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Der Mond<br />

und die<br />

<strong>Orchideen</strong><br />

DANIELA ROTT h<strong>at</strong> wieder<br />

die wichtigsten Termine des<br />

Mondkalenders zusammengestellt.<br />

Schädlinge sind jedem Pflanzenliebhaber<br />

ein Dorn im Auge. Von<br />

heute auf morgen sind sie plötzlich<br />

da, bleiben aber länger als uns lieb<br />

ist. Mit chemischen Keulen rücken<br />

wir ihnen zuleibe, und trotzdem<br />

werden sie resistent.<br />

Auch hier kann der Mond helfen.<br />

Schädlingsbekämpfungen sollen<br />

– soweit dies der Befall zulässt<br />

– am besten bei abnehmendem<br />

Mond durchgeführt werden. Und<br />

wieder sind die Bl<strong>at</strong>ttage (für Bl<strong>at</strong>tschädlinge)<br />

bzw. Wurzeltage (für<br />

die Erdbewohner) der richtige<br />

Zeitpunkt. Meist nützen zwei Anwendungen<br />

hintereinander, um sie<br />

aus unseren Kulturen zu vertreiben.<br />

Ich persönlich verwende auch<br />

soweit es möglich ist „biologische“<br />

Mittel wie Neemöl (oder<br />

aufbereiteten Neemschrot), Mittel<br />

auf Sojabasis, die auch bei Schildund<br />

Wollläusen gute Erfolge bringen.<br />

Es gibt aber auch andere<br />

„n<strong>at</strong>ürliche“ Mittelchen wie<br />

Knoblauchbrühe oder Brennesselsud,<br />

deren Anwendung jedoch<br />

aufgrund der Geruchsbelästigung<br />

meist den Gartenbesitzern vorbehalten<br />

bleibt.<br />

Umtopftage für September und<br />

Oktober 2005:<br />

4.+5.9., 1.+2.10. (ab jetzt im<br />

abnehmenden Mond...)<br />

Düngetage September und<br />

Oktober 2005:<br />

21.+22.9., 26.+27.9., 1.+2.10.,<br />

18.-20.10., 23.+24.10., 28.+29.10.<br />

Fensterbankblues:<br />

Politik der verbrannten Wurzel<br />

Davor sollte man wirklich Angst haben: Verfaulen bei<br />

lebendigem Leib. Vorausgesetzt man ist Wurzel einer<br />

Fensterbankorchidee. Doch obwohl Fäulnis sicher die<br />

Hauptverantwortung für das Dahinscheiden der<br />

meisten Wurzeln trägt, werden <strong>diese</strong> auch von<br />

einem anderen Übel bedroht: Dem Verbrennen.<br />

THOMAS SEIDL h<strong>at</strong> da so seine Erfahrungen.<br />

Ich spreche hier nicht vom kleinen Buschbrand auf der<br />

Fensterbank. Unter „Verbrennen“ bezeichnet man die Schädigung<br />

von Wurzeln durch eine zu hohe Salzkonzentr<strong>at</strong>ion. Zugeführte<br />

Düngesalze, aber auch zu hartes Wasser führt zu <strong>diese</strong>r<br />

Schädigung, die sich anfangs durch eine Braun-, später durch völlige<br />

Schwarzfärbung des Velamens, der üblicherweise weißen<br />

Wurzelhaut auszeichnet. Schließlich sehen die geschädigten<br />

Wurzeln wie verkohlt aus, was wohl der Grund für die<br />

Bezeichnung „Verbrennung“ sein dürfte.<br />

In der Zimmerkultur findet man das Problem viel häufiger als<br />

etwa im Gewächshaus, wo teilweise viel höhere Düngergaben<br />

vertragen werden. Der Grund liegt wie so oft an der niedrigen<br />

Luftfeuchtigkeit. Dadurch verdunstet im Zimmer das Wasser viel<br />

schneller. Es wird mehr Wasser zugeführt und es lagern sich mehr<br />

Salze ab – an der Substr<strong>at</strong>oberfläche, wo das Wasser verdunstet.<br />

Dort findet man auch die meisten verbrannten Wurzeln.<br />

Schuld ist also zu viel Dünger und/oder zu hartes Wasser, also<br />

zu hohe elektrische Leitfähigkeit. Allerdings macht es einen deutlichen<br />

Unterschied, ob der Leitwert durch Kalk oder Düngesalze<br />

erreicht wird, die die Wurzeln viel eher schädigen. Manche<br />

<strong>Orchideen</strong> reagieren empfindlicher wie zum Beispiel Masdevallien.<br />

Andere sind da härter im Nehmen wie Phalaenopsis<br />

Hybriden. In der Liter<strong>at</strong>ur wird da oft ein Leitwert von 200 bis<br />

400 Microsiemens bei aufgedüngtem Osmosewassers empfohlen.<br />

Doch selbst bei Einhaltung des halben Wertes konnte ich immer<br />

noch Verbrennungen feststellen. Auch die Verwendung von<br />

Chel<strong>at</strong>dünger, in dem die Düngesalze in organische Verbindungen<br />

verpackt sind und so weniger aggressiv, brachte keine Verbesserung.<br />

Und der Tipp, die Wurzeln vor dem Düngen anzufeuchten,<br />

bringt zwar eine stärkere Verdünnung des Düngers, auf Dauer<br />

jedoch keinen Erfolg. Genausowenig die Technik bei jedem<br />

Gießen mit geringer Konzentr<strong>at</strong>ion zu düngen. Die Salze reichern<br />

sich an, die Wurzeln verbrennen.<br />

Einzig allein das konsequente Nachspülen nach jedem Düngen<br />

mit weichem Wasser zeigt Wirkung. Hier düngt man die trockene<br />

Pflanze, lässt die Wurzeln das Düngerwasser aufnehmen und<br />

spült den restlichen Dünger wieder weg. Kombiniert mit einer<br />

ausgiebigen Dusche einmal im Mon<strong>at</strong> in der Badewanne bringt<br />

das eine deutliche Besserung. Außerdem wird da neben abgelagertem<br />

Salz auch überzählige Fauna weggewaschen. Übrigens<br />

sind auch die häufig auftretenden schwarzen Bl<strong>at</strong>tspitzen meist<br />

ein Symptom von zuviel Dünger. Sind die Salze nämlich einmal<br />

in der Pflanze, reichern sie sich dort an und schädigen die <strong>Orchideen</strong><br />

von Innen heraus. Nächstes Mal: Das große Krabbeln. ❏<br />

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