch ein Raum, der als Jugendtreff<br />

konzipiert ist. Das Projekt E-Move, das wir gemeins<strong>am</strong> mit der ÖVP umsetzen wollen


85<br />

und das ab September starten soll, soll ja auch dann einmal in <strong>die</strong>sem<br />

Veranstaltungszentrum angesiedelt werden. Das Gebäude soll auch multifunktional<br />

nutzbar sein und es wird dann dort auch eine Person da sein, <strong>die</strong> <strong>die</strong>ses Projekt<br />

betreuen wird. Für uns Grüne ist es grundsätzlich wichtig, dass es eben mehr<br />

Möglichkeiten geben muss, wo junge Menschen andocken können. Alle haben<br />

unterschiedliche Bedürfnisse und viel Energie, dass kann ein Jugendzentrum sein,<br />

aber daneben muss es auch Platz für andere Projekte geben, für Vereinsarbeit, für<br />

ein Veranstaltungszentrum oder auch für mobile Jugendprojekte. Wichtig wird es<br />

sein, viele Möglichkeiten der Jugendarbeit zu bündeln und in einem Konzept<br />

zus<strong>am</strong>menzufassen, d<strong>am</strong>it wir nicht Energien und Ressourcen verschwenden.<br />

Deshalb haben wir Grüne auch <strong>die</strong>sen Antrag, der heute gemeins<strong>am</strong> mit SPÖ und<br />

FPÖ eingebracht wurde, unterstützt. Es wäre wichtig, ein Ges<strong>am</strong>tkonzept zu<br />

erstellen, wo auch E-Cube Platz hat, ein mobiles Jugendprojekt und ein<br />

Jugendzentrum und nicht an einem Ort, sondern in einer Stadt. Es wird auch im<br />

Interesse der ÖVP sein, dass es hier ein ordentliches Konzept gibt, wo man vieles<br />

den Jugendlichen bieten kann. Welche Rolle spielt jetzt <strong>die</strong>ser E-Cube in <strong>die</strong>sem<br />

Konzept, welche Rolle spielt ein E-Move Projekt oder andere Projekte, <strong>die</strong> noch<br />

kommen werden oder sollen? Ich habe mit <strong>dem</strong> Jugendgemeinderat Istvan Deli sehr<br />

gut und auch sehr viel zus<strong>am</strong>mengearbeitet, obwohl er trotz Prüfungen jede Menge<br />

zu tun hat. Das muss man ihm hoch anrechnen. Ich finde es eigentlich schade, dass<br />

gerade so ein Projekt für <strong>die</strong>se politische Auseinandersetzung, <strong>die</strong> im Moment<br />

gewählt wird, auch im Hinblick auf <strong>die</strong> Gemeinderatswahlen, ausgebrochen ist.<br />

Gerade beim Thema Jugend können wir alle gemeins<strong>am</strong> an einem Strang ziehen<br />

und uns auch vernünftig mit <strong>die</strong>ser Thematik auseinandersetzen. Géza hat auch<br />

Argumente eingebracht, <strong>die</strong> sehr wohl auch diskussionswürdig sind. Man kann das<br />

natürlich diskutieren, Nutzungskonzept, Betriebskosten etc. das sind auch ganz<br />

wichtige Punkte. Schade, dass wir gerade das Jugendprojekt in der Öffentlichkeit<br />

und in der politischen Auseinandersetzung so zerpflücken. Viele Jugendliche sind<br />

sowieso schon verdrossen und mit <strong>die</strong>sem Hickhack machen wir das ganze nicht<br />

besser. Auch bei mir haben sich Leute bezüglich der Ausschreibung gemeldet und<br />

mich gefragt, ob das nicht eine geschobene Partie war. Man muss sich grundsätzlich<br />

anschauen, wie Vergaben gemacht werden und meiner Meinung nach, kann man<br />

gegen <strong>die</strong>se Ausschreibung nichts Negatives sagen, es ist alles legal. Man muss<br />

sich <strong>die</strong> Vergabepraxis an sich anschauen, aber das ist wieder ein anderes Thema


86<br />

und es ist eine billige Polemik zu sagen, dass der das bekommen hat, weil er ÖVP-<br />

Gemeindevorstand ist. Ich wäre nicht in der Lage zu sagen, ob ein Projekt gut ist<br />

oder schlecht. Mir hat <strong>die</strong>ses Projekt bei der Präsentation sehr gut gefallen und da<br />

habe ich noch nicht gewusst, dass er ÖVP-Gemeindevorstand ist. Ich bin hier nur ein<br />

Laie, ich kann nur sagen, ob es mir gefällt oder auch nicht. Ich muss den Fachleuten<br />

in der Gemeinde vertrauen, dass Sie eine richtige Entscheidung treffen. Es gibt<br />

morgen zu <strong>die</strong>sem Thema einen Prüfungsausschuss und ich denke mir, dass da alle<br />

Fragen gestellt werden, <strong>die</strong> gestellt werden müssen. Ich denke mir mal, dass das so<br />

korrekt abgelaufen ist, wie es in <strong>die</strong>sem Rahmen auch möglich ist. Sollten wir<br />

morgen auf etwas anderes draufkommen, werden wir es wahrscheinlich in der<br />

Zeitung lesen. Danke!“<br />

Gemeinderat LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />

Frau Bürgermeisterin, meine sehr geschätzten D<strong>am</strong>en und Herren!<br />

Ich finde heute ist ein guter Tag für <strong>Eisenstadt</strong>, vor allem für <strong>die</strong> Jugend und ein<br />

schlechter Tag für <strong>die</strong> Blockierer und für <strong>die</strong> Schlechtmacher. In <strong>die</strong>sem Fall für SPÖ<br />

und FPÖ, für <strong>die</strong> rot-blaue Einheitspartei, weil das geht alles im Gleichklang, man<br />

weiß auch gar nicht mehr, wer hier der Parteiführer ist. Im Moment tippe ich eher auf<br />

Kollegen Molnár. Meine D<strong>am</strong>en und Herren, vieles hätte ich der SPÖ zugetraut,<br />

denn sie hat schon in den letzten Monaten und Jahren sehr destruktiv ihre Politik<br />

ausgerichtet, aber das sie dann mit der FPÖ eine Koalition gegen <strong>die</strong> Jugend<br />

eingeht, d<strong>am</strong>it habe ich wirklich nicht gerechnet.“<br />

- Zwischenrufe –<br />

Gemeinderat LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />

„Weil immer gesagt wird, dass es schwarze Wähler gibt <strong>die</strong> dagegen sind. Zu mir<br />

kommen auch ehemalige rote Wähler und <strong>die</strong> sind mit <strong>die</strong>sem Weg der<br />

Sozial<strong>dem</strong>okraten in <strong>Eisenstadt</strong> <strong>über</strong>haupt nicht einverstanden. Nicht nur mit der<br />

Sache des Jugendtreffs, nicht nur mit der Sache der Jugendarbeit insges<strong>am</strong>t,<br />

sondern <strong>über</strong>haupt. Spätestens mit <strong>dem</strong> Schluss des Budgets wo sich <strong>die</strong> SPÖ von<br />

der konstruktiven Arbeit komplett verabschiedet hat, spätestens da ist der Weg klar<br />

gewesen. Einer von denen ist auch zu mir gekommen und hat mir gesagt – ich zitiere<br />

– schade, dass <strong>die</strong> Stadt <strong>Eisenstadt</strong> nicht einkommenssteuerpflichtig ist, weil dann


87<br />

könntet ihr den zweiten Vizebürgermeister als außergewöhnliche Belastung<br />

abschreiben. Aber das können wir ja nicht, weil wir nicht einkommenspflichtig sind.“<br />

- Zwischenrufe –<br />

Gemeinderat LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />

„Das kommt nicht von mir, dass hat mir jemand gesagt. In einem muss ich ihm schon<br />

Recht geben, <strong>die</strong> SPÖ ist in <strong>die</strong>ser Form wirklich eine Belastung, denn sie ist immer<br />

dagegen, sagt immer Nein, findet immer ein Haar in der Suppe und wenn es nur ein<br />

Arbeitstitel ist oder wenn es nur eine Halle ist. Was hat <strong>die</strong> SPÖ in den vergangenen<br />

Monaten schon gemacht? Sie hat gegen den Vertrag zum Pflegheim gestimmt, völlig<br />

unverständlich, eigentlich eine Sozial<strong>dem</strong>okratische Schande. Sie hat gegen das<br />

Nachhilfeprojekt gestimmt, wo für Kinder und Jugendliche aus sozialschwierigem<br />

Umfeld <strong>die</strong> Möglichkeit schaffen, dass sie Nachhilfeunterricht bekommen. Die SPÖ<br />

stimmt hier eiskalt dagegen, völlig unerklärbar. Sie arbeitet jetzt gegen <strong>die</strong> Jugend,<br />

weil wir schon verpflichtet sind, in der Stadt einen Platz für <strong>die</strong> Jugend zu schaffen<br />

und das schaffen wir d<strong>am</strong>it. Kurz zur FPÖ, ich finde es nicht in Ordnung, dass man<br />

sich hinstellt und sagt, dass es eine Bürgerinitiative gegen Lärm gibt, dass finde ich<br />

ein bisschen feig, weil wenn man sich <strong>die</strong> Domain Adressen anschaut und dann steht<br />

als Kontaktadresse g.billes@gmx.at in <strong>die</strong>ser Homepage der Bürgerinitiative, dann<br />

liegt das auf der Hand, dass das in Wahrheit eine FPÖ Initiative gegen Geräusche in<br />

der Stadt ist. Der Höhepunkt war vor 2 Wochen, als wir <strong>die</strong> Gemeinderatssitzung<br />

einberufen haben bzw. <strong>die</strong> Bürgermeisterin streng nach <strong>dem</strong> Gesetz, genauso wie es<br />

sich gehört, weil <strong>die</strong> SPÖ eine Gemeinderatssitzung wollte und dann kommt <strong>die</strong> SPÖ<br />

einfach nicht. Wenn Günther und Claudia <strong>am</strong> Podium sitzen verstehe ich das Ganze<br />

noch, aber das alle fehlen, dass verstehe ich nicht mehr. Die anderen hätten Zeit<br />

gehabt und hätten zur Sitzung kommen können. Zum Thema Finanzierung möchte<br />

ich sagen, dass das ein Projekt ist, dass zur Gänze ausfinanziert ist, weil wir genau<br />

<strong>die</strong> beiden Dinge, den Anteil <strong>am</strong> KUZ und den Erlös aus <strong>dem</strong> Verkauf des<br />

ehemaligen Jugendzentrums dazu verwenden um eben wieder einen Platz für <strong>die</strong><br />

Jugend zu schaffen. Die Stadt <strong>Eisenstadt</strong> hat in den vergangenen Monaten und<br />

Jahren irrsinnig viel in der Jugendarbeit bewegt. Wir haben ein Bündel an<br />

Maßnahmen wo wir den Jugendlichen wirklich helfen, wie zum Beispiel <strong>die</strong><br />

Unterstützung beim Sicherheitstraining für junge Leute, <strong>die</strong> den Führerschein<br />

machen oder der Lehrlingsförderung und viele andere Dinge. Wir haben <strong>die</strong>se


88<br />

Jugendarbeit in <strong>Eisenstadt</strong> auf neue Beine gestellt und <strong>die</strong>ser E-Cube wird ein<br />

Kernstück <strong>die</strong>ser neuen Jugendarbeit sein. Ich bin mir zu hundert Prozent sicher,<br />

dass <strong>die</strong> Jugend uns das auch „danken“ wird, weil sie dann einen Platz haben, wo<br />

sie ihre Interessen verfolgen können. Zum Thema Volksbefragung möchte ich nur<br />

sagen, dass man das auch beim Skaterplatz hätte sagen können und es auch bei<br />

je<strong>dem</strong> anderem Thema sagen könnte. Wenn wir glauben, wir müssen für <strong>die</strong> Jugend<br />

was machen, dann <strong>über</strong>legen wir uns das gut und das tun wir schon seit <strong>über</strong> einem<br />

Jahr. Abschließend möchte ich noch zum Thema Ausschreibung was sagen. Diese<br />

Ausschreibung ist aus meiner Sicht absolut korrekt. In Summe wurden<br />

12 Unternehmen eingeladen darunter auch Eisenstädter, davon wurden 4 von der<br />

Bauabteilung ausgesucht, <strong>die</strong> dann in <strong>die</strong> engere Wahl gekommen sind und dann hat<br />

es <strong>die</strong> Präsentation gegeben, wo auch alle Gemeinderatsfraktionen eingeladen<br />

waren. Die SPÖ und <strong>die</strong> Grünen waren da, <strong>die</strong> FPÖ nicht. Danach hat es <strong>die</strong><br />

Empfehlung der Bauabteilung für <strong>die</strong>ses Projekt gegeben und daran haben wir uns<br />

auch gehalten. Wir werden das heute im Grundsatz beschließen und wir werden<br />

hoffentlich nächstes Jahr einen Jugendtreff mit Veranstaltungsraum haben, wo wir<br />

viele Veranstaltungen haben werden, wo wir eine betreute Jugendarbeit haben<br />

werden, wo wir eine selbstorganisierte Jugendarbeit haben werden. Ich glaube, dass<br />

das für <strong>die</strong> Jugend in <strong>Eisenstadt</strong> gut ist.“<br />

Vizebürgermeister LAbg. Günter Kovacs:<br />

„Frau Bürgermeister, hoher Gemeinderat!<br />

Herr Klubobmann Steiner, du hast im ÖVP-Blatt vor einigen Wochen geschrieben,<br />

dass sich <strong>die</strong> aufrichtigen Sozial<strong>dem</strong>okraten vom Weg des Herrn Vizebürgermeisters<br />

Günter Kovacs trennen. Das sagst du grad mir, der 100 % Zustimmung als<br />

Parteiobmann von seiner eigenen Fraktion hat. Das ist eine Lüge, denn wie soll das<br />

sonst gehen?“<br />

- Zwischenrufe –<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Herr Vizebürgermeister, es geht hier nicht um <strong>die</strong> Prozente!“<br />

Vizebürgermeister LAbg. Günter Kovacs:<br />

„Ich antworte hier nur auf seine Anschuldigungen! Okay, dass mach ich jetzt noch!“


- Zwischenruf Mag. Thomas Steiner –<br />

Vizebürgermeister LAbg. Günter Kovacs:<br />

89<br />

„Du sagst hier einfach <strong>die</strong> Unwahrheit. Eigentlich bezeichnest du alle<br />

Sozial<strong>dem</strong>okraten, dass sie nicht aufrichtig sind, weil eben 100 % hinter mir stehen.“<br />

- Zwischenruf Mag. Thomas Steiner –<br />

Vizebürgermeister LAbg. Günter Kovacs:<br />

„Ich habe vor 10 Tagen als Sanitätskreisobmann, <strong>über</strong> 100 Kinder in den<br />

Gemeinderatssaal um 19 Uhr eingeladen und 100 Kinder mussten praktisch an<br />

<strong>die</strong>sem Tag evakuiert werden.“<br />

- Zwischenrufe -<br />

Vizebürgermeister LAbg. Günter Kovacs:<br />

„Kannst du nicht zuhören? Wir mussten praktisch fast <strong>über</strong> 100 Kinder ins<br />

Generationenzentrum evakuieren.“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Ich glaube, dass du nicht weißt, was evakuieren heißt!“<br />

Vizebürgermeister LAbg. Günter Kovacs:<br />

„Wir mussten mit 100 Kindern ins Generationenzentrum ausweichen. Frau<br />

Bürgermeister, wer legt seitens des Magistrates <strong>die</strong> Termine fest? Warum läuft das<br />

so ab und weil es jetzt gerade so gut dazu passt, haben wir um 19 Uhr eine<br />

Sportbeiratssitzung, wir haben eine Lesung von Sigi Kleinl, wieder eine<br />

Terminkollision. Schlaft <strong>die</strong> ÖVP? Danke!“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Kein Kommentar von unserer Seite! Ich werde jetzt auf <strong>die</strong> Fragen des<br />

2. Vizebürgermeisters antworten.<br />

Immer wieder kommt <strong>die</strong> Frage, wieso das KUZ nicht genutzt wird. Wir hatten vorher<br />

einen Vertrag für einen ideellen Hälfteanteil, dass möchte ich hier noch deutlich<br />

sagen, wo wir <strong>die</strong> Hälfte des Abganges vom KUZ bezahlt haben. Wir haben <strong>die</strong>sen<br />

Vertrag nicht mehr verlängert und ich weiß von Sportvereinen, <strong>die</strong> für den Saal im<br />

KUZ € 1000,-- bezahlt haben. Welchen Jugendlichen bzw. wie vielen Jugendlichen


90<br />

können wir dann Veranstaltungen dort subventionieren? Bezüglich der<br />

Volksbefragung frage ich mich, warum ihr euch nicht mehr einbringt? Ich frage jetzt<br />

<strong>die</strong> FPÖ, ich biete immer wieder Informationen an alle 4 Parteien an. Wenn man<br />

nicht einmal kommt und d<strong>am</strong>it sein Desinteresse zeigt bzw. schon plant, dagegen zu<br />

sein, dann ist das euer Weg. Behauptet bitte nicht und lügt nicht, dass ihr nicht<br />

eingebunden werdet. Die Einladung steht, ihr müsst sie nur noch annehmen und wir<br />

sind gewählt, dass wir Prioritäten setzen. Ich halte es für wichtig, dass Jugendliche in<br />

unserer Stadt einen Platz haben. Das alte JUZ war räumlich nicht mehr geeignet,<br />

das alte JUZ ist nur von einer Gruppe von Jugendlichen besucht worden und <strong>die</strong><br />

anderen gingen dort nicht hin. Das passiert in den Städten immer wieder, dass eine<br />

Gruppe <strong>die</strong>ses JUZ als Wohnzimmer für sich betrachten. Auch andere Städte<br />

machen immer wieder einen Neustart in der betreuten Jugendarbeit. Wir müssen<br />

unseren Jugendlichen ein vielfältiges Angebot bieten und der E-Cube wird ein Teil<br />

<strong>die</strong>ses Angebotes sein. Von wegen Evakuierung von Kindern, erstens ist dir<br />

anscheinend <strong>die</strong> Wortbedeutung nicht klar und zweitens ist das<br />

Generationenzentrum ein wirklich guter Ort. Das Ganze ist auch sehr gut<br />

angenommen worden und sie waren erfreut, dass sie <strong>die</strong>ses Generationenzentrum<br />

auch sehen können und auch der 2. Vizebürgermeister sagte, dass <strong>die</strong>se<br />

Veranstaltung hier gut rein passen würde.“<br />

- Zwischenrufe –<br />

Die Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der Antrag mit<br />

17 Stimmen der ÖVP und 2 Stimmen der Grünen gegen 6 Stimmen der SPÖ und<br />

2 Stimmen der FPÖ zum Beschluss erhoben wurde.<br />

2. Veranstaltungshalle/E-Cube, Abhaltung einer Volksbefragung, Beratung und<br />

Beschlussfassung<br />

Die Vorsitzende Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel erteilt Herrn Gemeinderat Otto<br />

Kropf das Wort. Dieser erstattet folgenden<br />

Bericht<br />

Wie schon bekannt, fordert <strong>die</strong> SPÖ Gemeinderäte sowie <strong>die</strong> FPÖ-Gemeinderäte<br />

eine Volksbefragung zur Veranstaltungshalle, weil uns bewusst ist, dass sehr viele


91<br />

Eisenstädterinnen und Eisenstädter dagegen wären und deswegen stelle wir den<br />

Antrag an den Gemeinderat eine Volksbefragung durchzuführen.<br />

Die Vorsitzende Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel erteilt Herrn Gemeinderat Géza<br />

Molnár das Wort. Dieser führt aus:<br />

„Frau Bürgermeister, hoher Gemeinderat!<br />

Unsere Position zur Volksbefragung ist bekannt und ich habe schon im vorigen<br />

Beitrag Stellung genommen. Ich möchte jetzt <strong>die</strong> Gelegenheit nutzen, um noch eine<br />

Klarstellung zu <strong>die</strong>ser Bürgerinitiative gegen Lärm anzubringen. Das ist keine<br />

Initiative, <strong>die</strong> von der FPÖ <strong>Eisenstadt</strong> ausgeht, was stimmt, ist, dass Herr Pock bei<br />

uns gewesen ist, wie auch bei allen anderen Parteien und um organisatorische<br />

Unterstützung gebeten hat. Das hat ihm Günther Billes gerne gewährt, denn wenn<br />

man sich <strong>die</strong>ses Theater heute hier anschaut, muss man sagen, dass es viel zu<br />

wenige Bürgerinitiativen gibt. Es sind heute alle, bis auf Thomas, ruhig geblieben,<br />

auch Herr Vizebürgermeister Kovacs ist noch ein bisschen in <strong>die</strong> Luft gegangen. In<br />

keinem Parl<strong>am</strong>ent setzt es einen Ordnungsruf wenn das Wort „Lüge“ fliegt. Ich habe<br />

das für wirklich nicht notwendig erachtet, dass Herr Vizebürgermeister Kovacs d<strong>am</strong>it<br />

beginnt und ich halte es für gar nicht angebracht, dass jene D<strong>am</strong>e, <strong>die</strong> hier für <strong>die</strong><br />

Sitzungspolizei zuständig ist, <strong>die</strong> Vorsitzende, <strong>die</strong> Bürgermeisterin, hier in den Saal<br />

das Wort „Lüge“ ruft. Das ist für mich kein Stil und ich hoffe, dass sich das bald<br />

wieder ändern wird.“<br />

Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />

„Sehr geehrte Anwesende!<br />

Ich habe zwei Fragen zur Volksbefragung.<br />

1. Was ist <strong>die</strong> Frage bei <strong>die</strong>ser Volksbefragung?<br />

2. Was bedeutet das jetzt konkret?<br />

Wir haben jetzt den Errichtungsbeschluss gefällt, jetzt wird <strong>die</strong> Volksbefragung<br />

vielleicht abgelehnt. Wie geht es jetzt weiter? Die SPÖ und <strong>die</strong> FPÖ werden trotz<strong>dem</strong><br />

Unterschriften s<strong>am</strong>meln. Welche Fristen sind hier einzuhalten? Ich würde das jetzt<br />

gerne wissen, auch für das Protokoll, denn das steht dann auch auf der Homepage,<br />

dass auch <strong>die</strong> Leute wissen, was es bedeutet, wenn sie jetzt eine Unterschrift leisten.<br />

In welchem Zeitraum muss das sein? Bis wann müssen <strong>die</strong>se Unterschriften da<br />

sein? Ich stehe in <strong>die</strong>ser konkreten Angelegenheit einer Volksbefragung schon sehr


92<br />

skeptisch gegen<strong>über</strong>. Wir reden hier von einem Jugendthema und ich finde es auch<br />

sehr kontraproduktiv <strong>über</strong> das eine Volksbefragung zu machen.“<br />

Gemeinderat Otto Kropf:<br />

„Die Fragestellung hätte so gelautet: „Sind Sie für <strong>die</strong> Errichtung einer<br />

Veranstaltungshalle? Die Tagesordnung haben nicht wir festgelegt, sondern <strong>die</strong><br />

wurde festgelegt. Laut Priorität hätte zuerst <strong>über</strong> <strong>die</strong> Volksbefragung abgestimmt<br />

werden sollen und dann erst <strong>über</strong> <strong>die</strong> Errichtung. Die Volksbefragung ist somit<br />

sinnlos geworden, weil der Beschluss schon gefasst worden ist. Der nächste Schritt<br />

wäre jetzt eine Volksabstimmung, dazu benötigt man nicht 20 % der Stimmen,<br />

sondern 25 % der Stimmen.“<br />

Die Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der Antrag mit<br />

17 Stimmen der ÖVP und 2 Stimmen der Grünen gegen 6 Stimmen der SPÖ und<br />

2 Stimmen der FPÖ abgelehnt wurde.<br />

3. 12. Änderung des digitalen Flächenwidmungsplanes, Beratung und<br />

Beschlussfassung<br />

Die Vorsitzende Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel erteilt Frau Gemeinderätin<br />

Angela Fleischhacker das Wort. Diese erstattet folgenden<br />

Bericht<br />

In der letzten Änderung der Planzeichenverordnung des Flächenwidmungsplanes<br />

(FWP) auf Grundlage des Bgld. Raumplanungsgesetzes (LGBl 1/2010) wurde <strong>die</strong><br />

Widmungskategorie „Bauland Sondergebiet“ mit Zusatzbezeichnungen eingeführt.<br />

Dies hatte zur Folge, dass auf Grund eines Ansuchens des Militärkommandos<br />

Burgenland (Kaserne) und der Stadtgemeinde <strong>Eisenstadt</strong> (Krankenhaus, Schloss)<br />

eine Änderung des Flächenwidmungsplanes notwendig wurde.<br />

Diese drei Änderungspunkte wurden in der 12. Änderung des FWP<br />

zus<strong>am</strong>mengefasst. Dabei wurde das Areal der Kaserne als „BS- Kaserne“, der<br />

bebaute und als Spital genutzter Teil des Areal des Krankenhauses als<br />

„BS-Krankenhaus“ und der um jeweils 15m erweiterte Grundriss des Schlosses<br />

Esterhazy (an der Front 5m) als „BS-Schloss“ gewidmet. Die Kundmachung der<br />

12. Änderung des FWP weist eine Auflagefrist vom 14.03.2011 bis 09.05.2011 auf.


Während der Auflagefrist sind folgende schriftliche Erinnerungen eingelangt:<br />

93<br />

1.) Amt der Bgld. Landesregierung, Abt. 7, Zahl: 7-KW-A1018C/110-2011,<br />

Posteingang 03. 04 2011: Hinweis auf „Gefahren-Hinweiskarte für<br />

Massenbewegungen“: bei keinem der drei Änderungspunkte wurde eine zu<br />

berücksichtigende „Gefährdung“ festgestellt. Die Eingabe ist im ggst. Verfahren nicht<br />

weiter zu berücksichtigen.<br />

2.) Gemeinschaft der Grundeigentümer Katerstein, Eingangsstempel 05.04.2011<br />

(rd. 40 Unterschriften): Ansuchen um Umwidmung des Riedes Katerstein (rd. 10 ha)<br />

von „landwirtschaftlich genutzter Fläche“ (Gl) in Bauland Wohnen“ (BW).<br />

Es handelt sich bei <strong>die</strong>ser Erinnerung um eine Wiederholung eines Bauland-<br />

Ansuchens. Eine Umwidmung eines derart großflächigen Ausmaßes von rd. 10 ha<br />

kann prinzipiell nicht in Form einer Erinnerung im Rahmen eines<br />

FWP-Änderungsverfahrens Berücksichtigung finden.<br />

3.) Irene Raber, Posteingang 14.04.2011: Ansuchen um Umwidmung der<br />

Parz.Nr. 3011 und 3012, KG. Kleinhöflein.<br />

Die beiden Grundstücke sind im Stadtentwicklungsplan (STEP) außerhalb der<br />

festgelegten Siedlungsgrenze gelegen. Der im Gemeinderat beschlossene<br />

Stadtentwicklungsplan dokumentiert somit das langfristige Ziel, <strong>die</strong>se Parzelle auch<br />

zukünftig für <strong>die</strong> landwirtschaftliche Nutzung zu sichern. Unterstrichen wird <strong>die</strong>se<br />

Absicht durch <strong>die</strong> Erschließungsstraße (Gemeindestraße) Eichthalstraße, <strong>die</strong> keine<br />

Verkehrsverbindung Richtung Westen vorsieht.<br />

Eine Überarbeitung des STEP steht derzeit nicht an. Somit scheint <strong>die</strong> hier<br />

beschriebene Sachlage für zumindest <strong>die</strong> nächsten 10 bis 15 Jahre zu gelten.<br />

Meiner persönlichen Meinung nach wird es in <strong>die</strong>sem Bereich auch langfristig keine<br />

fachliche Notwendigkeit geben, eine Baulanderweiterung durchzuführen. Dar<strong>über</strong><br />

hinaus müsste in Folge einer Baulandentwicklung ein völlig neues<br />

Erschließungssystem errichtet werden, was wiederum zusätzliche Begehrlichkeiten<br />

für Baulandflächen hervorrufen würde.<br />

Die Eingabe kann daher im ggst. Verfahren nicht weiter berücksichtigt werden.<br />

4.) BEWAG, Posteingang 19.04.2011: Hinweis auf Kabel-Leitungen der BEWAG, hat<br />

weiters keine Auswirkungen auf das FWP – Änderungsverfahren.


94<br />

5.) BEGAS, Posteingang 26.04.2011: Hinweis, dass <strong>die</strong> Erdgasleitungen in den FWP<br />

zu <strong>über</strong>nehmen sind. Wird an den Ortsplaner DI Schmidtbauer (Büro A.I.R) seitens<br />

des GB-technik weitergeleitet. Diese Daten stellen keinen Tatbestand in einem<br />

FWP-Änderungsverfahren dar. Die Eingabe ist somit im ggst. Verfahren nicht weiter<br />

zu berücksichtigen.<br />

6.) Amt der Bgld. Landesregierung, Abt. 8, Zahl: 8-2-<strong>72</strong>5/678-2011, Eingangsstempel<br />

02. 05 2011: es wurden keine Bedenken geäußert. Die Eingabe ist daher im ggst.<br />

Verfahren nicht weiter zu berücksichtigen.<br />

7) F.E. F<strong>am</strong>ilien-Privatstiftung <strong>Eisenstadt</strong>, Esterhazy Betriebe GmbH, Posteingang<br />

06.05.2011, Ansuchen um BS-Schloss Widmung für das Ges<strong>am</strong>tareal „Schlosspark“:<br />

Die sehr ausführlich und fun<strong>die</strong>rt geschriebene Erinnerung versucht den Nachweis<br />

zu erbringen, dass aus historischer, fachlicher und rechtlicher Sicht<br />

(Bgld. Raumplanungsgesetz) <strong>die</strong> Ges<strong>am</strong>tanlage Schlosspark als BS-Schloss<br />

gewidmet werden soll.<br />

Im Auftrage des Vereines „Freunde des Eisenstädter Schlossparks“ und der<br />

„Esterhazybetriebe“ wird derzeit ein „Masterplan“ für den Schlosspark erstellt. In<br />

<strong>die</strong>sem sollen u.a. <strong>die</strong> künftigen Nutzungen der Ges<strong>am</strong>tanlage konkret festgelegt<br />

werden. Ziel ist es dabei, jene Flächen des historischen Gartens auszuweisen, <strong>die</strong> im<br />

Sinne eines Denkmalschutzes langfristig zu sichern sind. Dieses Ziel wird auch von<br />

der Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> verfolgt um <strong>die</strong>se einmaligen Freiräume für <strong>die</strong> Bewohner<br />

und Besucher der Stadt zu bewahren.<br />

Es wäre daher rats<strong>am</strong>, vor Fertigstellung und allgemeiner Akzeptanz der Betroffenen<br />

(Esterhazy, Land, Stadt) auf eine Baulandwidmung für den ges<strong>am</strong>ten<br />

Schlossparkbereich zu verzichten.<br />

Weiters weist <strong>die</strong> im FWP-Verfahren aufgelegte Änderung (BS-Schloss-Baubestand)<br />

ein wesentlich geringeres Flächenausmaß als das Ges<strong>am</strong>tareal auf. Prinzipiell kann<br />

jeder Bürger Einsicht in <strong>die</strong> Pläne bzw. Erläuterungsbericht einer Änderung des<br />

Flächenwidmungsplanes nehmen. Wenn nun solch eine Einsichtnahme erfolgt ist,<br />

wäre es nachträglich schwer argumentierbar, dass hier auf Grund einer Erinnerung<br />

ein „flächenmäßig“ <strong>über</strong>dimensional erweitertes Gebiet als Bauland im Gemeinderat<br />

beschlossen wird. Es liegt im Verantwortungsbereich der Stadtgemeinde <strong>Eisenstadt</strong>,<br />

keine „wesentlichen“ Änderungen gegen<strong>über</strong> der Auflage im Gemeinderat zu<br />

beschließen.


Die Eingabe soll daher im ggst. Verfahren nicht weiter berücksichtigt werden.<br />

95<br />

Als Ergebnis des oben dargestellten Sachverhaltes wird empfohlen, das<br />

Auflagexemplares der 12. Änderung des Flächenwidmungsplanes vollinhaltlich<br />

im Gemeinderat zu beschließen.<br />

Der Ausschuss für Planung, Bau und Umweltschutz stellt an den Gemeinderat der<br />

Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> den Beschlussantrag, <strong>die</strong> Verordnung für <strong>die</strong><br />

12. Änderung des digitalen Flächenwidmungsplanes der Landeshauptstadt Freistadt<br />

<strong>Eisenstadt</strong> zu beschließen.<br />

V E R O R D N U N G<br />

des Gemeinderates der Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> vom <strong>30.</strong>05.2011,<br />

mit der der digitale Flächenwidmungsplan geändert wird (12. Änderung).<br />

Aufgrund des § 19 des Burgenländischen Raumplanungsgesetzes,<br />

LGBl. Nr. 18/1969, in der gelten Fassung, wird verordnet:<br />

§ 1<br />

Der digitale Flächenwidmungsplan der Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong><br />

(Verordnung des Gemeinderates vom 21.10.2003, in der Fassung der<br />

11. Änderung), wird gemäß den inhaltlichen Festlegungen des beiliegenden<br />

digitalen Datensatzes (Plan Nr. 11032-1, Planverfasser: A.I.R. Kommunal- und<br />

Regionalplanung GmbH) geändert.<br />

Diese Verordnung tritt mit <strong>dem</strong> ersten Tag ihrer Kundmachung in Kraft.<br />

§ 2<br />

Die Vorsitzende Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel erteilt Herrn Gemeinderat<br />

Dipl.-Ing. Andreas Krojer das Wort. Dieser führt aus:<br />

„Sehr geehrte Anwesende!<br />

Dem Tagesordnungspunkt liegt eine recht umfangreiche Erklärung der<br />

Esterházystiftung bei, wonach <strong>die</strong> ges<strong>am</strong>te Schlossparkanlage umgewidmet werden<br />

sollte. Im Falle des Schlossparkes ist es natürlich nachvollziehbar, dass eine<br />

Umwidmung des Ges<strong>am</strong>tgebietes im Bauland für <strong>die</strong> Stadt nicht wünschenswert ist.<br />

Im Umkehrschluss stellt sich für mich <strong>die</strong> Frage, warum ist das im Fall des


96<br />

Krankenhauses und vor allem der Kaserne anders? Hier wird sehr wohl <strong>die</strong><br />

Ges<strong>am</strong>tfläche umgewidmet in Bauland-Kaserne bzw. Bauland-Krankenhaus.“<br />

- Zwischenruf –<br />

Gemeinderat Dipl.-Ing. Andreas Krojer:<br />

„Ja, Bauland-Sondergebiet! Das war <strong>die</strong> Begründung für <strong>die</strong> Ablehnung <strong>die</strong><br />

Ablehnung des Esterházy Antrages. Es geht aus <strong>dem</strong> Flächenwidmungsplan leider<br />

nicht hervor, wie viel Fläche vom Krankenhaus bzw. von der Kaserne bebaut werden<br />

dürfen. Ist es hier möglich, <strong>die</strong> ges<strong>am</strong>te Grünfläche in <strong>die</strong>sen Gebieten zu bebauen<br />

oder zu asphaltieren? Gibt es Regelungen, wie viel Fläche maximal bebaut oder<br />

zubetoniert werden darf?“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Es geht hier um eine Nachvollziehung des Landesgesetzes, wo eben Kasernen,<br />

Krankenhäuser oder auch das Schloss in <strong>Eisenstadt</strong> eine eigene Widmung erhält.<br />

Beim Schloss, umgeben vom wunderschönen Schlosspark, ist <strong>die</strong> Widmung so, dass<br />

man den Schlossbereich wirklich hat und das andere als Park gewidmet ist. Bei der<br />

Kaserne sowie beim Krankenhaus waren <strong>die</strong> Widmungen schon gegeben. Der<br />

Wunsch von der Domäne Esterházy war, dass man das breiter fasst, wir haben uns<br />

an <strong>die</strong> Widmung gehalten, wie sie bis jetzt gegeben ist, weil es auch im Sinne des<br />

Landesgesetzes ist.“<br />

Gemeinderat Dipl.-Ing. Andreas Krojer:<br />

„Sie haben hier nicht angedacht, dass <strong>die</strong> Grünflächen, <strong>die</strong> in der Kaserne nicht<br />

unerheblich sind, für das Mikroklima, für <strong>die</strong> Luftqualität in den Stadtgebiet auch nicht<br />

unwichtig sind und das auch teilweise erhalten werden soll?“<br />

- Zwischenrufe –<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Das war schon gewidmet!“<br />

- Zwischenrufe –


Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

97<br />

„Es ist eine gewisse Fleißaufgabe, <strong>die</strong> Kaserne war schon so gewidmet, wie sie jetzt<br />

auch gewidmet ist. Es war das Spital so gewidmet, wie es jetzt gewidmet ist. Beim<br />

Schloss haben wir uns auf den Bereich des Schlosses beschränkt, wie es auch bis<br />

jetzt so gezeichnet war. Der Wunsch der Domäne war ein anderer, denn wir nicht<br />

nachgekommen sind.“<br />

Gemeinderat Dipl.-Ing. Andreas Krojer:<br />

„Ja, aber jetzt noch mal zu meiner Frage. Gibt es bei der Kaserne wie auch beim<br />

Krankenhaus eine maximalen Bebaubarkeit bzw. Versiegelbarkeit der Fläche?“<br />

- Zwischenrufe -<br />

Gemeinderat Dipl.-Ing. Andreas Krojer:<br />

„Wenn das schon vorher so war, dann wäre das jetzt keine Rückwidmung! Es gibt<br />

beim Bauland eine maximale Bebaubarkeit. Gibt es <strong>die</strong> hier und wie hoch ist <strong>die</strong>?“<br />

- Zwischenrufe -<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Es entspricht alles <strong>dem</strong> Baugesetz. Es ist jetzt nicht geplant, dass das ganze<br />

Kasernenareal verbaut wird. So wie <strong>die</strong> Diskussion um <strong>die</strong> Kaserne im Moment läuft,<br />

werden wir froh sein, das uns <strong>die</strong> Kaserne als Standort erhalten bleibt.“<br />

Die Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der Antrag<br />

einstimmig zum Beschluss erhoben wurde.<br />

4. Errichtung eines Mehrzweckstreifens Kasernenstraße zur Verbindung der<br />

Radroute zwischen Georgistraße und Schützener Straße (B 50)<br />

Die Vorsitzende Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel erteilt Frau Gemeinderätin<br />

Angela Fleischhacker das Wort. Diese erstattet folgenden<br />

Bericht<br />

Das Radfahrkonzept von <strong>Eisenstadt</strong> sieht zwischen <strong>dem</strong> Kreisverkehr<br />

Kasernenstraße/Georgistraße und der Neusiedler Straße einen Mehrzweckstreifen


98<br />

<strong>am</strong> östlichen Fahrbahnrand vor. Dieser Mehrzweckstreifen <strong>die</strong>nt <strong>dem</strong> Rad- und<br />

Fußgeherverkehr. Er soll in Form einer Abmarkierung auf <strong>dem</strong> bestehenden<br />

Asphaltband in einer Breite von ca. 1,50 m ausgeführt werden, unter Einhaltung einer<br />

4,50 m breiten Kernfahrbahn (= 2 Fahrspuren). Dies ist für eine zulässige<br />

Geschwindigkeit von 50 km/h plus den Mehrzweckstreifen ein ausreichender<br />

Querschnitt.<br />

Das Radroutenkonzept von <strong>Eisenstadt</strong> wird durch <strong>die</strong>se Maßnahme komplettiert und<br />

es wird ein Zus<strong>am</strong>menschluss der Gemeinde-Routen mit <strong>dem</strong> regionalen Radnetz<br />

vorgenommen.<br />

Die Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der Antrag<br />

einstimmig zum Beschluss erhoben wurde.<br />

5. Dr. Josef Marschall-Straße, 30 km/h Zone, Beratung und Beschlussfassung<br />

Die Vorsitzende Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel erteilt Frau Gemeinderätin<br />

Angela Fleischhacker das Wort. Diese erstattet folgenden<br />

Bericht<br />

In der Eichtalstraße, Parallelstraße zum Bründlfeldweg, besteht bereits eine 30 km/h<br />

Zone. Von der Eichtalstraße führt eine einzige Verbindungsstraße, <strong>die</strong> „Dr. Josef<br />

Marschall Straße“ zum Bründlfeldweg und weiter zum Hotterweg. In der „Dr. Josef<br />

Marschall Straße“ ist zwischen der Eichtalstraße und <strong>dem</strong> Bründlfeldweg bereits eine<br />

30 km/h Zone verordnet. Nun soll auch der 2. Teil der Marschall Straße als 30 km/h<br />

Zone verordnet werden. Mit <strong>die</strong>ser Maßnahme wird das Ziel erreicht, in einzelnen<br />

Straßenzügen eine einheitliche Verkehrsregelung hinsichtlich einer<br />

Geschwindigkeitsreduzierung zu erreichen. In Folge sollen <strong>die</strong>se Straßenzüge auch<br />

miteinander vernetzt werden.<br />

Somit stellt <strong>die</strong> Festsetzung einer 30 km/h Zone eine sinnvolle verkehrsplanerische<br />

Maßnahme in <strong>die</strong>sem Ortsbereich dar.<br />

Die Vorsitzende Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel erteilt Herrn Vizebürgermeister<br />

LAbg. Günter Kovacs das Wort. Dieser führt aus:<br />

„Frau Bürgermeister, hoher Gemeinderat!<br />

Wir haben in den letzten Jahren schon mehrmals Beschlüsse <strong>über</strong> 30 km/h Zonen in<br />

<strong>Eisenstadt</strong> gehabt. Wir haben im Ausschuss d<strong>am</strong>als besprochen, dass wir das in


99<br />

einem Ges<strong>am</strong>tkonzept machen wollen und nicht jedes Mal nur eine Straße. Warum<br />

gelingt uns das nicht?“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Es wird jetzt aber keine Gegenstimme gegen <strong>die</strong> 30 km/h geben? Gut, dann<br />

kommen wir zur Abstimmung.“<br />

Die Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der Antrag<br />

einstimmig zum Beschluss erhoben wurde.<br />

6. Teilungsplan Landesstraße B 52, Ruster Straße, Übertragung öffentliches<br />

Gut, Beratung und Beschlussfassung<br />

Die Vorsitzende Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel erteilt Frau Gemeinderätin<br />

Angela Fleischhacker das Wort. Diese erstattet folgenden<br />

Bericht<br />

Das Gst. Nr. 3156/2, EZ 3, öffentliches Gut Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> im Ausmaß von<br />

109m² soll auf Antrag des Amtes der Burgenländischen Landesregierung,<br />

Abt. 8 – Referat Vermessung, Herr FOI Herbert Kraischitz an das öffentliche Gut –<br />

Land Burgenland, Landesstraßenverwaltung, EZ 3519 <strong>über</strong>tragen werden. In der<br />

Vermessungsurkunde GZ 12743/07 ZT Büro DI Helmut Jobst, DI Markus Jobst,<br />

<strong>Eisenstadt</strong> vom 06.04.2011 ist <strong>die</strong> zu <strong>über</strong>tragende Fläche als Teilstück 4<br />

bezeichnet.<br />

Die B 52 wurde 2004 im Bereich Industriestraße / Eisbach durch <strong>die</strong><br />

Landesstraßenverwaltung mit Zustimmung und Beteiligung der Freistadt <strong>Eisenstadt</strong>,<br />

Beschluss des Gemeinderates vom 28.09.2004 umgebaut. Durch <strong>die</strong> Umgestaltung<br />

der Straßenanlage wurden <strong>die</strong> Industriestraße und <strong>die</strong> Eisbachstraße neu an <strong>die</strong><br />

B 52 angebunden. Notwendigerweise wurde dabei <strong>die</strong> Fahrbahn verbreitert und der<br />

bestehende Gehsteig verlegt.<br />

Die Parzelle Gst. Nr. 3156/2, EZ 3, öffentliches Gut Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> war vor den<br />

Baumaßnahmen eine Grünfläche/Böschung in der Erhaltung und Pflege durch <strong>die</strong><br />

Stadt. Dieses Grundstück wurde mit Kenntnisnahme der Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> in <strong>die</strong><br />

Verkehrsplanung einbezogen und für <strong>die</strong> Errichtung des Gehsteiges verwendet. Die<br />

künftige Pflege und Erhaltung der Fahrbahn, der Ampelanlage, der Gehsteige und<br />

der Grünflächen ist in einem Vertrag mit <strong>dem</strong> Land Burgenland geregelt.


100<br />

Durch <strong>die</strong> Übertragung der Fläche in das Öffentliche Gut - Land Burgenland,<br />

Landesstraßenverwaltung wird <strong>die</strong> Grundbuchordnung an den Bestand angepasst.<br />

Die Abtretung an das öffentliche Gut – Land Burgenland, Landesstraßenverwaltung,<br />

EZ 3519 erfolgt kostenlos.<br />

Die Übertragung der Grundfläche wird auf Kosten des Landes Burgenland<br />

durchgeführt.<br />

Der Ausschuss für Planung, Bau und Umweltschutz stellt an den Gemeinderat der<br />

Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> den Antrag, das Gst. Nr. 3156/2, EZ 3,<br />

öffentliches Gut Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> kostenfrei an das öffentliche Gut – Land<br />

Burgenland, Landesstraßenverwaltung abzutreten.<br />

BESCHLUSSANTRAG<br />

Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> beschließt das<br />

Gst. Nr. 3156/2, EZ. 3, KG. <strong>Eisenstadt</strong>, öffentliches Gut Freistadt <strong>Eisenstadt</strong><br />

kostenfrei an das öffentliche Gut – Land Burgenland, Landesstraßen-<br />

verwaltung abzutreten.<br />

Die Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der Antrag<br />

einstimmig zum Beschluss erhoben wurde.<br />

7. Sorger Hans Wolfgang und Elisabeth – Grundverkauf, Beratung und<br />

Beschlussfassung<br />

Die Vorsitzende Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel erteilt Herrn Stadtrat wHR<br />

Mag. Dr. Michael Freismuth das Wort. Dieser stellt folgenden<br />

BESCHLUSSANTRAG<br />

Die Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> verkauft das Grundstück Nr. 26/1 im Ausmaß von<br />

292 m², KG. Kleinhöflein, an <strong>die</strong> Ehegatten Hans Wolfgang und Elisabeth<br />

Sorger, Wiener Str. 122, 7000 <strong>Eisenstadt</strong>, um einen Kaufpreis von € 1,--.<br />

Die Ehegatten Sorger <strong>über</strong>nehmen <strong>die</strong> Belastung durch den vorhandenen<br />

Kanal ob den Grundstücken Nr. 25/1 und 25/2, EZ 29, KG Kleinhöflein und<br />

verpflichten sich, mit der Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> einen Dienstbarkeitsvertrag<br />

abzuschließen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Belassung und Wartung der Einbauten sicherstellen.


101<br />

Sämtliche mit <strong>die</strong>sem Verkauf in Zus<strong>am</strong>menhang stehenden Kosten gehen zu<br />

Lasten der Käufer.<br />

Durch <strong>die</strong>se Maßnahme werden <strong>die</strong> Wertgrenzen gem. § 85 des Eisenstädter<br />

Stadtrechtes nicht <strong>über</strong>schritten.<br />

Die Vorsitzende Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel erteilt Frau Gemeinderätin<br />

Mag. Yasmin Dragschitz das Wort. Diese führt aus:<br />

„Sehr geehrte Anwesende!<br />

Wir waren bei der letzten Gemeinderatssitzung sehr skeptisch, weil wir nicht genug<br />

Hintergrundinformation dazu hatten. Wir haben <strong>die</strong>se Hintergrundinformation bei der<br />

letzten Gemeinderatssitzung von Herrn Gemeinderat Weidinger bekommen und<br />

passierend darauf, werden wir heute auch zustimmen.“<br />

Die Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der Antrag<br />

einstimmig zum Beschluss erhoben wurde.<br />

8. Richtlinien für Förderung des Ankaufs von Elektrofahrzeugen und<br />

gasbetriebenen PKW’s, Beratung und Beschlussfassung<br />

Die Vorsitzende Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel erteilt Herrn Stadtrat wHR<br />

Mag. Dr. Michael Freismuth das Wort. Dieser stellt folgenden<br />

Bericht<br />

Um <strong>die</strong> Auszahlung der Förderungsbeiträge schneller und somit bürgernäher<br />

erledigen zu können, werden <strong>die</strong> Richtlinien für E-Bikes dahingehend geändert, dass<br />

eine positive Erledigung der Förderanträge durch das Land Burgenland nicht mehr<br />

notwendig ist.<br />

BESCHLUSSANTRAG<br />

Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> beschließt<br />

nachstehende Richtlinien für <strong>die</strong> Förderung des Ankaufs von<br />

Elektrofahrzeugen und gasbetriebenen PKW´s.


1. Förderungsziel<br />

102<br />

R I C H T L I N I E N<br />

Unterstützung von Privatpersonen im Interesse des Klima- und Umweltschutzes<br />

2. Förderungsanlass<br />

Ankauf von<br />

• Fahrräder mit einem Elektrohilfsantrieb<br />

• Elektro-Scooter für Pensionisten und gehbehinderte Personen<br />

• Elektro-Mopeds und Elektro-Motorräder<br />

• elektrisch betriebenen PKW´s<br />

• mit Erdgas oder mit Biogas betriebene PKW´s sowie<br />

der Umbau<br />

• von PKW´s auf vollelektrischen Betrieb und<br />

• von PKW´s auf Erdgas oder Biogas Betrieb<br />

3. Förderungsmaßnahme<br />

Unter Zugrundelegung der Förderungsrichtlinien des Landes Burgenland für<br />

Fahrzeuge mit Elektro-, Erdgas- oder Biogasantrieb können <strong>die</strong> unter Pkt. 3.1. sowie<br />

Pkt. 3.2. nachstehende Förderungen als Barzuschuss von max. 50 % der<br />

Landesförderung beantragt werden. Für Förderungen von Fahrräder mit<br />

Elektrohilfsantrieb (Pkt. 3.3) ist ein genehmigter Förderungsantrag des Landes Bgld.<br />

nicht notwendig.<br />

3.1. Elektromobilität max. Förderung<br />

- Elektro-Scooter für Pensionisten und gehbehinderte Personen € 100,--<br />

- Elektro-Mopeds und Elektro-Motorräder, Neuanschaffung € 150,--<br />

- PKW – Neuanschaffung oder Umbau auf vollelektrischen Betrieb € 375,--<br />

3.2. Gasbetriebene Fahrzeuge max. Förderung<br />

- Mit Erdgas oder mit Biogas betriebene PKW- Neuanschaffung<br />

oder Umbau auf Erdgas oder Biogas Betrieb € 375,--<br />

3.3. Fahrräder mit einem Elektrohilfsantrieb<br />

- Fahrräder mit einem Elektrohilfsantrieb, Neuanschaffung € 100,--


4. Förderungsvoraussetzungen<br />

103<br />

Genehmigter Förderungsantrag für Fahrzeuge mit Elektro-, Erdgas- oder<br />

Biogasantrieb und Auszahlungsbeleg der Förderung des Landes Burgenland. Bei<br />

einem Neuerwerb (Erstzulassung) von Fahrrädern mit Elektrohilfsantrieb ist kein<br />

genehmigter Förderungsantrag des Landes Burgenland notwendig. Pro Antragsteller<br />

kann nur ein Fahrzeug gefördert werden. Die Förderung gilt ausschließlich für<br />

Privatpersonen mit Eisenstädter Hauptwohnsitz.<br />

5. Erforderliche Unterlagen<br />

• Vollständig ausgefülltes Antragsformular<br />

• Genehmigter Förderungsantrag s<strong>am</strong>t Auszahlungsbeleg des Landes<br />

Burgenland für Fahrzeuge mit Elektro-, Erdgas- oder Biogasantrieb,<br />

ausgenommen sind Fahrräder mit Elektrohilfsantrieb.<br />

• Sal<strong>die</strong>rte Rechnung (Original) sowie Zahlungsbestätigung (Original) <strong>über</strong> den<br />

Ankauf eines Fahrrades mit Elektrohilfsantrieb.<br />

6. Rechtsanspruch<br />

Für <strong>die</strong> Förderung besteht kein Rechtsanspruch und werden nach Maßgabe der<br />

vorhandenen Mittel vergeben.<br />

Die Vorsitzende Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel erteilt Frau Gemeinderätin<br />

Mag. Yasmin Dragschitz das Wort. Diese führt aus:<br />

„Ich möchte nur darauf hinweisen, dass das ein Antrag der Grünen war und zwar<br />

deshalb, weil es bis jetzt eine sehr bürokratische Richtlinie gegeben hat. Es war eine<br />

Anschlussförderung an <strong>die</strong> Landesförderung und es ist im Land Burgenland sehr<br />

kompliziert und umständlich gemacht, d.h. man muss einen Einkommensnachweis<br />

etc. abgegeben. Wir wollten das Ganze vereinfachen und ein bisschen<br />

unbürokratischer machen. Wir haben das auf <strong>die</strong> Elektrofahrräder eingeschränkt, um<br />

d<strong>am</strong>it zu bezwecken, dass <strong>die</strong> Eisenstädterinnen und Eisenstädter mehr mit <strong>dem</strong><br />

Rad fahren. Das Kommentar, das <strong>Eisenstadt</strong> sehr hügelig wäre, fällt mit <strong>dem</strong><br />

Elektrofahrrädern jetzt ganz weg. Jeder, der sich ein Elektrofahrrad gekauft hat bzw.<br />

kauft, geht mit <strong>die</strong>sem Antrag zur Gemeinde und bekommt das Geld von der<br />

Gemeinde <strong>über</strong>wiesen. Das Ganze geht jetzt direkt, schnell, unbürokratisch und vor<br />

allem nicht <strong>über</strong> <strong>die</strong> Landesregierung. Dies gilt aber nur bei den Elektrofahrrädern,


104<br />

denn das E-Mobilitätsprojekt betrifft dann sehr wohl auch andere Elektrofahrzeuge<br />

und da funktioniert das Ganze mit der Anschlussförderung. Das sind so <strong>die</strong>se kleinen<br />

schnellen Projekte, wie ich sie mir vorstelle, wo man einfach Dinge vereinfachen<br />

kann, ohne großen Aufwand. Danke!“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Eine gute Arbeit für <strong>die</strong> Bürgerinnen und Bürger und auch für unser Klima.“<br />

Stadtrat Dipl.-Ing. Erwin Tinhof:<br />

„Frau Bürgermeister, hoher Gemeinderat!<br />

Wir haben auf schnellem Wege versucht, in jeder Hinsicht eine Lösung zu finden,<br />

nicht nur für <strong>die</strong> Fahrradfahrer sondern auch für <strong>die</strong> Bürgerinnen und Bürger. Ich<br />

glaube, dass mit <strong>dem</strong> E-Bike mit der Förderung von € 100,-- nicht ein Budgetrahmen<br />

gesprengt werden wird, den wir beschlossen haben. Wir werden versuchen allen, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> Förderung beantragt haben, rückwirkend mit 01. März 2011, <strong>die</strong> Förderung<br />

auszuzahlen. Das ist genau der Weg, den wir vor einigen Jahren begonnen haben zu<br />

gehen und mit der Modellregion E-Mobilität mit der wir im letzten Jahr ausgezeichnet<br />

wurden, einen Schritt weiter zu gehen. Wir können viel für das persönliche Klima<br />

beitragen sowie auch für das Klima der Stadt. Wir freuen uns sehr, dass <strong>Eisenstadt</strong><br />

in Zukunft mehr E-mobilisiert werden wird.“<br />

Die Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der Antrag<br />

einstimmig zum Beschluss erhoben wurde.<br />

9. Allfälliges<br />

Die Vorsitzende Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel erteilt Herrn Gemeinderat<br />

Günther Billes das Wort. Dieser führt aus:<br />

„Frau Bürgermeister!<br />

Wir werden immer wieder darauf angesprochen, wie es mit der Sauna im<br />

Allsportzentrum weitergehen wird. Wird es weiterhin im Allsportzentrum eine Sauna<br />

geben? Wenn ja, wird <strong>die</strong>se neu ausgeschrieben werden? Wenn sie ausgeschrieben<br />

wird, bis wann wird das geschehen oder wird sie von der Stadt selber betrieben<br />

werden? Wie geht es mit der Sauna weiter?“


Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

105<br />

„Die bisherige Betreiberin wird <strong>die</strong> Sauna nicht mehr führen, nach<strong>dem</strong> sie nach<br />

langen Jahren <strong>die</strong> Pension antreten wird. Es wird eine Sauna geben, wir sind jetzt<br />

mitten in der Ausschreibung für <strong>die</strong> Sanierung des Hallenbades. Ihr seid auch<br />

herzlich dazu eingeladen, euch da wieder zu informieren und ich hoffe, ihr findet<br />

auch Zeit dazu.“<br />

Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />

„Sehr geehrte Anwesende!<br />

Die OSG hat in der Bischof Stefan Laszlo-Straße neue Siedlungsbauten errichtet. In<br />

das neue Gebäude sind bereits Leute eingezogen und es gibt Gerüchte, dass der<br />

Turm, welcher noch nicht ganz fertig gestellt ist, weil noch <strong>die</strong> Fassade s<strong>am</strong>t<br />

Dämmung fehlt, den Baurichtlinien nicht entspricht. Von Seiten der OSG wird das<br />

anscheinend <strong>dem</strong>entiert. Wie sieht <strong>die</strong> Stadtgemeinde <strong>die</strong>se Angelegenheit, wurden<br />

hier tatsächlich Baurichtlinien nicht eingehalten und was ist hier los?“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Es gab eine genehmigte Baubewilligung, das oberste Stockwerk entsprach nicht<br />

<strong>die</strong>ser Bewilligung und wird jetzt von der OSG auf das bewilligte Bauwerk<br />

zurückgebaut. Warum <strong>die</strong> OSG sagt, dass das nicht stimmen würde, kann ich nicht<br />

nachvollziehen und das entspricht auch nicht den Tatsachen.“<br />

Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />

„Wie geht das jetzt weiter?“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Die OSG baut das zurück!“<br />

Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />

„Ist das fix?“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Ja, <strong>die</strong> OSG baut zurück!“<br />

Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />

„Ich habe vorige Woche nachgefragt und da war von einem Rückbau <strong>über</strong>haupt nicht<br />

<strong>die</strong> Rede.“


Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

106<br />

„Es gab einen Baustop und <strong>die</strong> OSG baut zurück!“<br />

Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />

„Die OSG hat gesagt, dass sie auf <strong>die</strong> neue Dämmung warten.“<br />

- Zwischenrufe –<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Jede Genossenschaft, egal welche, muss sich an <strong>die</strong> Baubewilligungen halten.“<br />

Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />

„Ist es schon öfters vorgekommen, dass sich Genossenschaften, egal welche, nicht<br />

an <strong>die</strong> Baurichtlinien halten? Wie wird in solchen Fällen von der Gemeinde her<br />

agiert.“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„In solchen Fällen gibt es einen Baustop und es hat Gespräche gegeben. Das Ganze<br />

entsprach nicht <strong>dem</strong> bewilligten Bauwerk, auch nicht den Richtlinien in der Gegend<br />

und jetzt wird zurückgebaut. Ja, es hat auch schon in anderen Teilen <strong>Eisenstadt</strong><br />

Baustops gegeben. Diese Baubewilligungen gelten für Private genauso wie für<br />

Genossenschaften.“<br />

Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />

„Welche Maßnahmen kann man <strong>über</strong>haupt setzen, d<strong>am</strong>it sich in Zukunft<br />

Genossenschaften an <strong>die</strong> Baurichtlinien auch halten. Es kann nicht sein, dass man<br />

den Genossenschaften dauernd auf <strong>die</strong> Finger klopfen muss. Gibt es hier eine<br />

Pönale oder wie schaut das aus? Den Genossenschaften kostet das auch jede<br />

Menge Geld, wenn sie zurückbauen müssen.“<br />

- Zwischenruf –<br />

Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />

„Ich habe schon gehört, dass sich Genossenschaften nicht an <strong>die</strong> Baurichtlinien<br />

halten. Wenn das öfters der Fall ist, sollte man sich als Gemeinde etwas <strong>über</strong>legen.<br />

Vielleicht kann man das auch im Bauausschuss diskutieren?


Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

107<br />

„In Zukunft wird sich das jede Genossenschaft gut <strong>über</strong>legen, nach<strong>dem</strong> das Ganze<br />

jetzt um einiges mehr kosten wird. Im Bauausschuss könnt ihr aber gerne dar<strong>über</strong><br />

reden!“<br />

Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />

„Ich bin leider nicht im Bauausschuss, vielleicht spricht der Bauausschuss trotz<strong>dem</strong><br />

dar<strong>über</strong>!“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

Ja, das werden <strong>die</strong> Mitglieder des Bauausschusses sicher sehr gerne machen!“<br />

Vizebürgermeister LAbg. Günter Kovacs:<br />

„Frau Bürgermeister, hoher Gemeinderat!<br />

Voriges Wochenende hat das Stadtfest stattgefunden, wir hatten ein bisschen Pech<br />

mit <strong>dem</strong> Wetter. Wir haben doch einen S<strong>am</strong>stag gehabt, an <strong>dem</strong> auch <strong>die</strong><br />

Ch<strong>am</strong>pions League im Fernsehen stattgefunden hat. Auch in der Cselley Mühle hat<br />

eine große Veranstaltung stattgefunden. Von wem wurde <strong>die</strong>ser Termin koordiniert,<br />

weil ich glaube, dass <strong>die</strong>ser Termin auch nicht optimal gewesen ist.“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Es ist so, dass sich bei uns im Bezirk sehr viel tut. Unser Termin für das Stadtfest<br />

stand schon lange fest. Nicht jeder ist Fußballfan und schaut <strong>die</strong> Ch<strong>am</strong>pions League<br />

und ich denke, dass das Wetter hier das wichtigste ist. Ich danke allen, <strong>die</strong> beim<br />

Stadtfest mitgearbeitet haben. Es war nicht einfach, <strong>am</strong> Donnerstag hieß es noch<br />

Sturmwarnung und Mörbisch wurde auch abgesagt. Es wurde hier wirklich mit viel<br />

Ruhe und Umsicht äußerst professionell gearbeitet. Gott sei Dank ist kein Sturm<br />

gekommen und auch das Unwetter blieb aus. Am Abend hat es dann geregnet,<br />

schade für alle Gruppen <strong>die</strong> aufgetreten wären.“<br />

Gemeinderat Elmar Benedek:<br />

„Wer hat das koordiniert?“


Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

108<br />

„Was heißt hier, wer das koordiniert hat? Unser Termin stand schon lange fest. Wir<br />

werden leider keine Termine finden, wo keine andere Veranstaltung stattfinden. Man<br />

kann nur schauen, dass wir mit unserem Progr<strong>am</strong>m <strong>die</strong> Menschen ansprechen.“<br />

Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />

„Das Wetter war auch ein Wahnsinn, keine Ahnung wer das koordiniert hat?<br />

Okay, anderes Thema. Ich habe <strong>am</strong> Wochenende gehört, dass es in der<br />

Kinderkrippe <strong>am</strong> Alois Schwarz-Platz derzeit keine freien Plätze gibt. Die<br />

Eisenstädterinnen und Eisenstädter sind nun gezwungen, ihre Kinder in <strong>die</strong><br />

Landeskinderkrippe in der Gölbeszeile zu geben und das hat einen entscheidenden<br />

Nachteil. Diese Eltern, <strong>die</strong> ihre Kinder nicht in der Eisenstädter Krippe unterbringen<br />

können, müssen <strong>die</strong>se hohen Beiträge zahlen, obwohl in <strong>Eisenstadt</strong> <strong>die</strong> Krippe gratis<br />

ist. Ist es wahr, dass es derzeit keine freien Kinderkrippenplätze gibt?“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Ja, es gibt <strong>am</strong> Schwarz-Platz im Moment keinen Kinderkrippenplatz. Wir können<br />

auch gerne eine weitere Gruppe aufmachen, aber solange in der Gölbeszeile Plätze<br />

frei sind ist es nicht sinnvoll. Die Eisenstädter bekommen vom Geld her <strong>die</strong>selbe<br />

Förderung, wie Kinder, <strong>die</strong> den Schwarz-Platz besuchen.“<br />

Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />

„Also doch!“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Ja, das wissen <strong>die</strong> Leute auch. Für Eisenstädter Kinder, egal ob sie im städtischen<br />

Kindergarten sind oder in der Gölbeszeile, es gelten <strong>die</strong>selben Regeln.“<br />

Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />

„Okay, danke! Wie hat sich <strong>die</strong> Tatsache, dass <strong>die</strong>se Kinderkrippenplätze jetzt gratis<br />

sind, auf <strong>die</strong> Anmeldezahlen ausgewirkt? Gibt es jetzt verstärkte Anmeldungen oder<br />

ist <strong>die</strong> Tendenz dazu gleichbleibend?“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Es gibt eine leichte Steigerung. Ich habe mich selbst bei den Gesprächen im Land<br />

d<strong>am</strong>als dafür eingesetzt, dass wir hier nicht nur den Kindergartenbesuch


109<br />

unterstützen, sondern auch <strong>die</strong> Kinderkrippe. Im ersten Teil wäre es vorgesehen<br />

gewesen, dass nur der Besuch des Kindergartens unterstützt wird und kostenlos ist<br />

und <strong>die</strong> Kinderkrippe voll bezahlt werden muss. Ich fand das den Eltern gegen<strong>über</strong><br />

ungerecht und gerade junge F<strong>am</strong>ilien werden da stark belastet und daher gibt es<br />

<strong>die</strong>se Regelung.“<br />

Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />

„Wir haben bei der Einführung der Gratiskinderkrippe auch angeregt, dass <strong>die</strong><br />

Vergabe nach gewissen Kriterien erfolgen soll. Menschen, <strong>die</strong> tatsächlich <strong>die</strong>sen<br />

Platz benötigen, wie zum Beispiel Alleinerziehende, sollten <strong>dem</strong>nach bevorzugt<br />

werden. Diese Menschen sind darauf angewiesen arbeiten zu gehen, während<br />

andere das nicht so brauchen werden. Nach <strong>die</strong>ser Reaktion zu urteilen, gibt es<br />

keine Kriterien. Diejenigen <strong>die</strong> es brauchen, weil sie arbeiten gehen müssen, sollen<br />

sehr wohl bevorzugt behandelt werden.“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Es ist schlicht und einfach so, dass wir <strong>die</strong> Kriterien der Wohnortnähe haben und<br />

dann erst das Kriterium Datum der Anmeldung. Wir haben bis jetzt immer noch<br />

geschaut, dass ein Kinderkrippenplatz zur Verfügung steht, entweder im städtischem<br />

oder in der Gölbeszeile. Wir arbeiten auch hier eng zus<strong>am</strong>men, finanziell macht es<br />

keinen Unterschied. Mir ist es wichtig, dass alleinerziehende Männer oder Frauen<br />

hier eine Unterstützung haben und auch <strong>die</strong> Möglichkeit für Ehepartner gegeben ist,<br />

das beide arbeiten gehen können.“<br />

Gemeinderat Otto Kropf:<br />

„Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin!<br />

Ich kann mich den Worten nur anschließen, <strong>die</strong> Mitarbeiter des Stadt<strong>am</strong>tes haben<br />

beim Stadtfest super Arbeit geleistet. Voriges Jahr hat man angeboten, <strong>die</strong><br />

Standmiete zu verkürzen. Wird es auch heuer wieder der Fall sein?“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Wir müssen uns zuerst <strong>die</strong> Abrechnung anschauen und uns auch ein neues System<br />

<strong>über</strong>legen. Diesmal war leider der Freitagabend verregnet und wenn wir wieder <strong>die</strong><br />

Standmiete kürzen, müssen wir uns irgendwann <strong>über</strong>legen, ob wir das Stadtfest in<br />

der Art weiter machen können. Wir sind gerade dabei, andere Möglichkeiten<br />

auszuarbeiten.“


Vizebürgermeister LAbg. Günter Kovacs:<br />

„Frau Bürgermeister, hoher Gemeinderat!<br />

110<br />

Die Stadtbezirksvorsteherin von St. Georgen, Heidi Hahnek<strong>am</strong>p, ist heute auch hier.<br />

Sie hat vor kurzem seitens der Stadtgemeinde einen Brief wegen eines<br />

Priesterjubiläums hinausgeschickt, es ging um eine S<strong>am</strong>mlung für einen Kelch.<br />

Wenn man mehrere 100 Briefe hinausschickt, dann wird man mit ca. € 400,-- oder<br />

€ 500,-- rechnen müssen. Ist das produktiv, wenn man das so angeht?“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Die Stadtbezirksvorsteherin hat einen Brief geschrieben, wo den Leute <strong>die</strong><br />

Möglichkeit gegeben worden ist, etwas zu spenden. Lieber Herr Vizebürgermeister,<br />

wenn du so <strong>die</strong> Frage stellst, dann können wir uns auch fragen, ob <strong>die</strong> Kosten dafür<br />

stehen, wenn du oder auch ich Gemeindebürgern zum Geburtstag gratulierst?“<br />

- Zwischenrufe -<br />

Gemeinderat Géza Molnár:<br />

„Frau Bürgermeister, hoher Gemeinderat!<br />

Es hätte natürlich was für sich, dass, wenn man schon gratuliert, man gemeins<strong>am</strong><br />

gratuliert. In der Sache in St. Georgen, halte ich <strong>die</strong> Frage des 2. Vizebürgermeisters<br />

für durchaus berechtigt. Das Motiv war sicherlich ein gutes, dass möchte ich auch<br />

gar nicht abstreiten. Ich stelle mich schon <strong>die</strong> Frage, für welche Institutionen oder<br />

Vereine Briefe mit Stadtwappen verschicken können. Wenn mein<br />

Musikvereinsobmann Geburtstag oder Jubiläum hat, kann ich auch nicht einfach<br />

hergehen und in ganz <strong>Eisenstadt</strong> Briefe ausschicken, in denen um Spenden<br />

aufgerufen wird. Ich halte das auch nicht für wirklich angebracht! Man kann so etwas<br />

auch im Pfarrblatt veröffentlichen. Die Briefe kann dann der Pfarrgemeinderat auch<br />

ausschicken oder man gibt solche Sachen in das Amtsblatt hinein. Ich nehme schon<br />

an, dass Herr Pfarrer weiß, dass er einen Kelch bekommen wird. Ich möchte nun zu<br />

den Festivitäten zurückkommen. Das nächste Fest rückt immer näher, das neue<br />

Weinfest in der Fußgängerzone. Wie läuft hier <strong>die</strong> Planung, wie schaut es mit der<br />

Gebarung aus, wie sehen <strong>die</strong> Einnahmen und Ausgaben aus, wie viele Aussteller<br />

haben sich mittlerweile angemeldet, gibt es einen Vergnügungspark oder nicht? Ich<br />

möchte hier einen Kurzbericht und ich hoffe, es kommt jetzt nicht <strong>die</strong> Antwort, dass<br />

das den Gemeinderat nichts angehen würde, weil es jetzt ein Verein macht.“


Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

111<br />

„Nach<strong>dem</strong> das ein Bündel von Fragen war, bekommt Herr Gemeinderat Molnár das<br />

schriftlich.“<br />

Gemeinderat Géza Molnár:<br />

„Wann ist <strong>die</strong> nächste Gemeinderatssitzung?“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Die nächste Sitzung ist für <strong>die</strong> erste Juliwoche geplant!“<br />

Gemeinderat Géza Molnár:<br />

„Dankeschön! Abschließend möchte ich noch zu den Worten, <strong>die</strong> da heute gefallen<br />

sind etwas sagen. Das Wort „Lüge“ soll hier nicht zum gewohnten Ton werden, denn<br />

wir können uns durchaus den neuen Begebenheiten anpassen.“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Wenn man sich manche Aussendungen anschaut, hätten wir da noch einiges<br />

aufzuholen. Jeder hier kann <strong>über</strong>zeugt sein. Ich bin normalerweise sehr ruhig und<br />

wenn solche Worte fallen, gibt es auch einen guten Grund dafür.“<br />

Gemeinderat Dipl.-Ing. Andreas Krojer:<br />

„Sehr geehrte Anwesende!<br />

Es freut mich sehr, dass sich auch andere Parteien <strong>über</strong> das Thema Osterwiese<br />

Gedanken gemacht haben. Die SPÖ möchte dort einen Busbahnhof hin haben. Die<br />

ÖVP wiederum meint, dass dort ein großer Parkplatz hinkommen soll. Nach<strong>dem</strong> der<br />

Vertrag mit der Firma APCOA ausgelaufen ist, soll dort ein großer Kurzparkplatz<br />

hinkommen. Ist das <strong>die</strong> offizielle Planung der Stadt?“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Wir müssen uns zuerst anschauen, wo der Eingangsbereich des Gymnasiums sein<br />

wird. In <strong>die</strong>sem Bereich wird Sicherheit eine große Rolle spielen, daher bin ich von<br />

einem Busbahnhof nicht so angetan. Es wird <strong>über</strong>prüft und <strong>die</strong>se Problematik<br />

Osterwiese behalten wir im Auge.“<br />

Gemeinderat Dipl.-Ing. Andreas Krojer:<br />

„Das heißt, es ist noch eine andere Nutzung als nur Parken angedacht!“


Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

112<br />

„Es gibt einige Nutzungsmöglichkeiten, <strong>die</strong> hier in Frage kommen können. Man kann<br />

es bebauen, man muss darauf schauen, wo <strong>die</strong> nächstgrößere Grünfläche ist, in<br />

welcher Entfernung usw. Man wird sich das ganz genau anschauen und Anregungen<br />

sind hier gerne willkommen.“<br />

Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />

„Ich möchte nur daran erinnern, dass wir in der vorletzten Sitzung eine Anfrage<br />

bezüglich der Ausschusssitzungen gestellt haben, wie häufig <strong>die</strong> stattfinden und was<br />

<strong>die</strong> Ausschussvorsitzenden an Aufwandsentschädigung bekommen. Wir haben dann<br />

einen Brief bekommen, jedoch sind da <strong>die</strong> Stadtbezirksausschüsse nicht<br />

draufgestanden. Mir wurde dann gesagt, dass das fehlen würde und mir das in<br />

<strong>die</strong>ser Sitzung nachgereicht wird.“<br />

Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel:<br />

„Herr Magistratsdirektor, wo ist der Zettel mit den Stadtbezirksausschüssen? Okay,<br />

dass ist schon längst vorbereitet. Frau Gemeinderätin Dragschitz, bitte den Zettel in<br />

der Magistratsdirektion abholen!“<br />

Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />

„Danke!“<br />

In Ermangelung weiterer Tagesordnungspunkte schließt <strong>die</strong> Vorsitzende <strong>die</strong> Sitzung<br />

des Gemeinderates um 20:09 Uhr.<br />

Der Schriftführer: Die Vorsitzende:<br />

Die Beglaubiger:

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