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Fensterbankblues<br />

Wenn Asseln essengehen<br />

THOMAS SEIDL h<strong>at</strong> seine <strong>Orchideen</strong> noch immer im Garten und trifft dort auf so mach ungebetene<br />

„<strong>Orchideen</strong>freundin“.<br />

Als ich in der letzten <strong>Ausgabe</strong> des OK über die Futterangebot wie im Garten. Als ich dort eines<br />

Begegnung meiner im Moment noch immer nicht Tages bei einer genaueren Inspektion meiner aufgebundenen<br />

Pflanzen, die nordseitig an einem<br />

wieder auf der Fensterbank, sondern im Garten<br />

befindlichen <strong>Orchideen</strong> berichtete, habe ich es Metallgitter in Augenhöhe an der Wand hängen,<br />

wahrscheinlich heraufbeschworen. Es gibt eben nie die erste fehlende Wurzelspitze entdeckte, fiel mein<br />

nur eine Plage – von sieben Plagen wird man heimgesucht!<br />

Nein, es regnete weder Feuer noch rer Betrachtung fehlten aber bei sämtlichen<br />

Verdacht n<strong>at</strong>ürlich auf eine Schnecke. Bei genaue-<br />

Frösche, das Wasser in der Regentonne färbte sich Pflanzen die grünen Wachstumsspitzen der Wurzeln<br />

nicht blutrot und die paar Heuschrecken im Garten – fein säuberlich abgeknabbert und weit und breit<br />

können auch keinen erschrecken. Plage Nummer kein Schneckenschleim. Erst als ich die Korkunterlagen<br />

genauer unter die Lupe nahm, fand ich sie in<br />

zwei sind die Asseln.<br />

Asseln sind eigentlich wirklich nützlich. Sie den Ritzen sitzen. Die Kellerasseln h<strong>at</strong>ten eine<br />

ernähren sich vor allem von zerfallendem pflanzlichem<br />

M<strong>at</strong>erial, vor allem von Falllaub und Holz,<br />

gekommen. Bis zu 20 gut gelaunte<br />

Party gefeiert und waren zu hunderten<br />

fressen jedoch auch Algen, Pilze oder tote<br />

Partygäste entfernte ich in den nächsten<br />

Stunden von einem Rindenstück,<br />

Insekten. Sie haben also große ökologische<br />

Bedeutung bei der Zersetzung und<br />

die offensichtlich kein Problem h<strong>at</strong>ten,<br />

die Wand hoch und über das<br />

Humusbildung. Deshalb stören sie mich<br />

auch nicht, wenn sie zu hunderten auf<br />

Metallgitter ihre Weidegründe zu<br />

dem Kompost sitzen oder auch im restlichen<br />

Garten. Meist sieht man sie sowie-<br />

n<strong>at</strong>ürliche Umgebung und<br />

erreichen. Feuchte Rinde ist ihre<br />

so nicht, denn Asseln sind in der Regel<br />

Wurzelspitzen von <strong>Orchideen</strong><br />

nachts aktiv, nachdem sie es feucht<br />

scheinbar eine besondere<br />

brauchen. Als einzige dauerhaft am<br />

Delik<strong>at</strong>esse, für die es sich lohnt,<br />

Land lebende Krebstiere haben Asseln<br />

sehr weit zu krabbeln – aber ein<br />

nämlich noch immer Kiemen, die<br />

ziemlicher Rückschlag für meine<br />

nicht austrocknen sollten.<br />

Pflanzen.<br />

Manche Arten wie die Kellerassel,<br />

Was Kellerasseln noch mehr<br />

die bei mir im Garten wohnt,<br />

lieben, als exotisch essen zu<br />

haben sich schon soweit ans<br />

gehen, ist aber die gute alte<br />

Landleben angepasst, dass sie zusätzlich auch<br />

Hausmannskost. Und so bin ich sie dann<br />

Atmungsorgane für die Luft<strong>at</strong>mung gebildet haben auch wieder losgeworden. Als erstes machte ich alle<br />

und so auch in trockener Umgebung länger überleben<br />

können.<br />

unpassierbar und hängte dann für die unentdeckten<br />

Zugänge zum <strong>Orchideen</strong>gitter mit Baumleim<br />

Das eigentliche Problem mit den Asseln ist aber, Asseln Töpfe mit feuchter Rinde und<br />

dass sie hin und wieder auch gerne mal exotisch Erdäpfelhälften auf. Das ist nämlich der Kellerassel<br />

essen gehen. So wie wir uns hin und wieder fein absolutes Lieblingsgericht. Und nachdem alle<br />

herausputzen, um zum Beispiel in ein japanisches Erdäpfelköder jeden Tag kontrolliert und die<br />

Restaurant zu gehen, besuchen die Kellerasseln hin Asseln zurück auf den Kompost befördert waren,<br />

und wieder eine japanische Orchidee und verspeisen<br />

mit Genuss deren Wurzelspitzen. Ich h<strong>at</strong>te bei Zeit, neue Wurzeln zu treiben, bevor sie im Herbst<br />

haben die <strong>Orchideen</strong> jetzt noch ein paar Wochen<br />

getopften <strong>Orchideen</strong> schon früher auf der<br />

zurück auf die Fensterbank müssen. Wer dort übrigens<br />

lieber kurzen Prozess mit den Krabbeltieren<br />

Fensterbank hin und wieder Probleme mit Asseln,<br />

die in neu gekauften Pflanzen anreisten und lange machen will: Für einen Happen Schneckenkorn<br />

unentdeckt ihr Unwesen trieben. Aber im Zimmer (das für Igel ungiftige n<strong>at</strong>ürlich!) könnten Asseln<br />

Terrarien gibt es für mit Asseln kleinen auch <strong>Orchideen</strong>, nicht so viel zu altern<strong>at</strong>ives Verfügung gestellt sterben von – und der sie Firma tun Fritzl es t<strong>at</strong>sächlich. (www.terrariendesign.<strong>at</strong>)<br />

❍<br />

18<br />

Foto: Bearbeitet von wikipe-

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