Kaderlohndiskrepanz zwischen Privatwirtschaft und ... - Org-Portal.org
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Handlungsempfehlungen 29<br />
6 Handlungsempfehlungen<br />
Bevor Handlungsempfehlungen auf Gr<strong>und</strong> der oben eruierten Auswirkungen der<br />
Lohnunterschiede <strong>zwischen</strong> B<strong>und</strong>esverwaltung <strong>und</strong> <strong>Privatwirtschaft</strong> abgegeben werden,<br />
werden die neuesten Pläne des EFD <strong>und</strong> des EPA zur Veränderung des aktuellen<br />
Entlöhnungssystems v<strong>org</strong>estellt. Diese werden anschliessend bei der Abgabe der<br />
Handlungsempfehlungen berücksichtigt.<br />
6.1 Pläne zur Ausgestaltung eines neuen Lohnsystems<br />
Im Rahmen der aktuellen Verwaltungsreform entwirft das EPA zurzeit Pläne zur Ausgestaltung<br />
eines neuen Lohnsystems. Gr<strong>und</strong>sätzlich soll das Salärwesen aufgelockert<br />
<strong>und</strong> mit Bonuszahlungen leistungsorientierter gestaltet werden (vgl. Fontana<br />
2006). Dazu sollen die bisher 38 Lohnklassen durch 18 Lohnbänder ersetzt werden.<br />
Diesen Lohnbändern werden Referenzfunktionen zugewiesen <strong>und</strong> dienen als Gerüst<br />
zur Lohnfestlegung, indem für jedes Lohnband ein Durchschnittswert (Median) ermittelt<br />
wird. Dieser Wert entspricht dem in der <strong>Privatwirtschaft</strong> für eine vergleichbare<br />
Aufgabe bezahlten Salär (vgl. Terribilini 2006; Fontana 2006). Dieser Funktionsvergleich<br />
wird mittels strata, einer Funktionsbewertungsmethode von PwC, v<strong>org</strong>enommen.<br />
Die Lohnentwicklung innerhalb des Lohnbandes soll frei von jeglichen Automatismen<br />
sein, sodass kein Anspruch mehr auf einen automatischen Anstieg des Salärs<br />
besteht (vgl. Terribilini 2006; Fontana 2006). Die direkten Linienv<strong>org</strong>esetzten erhalten<br />
im neuen Lohnsystem mehr Handlungsspielräume: Sie sind für die Zuweisung<br />
zum Lohnband, die Art der Leistungsbemessung <strong>und</strong> innerhalb des v<strong>org</strong>egebenen<br />
Rahmens für die Höhe der Boni verantwortlich (vgl. Terribilini 2006). Es werden variable<br />
Lohnbestandteile bis 10 Prozent für untere Chargen, bis zu 20 Prozent für mittlere<br />
<strong>und</strong> höhere Kader <strong>und</strong> bis zu 30 Prozent für Topkader ermöglicht (vgl. Terribilini<br />
2006; Fontana 2006). Die Finanzierung der variablen Lohnanteile der Kaderangestellten<br />
erfolgt durch die Streichung von heutigen Leistungen wie der Arbeitsmarktzulage<br />
oder der Einsatzprämie, den frei werdenden Geldern durch den Wegfall des automatischen<br />
Lohnanstiegs sowie einer leichten Anhebung der gesamten Lohnsumme<br />
der B<strong>und</strong>esangestellten (vgl. Fontana 2006).<br />
Die beschriebenen Vorschläge zur Ausgestaltung des neuen Lohnsystems werden<br />
Ende November 2006 vom zuständigen B<strong>und</strong>esratsausschuss – das sind Hans-<br />
Rudolf Merz, Micheline Calmy-Rey <strong>und</strong> Christoph Blocher – diskutiert <strong>und</strong> es wird ein