Kaderlohndiskrepanz zwischen Privatwirtschaft und ... - Org-Portal.org

Handlungsempfehlungen 31
Lohnsystems lediglich einen Rahmen zur Ausgestaltung eines konkreten Lohn- resp.
Anreizsystems vor. Welche Möglichkeiten und Formen bestehen, um ein umfassendes
Anreizsystem auszugestalten und was die Bundesverwaltung bei der Einführung
des neuen leistungsorientierten Lohnsystems beachten sollte, beschreiben die folgenden
Abschnitte dieses Kapitels.
6.2 Ziele und Anforderungen an ein Anreizsystem
Dieser Abschnitt zeigt auf, welche Ziele grundsätzlich mit einem Anreizsystem verfolgt
werden und welche Anforderungen ein Anreizsystem in der öffentlichen Verwaltung
erfüllen muss, damit diese Ziele erreicht werden.
6.2.1 Ziele von Anreizsystemen
Welche Ziele grundsätzlich mit einem Anreizsystem verfolgt werden, ist nach Schedler
(1993: 89 ff.) wie folgt zusammengefasst:
• Verhaltenssteuerung: Positive Beeinflussung des Leistungsverhaltens und der
Leistungsbereitschaft;
• Vermeidung von Ausfällen im Humankapital: Verringerung von Absentismus
und Fluktuation;
• Steigerung der Leistungsmotivation: Das Wohlbefinden der Mitarbeitenden
sollte der Verwaltung ebenso von Interesse sein wie die Leistungserstellung.
Diese Auflistung zeigt, dass ein funktionierendes Anreizsystem einen Grossteil der in
Kapitel 5 beschriebenen Auswirkungen der Lohndiskrepanz reduzieren kann. Doch
welche Eigenschaften benötigt ein Anreizsystem, damit es seine Wirkung entfalten
kann?
6.2.2 Anforderungen an ein Anreizssystem
In Anlehnung an Baumgartner (1992: 135) stellt Schedler (1993: 98) einen Anforderungskatalog
für Anreizsysteme in der öffentlichen Verwaltung auf:
1. Erfolgs- und Leistungsbezogenheit: Berücksichtigung der individuellen Leistung
des Beamten (Leistungsbezogenheit) sowie der Einheit, welcher der Beamte
angehört (Erfolgsbezogenheit);