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Kaderlohndiskrepanz zwischen Privatwirtschaft und ... - Org-Portal.org

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Mögliche Auswirkungen für die Personalerhaltung des B<strong>und</strong>es 21<br />

In der Zweifaktoren-Theorie von Herzberg, welche eigentlich ein Erklärungsansatz<br />

der Arbeitzufriedenheit ist, aber in der Literatur oft als Motivationstheorie aufgeführt<br />

wird (vgl. Berthel/Becker 2003: 25), wird <strong>zwischen</strong> „Motivatoren“, d. h. Faktoren, die<br />

zu hoher Arbeitszufriedenheit führen können, <strong>und</strong> „Hygienefaktoren“, welche Arbeitszufriedenheit<br />

verhindern können, unterschieden (vgl. Herzberg/Mausner/Bloch Snyderman<br />

1959: 113 ff.). Der Lohn wird primär als „Hygienefaktor“ gesehen: Wenn das<br />

Lohnsystem der Unternehmung als unfair empf<strong>und</strong>en wird, führt dies zu Unzufriedenheit.<br />

Wird der Lohn jedoch als „recognition“, sprich Anerkennung der Leistung<br />

empf<strong>und</strong>en, kann Lohn auch als „Motivator“ gesehen werden, welcher zu Zufriedenheit<br />

führt (vgl. Herzberg/Mausner/Bloch Snyderman 1959: 82 f.).<br />

Die Erhebung 2005 beim B<strong>und</strong>espersonal hat festgestellt, dass sich die Arbeitszufriedenheit<br />

verschlechtert hat <strong>und</strong> die Resignation angestiegen ist (vgl. Eidgenössisches<br />

Personalamt EPA 2006: 3). Die Ursachen liegen einerseits bei externen Faktoren<br />

wie der mangelnden Wertschätzung des B<strong>und</strong>espersonals durch die Öffentlichkeit,<br />

den B<strong>und</strong>esrat <strong>und</strong> dem Parlament. Weiter werden die Mehrbelastung, welche<br />

durch die Sparmassnahmen ausgelöst wird, sowie die Verunsicherung <strong>und</strong> Angst vor<br />

Arbeitsplatzverlust als externe Ursachen angegeben(vgl. Eidgenössisches Personalamt<br />

2006: 3 f.). Andererseits werden interne Ursachen wie die mangelhafte Führung,<br />

fehlende berufliche Perspektiven, nicht ausreichende Information <strong>und</strong> Kommunikation,<br />

Verunsicherung durch Re<strong>org</strong>anisationen, Mehrbelastung durch den Personalabbau<br />

<strong>und</strong> die generellen Arbeitsbedingungen als Gründe für die Verschlechterung der<br />

Arbeitszufriedenheit angegeben (vgl. Eidgenössisches Personalamt 2006: 4 f.).<br />

Inwiefern sind die vorherrschende <strong>Kaderlohndiskrepanz</strong> <strong>und</strong> das aktuelle Entlöhnungssystem<br />

Ursache für die oben beschriebene Verschlechterung der Arbeitszufriedenheit?<br />

Die Wertschätzung des Personals durch B<strong>und</strong>esrat <strong>und</strong> Parlament sowie<br />

der Öffentlichkeit kann kaum durch das Entlöhnungssystem verändert werden.<br />

Hier müssen die Politiker, wie in der Ursachen- <strong>und</strong> Massnahmenanalyse des Eidgenössischen<br />

Personalamts EPA (2006: 4) aufgeführt, ihre Anerkennung gegenüber<br />

dem B<strong>und</strong>espersonal vermehrt zum Ausdruck bringen. Aber auch das Entlöhnungssystem<br />

kann einen Beitrag zur Wertschätzung des Personals leisten: Leistungsabhängige<br />

Lohnanteile wirken nicht nur durch extrinsische Belohnung motivierend resp.<br />

befriedigend, sondern auch als intrinsischer Anreiz, da gute Leistungen anerkannt<br />

werden (OECD 2005: 12). Mit anderen Worten, mehr Lohn <strong>und</strong> mehr variabler Lohn-

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