Kaderlohndiskrepanz zwischen Privatwirtschaft und ... - Org-Portal.org
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Mögliche Auswirkungen für die Personalerhaltung des B<strong>und</strong>es 25<br />
5.2.2 Auswirkungen auf die Fluktuation<br />
Die Fluktuation wird in dieser Arbeit als „echte Austritte“ aus der <strong>Org</strong>anisationseinheit<br />
verstanden, die infolge der Auflösung des Arbeitsverhältnisses durch den Arbeitnehmer<br />
entstehen (vgl. Nieder 1991: 1054). Ein allfälliger negativer Einfluss der Lohndiskrepanz<br />
auf die Fluktuation ist demnach als Erhöhung der Fluktuationsrate zu verstehen,<br />
d. h. als Zunahme der echten Austritte aus der Verwaltungseinheit innerhalb<br />
eines gewissen Zeitraums. Die Konsequenzen einer hohen Fluktuation der <strong>Org</strong>anisation<br />
sind einerseits direkter Natur in Form von Leistungsreduktion <strong>und</strong> Kostenerhöhung<br />
<strong>und</strong> andererseits indirekter Natur, d. h. die so genannten „psychologischen<br />
Kosten der Fluktuation“ (vgl. Nieder 1991: 1055).<br />
Nach Nieder (1991: 1059 f.) ist es die Aufgabe des Managements über ein Anreizsystem,<br />
zu welchem auch die Entlöhnung gehört (vgl. Kap. 2.2), die Mitarbeitenden<br />
zur Anwesenheit <strong>und</strong> zum Behalten des Arbeitsplatzes zu bewegen.<br />
Schanz (1991: 8 ff.) sieht die Ursache von Fluktuationsentscheiden in vielen Fällen<br />
bei Schwachstellen im <strong>org</strong>anisationalen Anreizsystem. Dieselbe Ursache findet man<br />
meist auch bei den Fehlzeiten. Schanz (1991: 10) merkt an, dass Fluktuation nicht<br />
nur negativ für die Unternehmung sein muss. Entscheidend dabei sei, welche Mitarbeitenden<br />
die Unternehmung verlassen wollen. Vielfach würden jedoch gerade jene<br />
Mitarbeitenden flukturieren, an deren langfristiger Bindung Interesse bestehen würde,<br />
da ihre Leistungsbeiträge den <strong>org</strong>anisatorischen Erwartungen entsprechen.<br />
Wie bei der Leistungsmotivation kann auch bei der Fluktuation mit der Gleichgewichtstheorie<br />
argumentiert werden: „Sind aber „inputs“ <strong>und</strong> „outputs“ nicht gleich,<br />
werden Arbeitnehmer dieses Mangelgefühl dadurch zu kompensieren versuchen,<br />
dass sie die <strong>Org</strong>anisation verlassen […]“ (Ridder 2005: 272). D. h. sind die Gegenleistungen<br />
für geleistete Arbeit zu klein, muss mit Abgängen gerechnet werden.<br />
AT 4 : Der tiefere Lohn <strong>und</strong> der geringere variable Lohnanteil bei den sehr gut qualifizierten<br />
Mitarbeitenden <strong>und</strong> Kaderangestellten des B<strong>und</strong>es führen bei dieser Personengruppe<br />
zu einer höheren Fluktuation.<br />
Die befragten Kaderangestellten denken nicht über einen Jobwechsel nach. Alle Befragten<br />
sind mit ihrer Stelle zufrieden <strong>und</strong> sehen keinen Gr<strong>und</strong> sich nach einem anderen<br />
Job umzusehen, auch wenn die Löhne nicht auf einem Top-Niveau sind (vgl.