Kaderlohndiskrepanz zwischen Privatwirtschaft und ... - Org-Portal.org

Aktuelles Entlöhnungssystem beim Bund 13
„Das Prämiensystem des Bundes macht einen sehr geringen Teil des Lohnes aus. In
diesem Umfang ist die Wirkung der Prämie äusserst fraglich und hat nur symbolischen
Charakter. Ich würde so lieber keine Prämien vergeben. Als Vorgesetzter hätte
ich gerne mehr Spielraum bei der Gestaltung von Prämien. Ich bin mir aber auch
bewusst, dass beim Bund das Gleichbehandlungsdenken stark verwurzelt ist und es
Teil der Kultur der Bundesangestellten ist. Das Prämiensystem baut auf dem gegenteiligen
Gedanken, der (leistungs-)gerechten Entlöhnung, auf. Deshalb braucht es
nicht nur die Führungskräfte, sondern auch das Umfeld, das den Kulturwandel mitmachen
will, damit ein Prämiensystem seine Wirkung entfalten kann“ (V.D. 2006).
„Prämien sind für mich persönlich eher eine Belastung, insbesondere bei der Vergabe
von Prämien als Sektionschef. In der heutigen Form sind sie nicht nützlich, da sie
einerseits zu klein und andererseits trotzdem gross genug sind, um Missgunst zwischen
den Mitarbeitern zu erwecken“ (A.R. 2006).
Stärken
• Setzte ein Zeichen der Veränderung
• Ermöglicht offene Diskussionen
• Fördert ergebnisorientiertes Arbeiten
• Belebt die Kommunikation
Schwächen
• Beschränkter finanzieller Handlungsspielraum
bei der Vergabe von Prämien
• Vernachlässigbarer Einfluss auf den
Gesamtlohn
• Kaum Lohnnebenleistungen (Fringe
Benefits)
• Kopplung an Gauss-Verteilung
• Hang zur Prämiennivellierung durch
Gleichbewertung der Mitarbeitenden
(kulturelle Barriere)
Tabelle 3: Stärken und Schwächen des aktuellen Entlöhnungssystems (eigene Tabelle)
Weiter wurde am Entlöhnungssystem bemängelt, dass kaum Lohnnebenleistungen
resp. Fringe Benefits angeboten werden (vgl. A.R. 2006). Solche Lohnnebenleistungen
würden jedoch zu einer Attraktivitätssteigerung des Arbeitsplatzes führen (vgl. V.
D. 2006). Überraschend war zudem, dass in einigen Abteilungen keine Prämien an
Kadermitarbeiter ausgerichtet werden, da die Abteilungsleitung der Ansicht ist, dass
das zur Verfügung stehende Budget schon klein genug und der Lohn der Kadermitarbeiter
schon hoch genug ist (vgl. V.D. 2006). Generell waren sich alle drei Inter-