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Juni 2009 - die Apis

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8 ZUR VORBEREITUNG AUF UNSERE GEMEINSCHAFTSSTUNDEN<br />

25,22). Rebekka erbittet von Gott eine Erklärung<br />

und erhält <strong>die</strong> göttliche Weissagung: »Zwei Völker<br />

sind in deinem Leibe […] und ein Volk wird dem<br />

andern überlegen sein, und der Ältere wird dem<br />

Jüngeren <strong>die</strong>nen« (1.Mose 25,23).<br />

Vielleicht hat Rebekka <strong>die</strong>se Weissagung im<br />

Ohr, als sie ihren Mann belauscht. Sie will unter allen<br />

Umständen dafür sorgen, dass ihr Lieblingssohn<br />

Jakob den väterlichen Segen erhält. Deshalb<br />

drängt sie ihn, seinen Vater zu täuschen – und leistet<br />

nach Kräften Beihilfe dazu. Meint Rebekka etwa,<br />

Gott nachhelfen zu müssen? Kann sie nicht<br />

darauf vertrauen, dass sich <strong>die</strong> göttliche Weissagung<br />

erfüllen wird?<br />

Ich meine, wir sollten nicht den moralischen<br />

Zeigefinger über Rebekka schwingen. Klar ist: Sie<br />

tut etwas Unrechtes. Die Botschaft der biblischen<br />

Geschichte ist jedoch: Der weise und gnädige Gott<br />

wirkt sogar durch unsere zweifelhaften Versuche,<br />

ihm »nachhelfen« zu wollen!<br />

Unver<strong>die</strong>nt gesegnet – Jakob<br />

Von wegen, wer einmal lügt! Haben Sie einmal<br />

gezählt, wie oft Jakob in der Geschichte seinen Vater<br />

hinters Licht führt? Ich komme auf dreimal.<br />

Zweimal behauptet Jakob unverfroren, er sei Esau.<br />

Und auf <strong>die</strong> Frage, wie er denn so schnell zu dem<br />

Wildbret gekommen sei, tarnt er seine Lüge sogar<br />

mit frommen Worten: »Der HERR, dein Gott, bescherte<br />

mir's.«<br />

Hat so ein Lügner es ver<strong>die</strong>nt, gesegnet zu werden?<br />

Wohl kaum. Strafe und Fluch wären wohl<br />

eher angemessen für jemanden, der seinen alten,<br />

blinden Vater dermaßen hinterlistig betrügt. Ja, der<br />

Segen ist absolut unver<strong>die</strong>nt. Und dennoch gilt er.<br />

»Er wird gesegnet bleiben.«<br />

Schauen wir auf Jakob, mag uns das empören.<br />

Schauen wir auf uns selbst, dann müssen wir beschämt<br />

schweigen. Haben wir es etwa mehr ver<strong>die</strong>nt,<br />

wenn es von uns heißt: »Gelobt sei Gott, der<br />

Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet<br />

hat mit allem geistlichen Segen im Himmel<br />

durch Christus« (Eph 1,3)?<br />

Zum Nachsinnen:<br />

■ Geben wir unseren Segen an unsere Kinder weiter?<br />

Was macht es uns leicht, was schwer, das zu<br />

tun?<br />

■ Wo versuchen wir, Gott mit menschlichen Mitteln<br />

nachzuhelfen? Vertrauen auch wir manchmal<br />

mehr auf unsere menschlichen Möglichkeiten<br />

als auf sein kräftiges Wort?<br />

■ Wo durften wir Gottes unver<strong>die</strong>nten Segen erfahren?<br />

– Hier können wir uns gegenseitig mit<br />

einem Lebens- und Glaubenszeugnis erbauen<br />

und ermutigen!<br />

Pfarrer Christian Lehmann, Tübingen<br />

Impulse zur Veranschaulichung<br />

für Kinder und Erwachsene:<br />

■ Spontanrollenspiel: Parallel zum gelesenen Text<br />

spielen vier Personen <strong>die</strong> Geschichte mit.<br />

Segen kann man sich nicht einfach nehmen.<br />

■ Man muss ihn sich auch nicht erschleichen. Um<br />

Segen kann man bitten und ihn sich zusprechen<br />

lassen. ➜ Es wäre schön, wenn man hier das Angebot<br />

machen könnte, sich persönlich segnen zu<br />

lassen. Dazu sollten einige Personen bereitstehen,<br />

zu denen man gehen kann, während ein<br />

paar Lieder gesungen werden (oder im Anschluss<br />

an <strong>die</strong> Stunde) und <strong>die</strong> ein persönliches<br />

Segenswort zusprechen, wenn gewünscht mit<br />

Handauflegung.<br />

■ Beim Verabschieden sprechen wir einander den<br />

Segen Gottes zu, z. B. »Der Herr segne dich!«<br />

Lieder: Monatslied, 436, 590<br />

Sonntag, 14. <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />

GEMEINSCHAFT 6/<strong>2009</strong><br />

1.Mose 27,41–28,22<br />

»Keiner wird zuschanden,<br />

welcher Gottes harrt«<br />

Jakob, der Betrüger, das Schlitzohr, der Abzocker<br />

– und trotzdem der Geführte, Bewahrte und<br />

Gesegnete. Seine Geschichte zeigt uns den Zusammenbruch<br />

all seiner Pläne und Vorstellungen, all<br />

seines Taktierens und Paktierens, aller Intrigen und<br />

Hinterlist.<br />

Das Ergebnis ist ein Scherbenhaufen: Isaak ist<br />

vom Sturm der Ereignisse bis ins Mark erschüttert.<br />

Esau ist verbittert, mit Rachegedanken erfüllt und<br />

bereit, zum Brudermörder zu werden. Rebekka, <strong>die</strong><br />

ängstlich besorgte Mutter, verliert ihren Lieblingssohn<br />

für immer, und Jakob muss flüchten, <strong>die</strong> Heimat<br />

verlassen – und als Träger der Verheißung Gottes<br />

wird er 20 Jahre lang ein Knecht. Das ist der<br />

Sünde Sold! Aber Gottes Erbarmen holt ihn ein –<br />

Gottes Verheißung holt ihn heim – Gottes Vergebung<br />

macht ihn rein.

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