Kaderlohndiskrepanz zwischen Privatwirtschaft und ... - Org-Portal.org
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Handlungsempfehlungen 34<br />
aussagefähige <strong>und</strong> gültige Resultate erbringen kann, wenn sie auf Gr<strong>und</strong> von objektivierten<br />
Grössen erfolgt (vgl. Schedler 1993: 54). Die Leistungsbemessung würde<br />
unter dem neuen Lohnsystem enorm an Bedeutung gewinnen, da der Lohn viel stärker<br />
von dieser abhängig ist. Die aktuelle Form der Leistungsbemessung mag der Anforderung<br />
der objektivierten Grössen nicht zu genügen. Hier muss die Verwaltung<br />
weitere Formen der individuellen wie auch der kollektiven Leistungsbemessung suchen,<br />
damit die Leistungsbemessung weniger subjektiv erfolgt. Dabei sollte insbesondere<br />
bei der Entlöhnung des Top-Kaders wie bspw. Amtsvorsteher oder Abteilungsleiter<br />
der Erfolg der gesamten Verwaltungseinheit resp. Abteilung berücksichtigt<br />
werden können (vgl. Kappel/Uschatz 1992: 62 ff.). Das Neue Rechnungsmodell beim<br />
B<strong>und</strong> (NRM) kann mit verbesserten Finanzkennzahlen (vgl. Eidgenössische Finanzverwaltung<br />
EFV 2006) eine sinnvolle Gr<strong>und</strong>lage für diese Bemessung bilden, wobei<br />
die Ergänzung mit weiteren nicht-finanziellen Kennzahlen im Sinne eines Balanced-<br />
Score-Card-Ansatzes sinnvoll scheint. Die konkrete Ausgestaltung der Bemessungsgr<strong>und</strong>lagen<br />
für den leistungsabhängigen Lohnanteil wird für die Verantwortlichen eine<br />
der grossen Herausforderungen sein, welche mit der Einführung des neuen Lohnsystems<br />
einhergeht.<br />
Kollektive Anreize eignen sich besonders, wenn auch das Ergebnis der geleisteten<br />
Arbeit kollektiver Natur ist: „They stress the need for co-operative working, and harness<br />
peermotivation. They avoid the problem of sometimes individious interpersonal<br />
comparisons that line managers find difficult to make, and find the consequences<br />
even more difficult to live with. They can also enable management to place more focus<br />
on objective indicators, which are easier to measure and rely less on personal<br />
judgement” (OECD 2005: 66). Das Problem der fehlenden kollektiven Anreiz- <strong>und</strong><br />
Belohnungsmöglichkeiten wurde auch von einem interviewten Kadermitarbeitenden<br />
des B<strong>und</strong>es angesprochen: „Bei sektionsübergreifenden Projekten können gute Leistungen<br />
nicht honoriert werden, weil […] Belohnungen in den Sektionen vergeben<br />
werden. Gute Leistungen werden nicht belohnt <strong>und</strong> Leute mit durchschnittlichen Leistungen<br />
werden nicht motiviert mehr zu leisten“ (V.D. 2006). Auch bei Sektionsübergreifenden<br />
Projekten, sollte es möglich sein, Gruppenmitglieder anhand der Gruppenleistung<br />
zu belohnen. Es geht jedoch nicht darum, einen Wandel vom individuellen<br />
zum kollektiven Anreizsystem vorzunehmen, sondern um die Implementierung<br />
von individuell-kollektiv-kombinierten Anreizsystemen (vgl. Mellenberger 2004: 127).